was hat Immanuel Kant in seiner Schrift "Kritik der reinen Vernunft" erzählt? (kurz)

3 Antworten

Immanuel Kant selbst hat in der „Kritik der reinen Vernunft“ eine Erkenntnistheorie entwickelt.

Kant hat sich von zwei gegensätzlichen philosophischen Richtungen abgesetzt, dem Rationalismus, einer auf Spekulationen des reinen Verstandes gestützten Metaphysik, und dem Empirismus, nach dem Erkenntnis allein über die Erfahrung zustandekommt. Beide erklärt er für nicht ausreichend. Gedanken ohne Inhalt seien leer und Anschauungen ohne Begriffe blind. Sinnlichkeit und Verstand bilden zusammen die beiden Wurzeln der Erkenntnis.

Eine grundlegende Denkwende Kants besteht in einer Umkehrung des Standpunkts. Nicht der Gegenstand erzeugt die Erkenntnis über ihn, indem er über die Sinneseindrücke oder Nachdenken über ihn einfach unsere Erkenntnis bestimmt, sondern was in der Erkenntnis als Gegenstand auftritt, richtet sich nach der Erkenntnis des Subjekts. Kant richtet seine Aufmerksamkeit auf die Bedingungen der Erkenntnis. Eine entscheidende Frage ist, wie synthetische Urteile a priori (der Erfahrung vorausgehende gedankliche Verbindungen in Aussagen) möglich sind.

Es gibt verschiedene Erkenntnisebenen. Das Ding an sich, der Gegenstand selbst, wie er wirklich ist, liegt auf irgendeine Weise zugrunde, ist aber nicht direkt greifbar. Vom Ding an sich ist uns die Erscheinung gegeben. Aus zusammengesetzten sinnlichen Anschauungen der Erfahrung (aus der Sinneswahrnehmung stammend und vom inneren Sinn) entstehen Empfindungen. Diesen werden aber Formen der Anschauung (Zeit, Raum, Kausalität, Kategorien) hinzugefügt. Das Subjekt hat also etwas in die Dinge hineingelegt, was der Erfahrung vorausgeht. Dies drückt „a priori" aus (lateinisch wörtlich: „vom Früheren her", also vor aller Erfahrung). Verstandesbegriffe (dazu gehören die Kategorien) geben der Wahrnehmung mit Hilfe der Urteilskraft die formale Struktur und ermöglichen damit erst deren Erkennbarkeit, indem sie das eigentliche Erkenntnisobjekt erschaffen (die Welt, wie sie uns erscheint). Gedankenbestimmungen werden in einem Urteil verknüpft, das vom Selbstbewußtsein geleistet wird. Die Vernunft bringt die Begriffe des Verstandes unter Prinzipien. Beim Versuch, über das Unbedingte Erkenntnisse zu gewinnen, zeigen sich aber deutlich Grenzen und der Versuch verwickelt sich notwendig in Widersprüche.

Eine Kurzfassung kann aber nur eine erste Annäherung bewirken. Weiter führt ein Lesen des Werkes selbst, wobei Kommentare und Einführungen in Kants Philosophie helfen können.

Kauf Dir das Buch "Das Philosophiebuch" vom Verlag Dorling Kindersley Limited, London oder greif es Dir mal in einer Buchhandlung und lies die Seiten 166-171.

                                                                                                 Dann hast Du eine Vorstellung von Inhalt und Ziel der Kant'schen Argumentationen (und natürlich auch aller anderen wichtigen Philosophen seit Thales von Milet).


ganz kurz - die Vernunft allein macht es nicht, die Erfahrung ist wichtiger, denn man kann mit vernunft einfach nicht alles erklären, weil man sich nie alles vorstellen kann, was im Leben so passieren kann - also: die richtige Mischung macht's.