Was hat Hephaistos schlimmes gemacht?

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Nicht alle Gottheiten der griechischen Mythologie begehen viele schlimme Handlungen. Beispielsweise verhalten sich die Göttinnen Themis und Eirene gut, die für Recht bzw. Frieden stehen, auch der Meeresgott Nereus verhält sich eher freundlich.

Hephaistos quält im Troianischen Krieg den Flussgott Skamandros/Xanthos, indem er den Fluß unter Feuer setzt, aber nur, weil Achilleus durch diesen Ertrinken droht und seine Mutter Hera deshalb Hephaistos zu Hilfe gerufen hat, und er hört auf, als Skamandros/Xanthos zusagt, von wildem Ansturm gegen Achilleus abzulassen (Homer(os), Ilias Φ - 21. Gesang, Vers 329 – 384).

schlimme Handlungen

  • Fesselung seiner Mutter Hera durch einen trickreichen Mechanismus

Hephaistos ist nach einer Fassung von seiner Mutter Hera wegen Missgestalt aus dem Olymp herabgeworfen worden. Später schickt er ihr aus Rache als scheinbar nettes Geschenk einen goldenen Thronsessel mit unsichtbaren Fesseln. Als sie sich darauf setzte, war sie gefesselt. Niemand konnte sie befreien außer Hephaistos, der sich längere Zeit weigerte. Erst Dionysos gelang es, Hephaistos durch Wein betrunken zu machen, in den Olymp zurückzuführen und eine Befreiung Heras zu erreichen (Platon, Politeia 378 d; Pausanias 1, 20, 3; 3, 17, 3; 3, 18, 16; Libanios, Progymnasmata [griechisch: Προγυμνάσματα; Vorübungen; lateinischer Titel: Narrationes] 7; Servius zu Vergil, Ekloge 4, 62; Photios, Lexeon synagoge [griechisch: Λέξεων συναγωγή; Sammlung von Wörtern; lateinischer Titel: Verborum collectio] s. v. Ἥρας δεσµοὺς ὑπὸ ὑέος; Suda s. v. Ἥρας δὲ δεσµοὺς ὑπὸ ὑέος).

  • gewaltsame Fesselung des Titanen Prometheus

Hephaistos hat im Auftrag des Gottes Zeus Fesseln geschmiedet und zusammen mit Kratos und Bia den Titanen Prometheus im Gebirge angekettet, von dessen Leber für lange Zeit ein Adler täglich fraß (Aischylos, Prometheus desmotes [Προμηθεὺς δεσμώτης; Der gefesselte Prometheus; lateinischer Titel: Prometheus vinctus] 1 – 87 und 618 - 619; Marcus Tullius Cicero, Tusculanae disputationes 2, 23 – 25 = Aischylos, Tragicorum Graecorum Fragmenta [TrGF] 193; Apollodor(os), Bibliotheke 1, 45; Hyginus, Astronomica/De astronomia 2, 15).

  • indiskrete Vorführung des ehebrecherischen Paares Aphrodite und Ares, in nacktem Zustand gefesselt

Hephaistos erfährt von einem ehebrecherischen Verhältnis seiner Ehefrau Aphrodite mit Ares. Er täuscht eine lange Reise vor, hat aber beim Bett einen kunstreichen Mechanismus mit unsichtbaren Fesseln vorbereitet. Aphrodite und Ares geraten nackt hinein und können sich nicht mehr bewegen. Der zurückgekehrte Hephaistos ruft alle Gottheiten im Olymp zum Ansehen herbei (nur die Götter kommen, die Göttinnen nicht). Hephaistos verlangt von Aphrodites Vater Zeus Rückgabe der Brautgeschenke. Erst nachdem Poseidon Bürgschaft für eine Zahlung von Ares an Hephaistos geleistet hat, löst dieser die Fesseln (Homer(os), Odyssee θ - 8. Gesang, Vers 266 – 366; Platon, Politeia 390 b; Ovid, Metamorphosen 4, 171 . 189; Statius, Silvae 1, 2, 51 – 60; Philostratos, Bios Apolloniou Taneos [Βίος Ἀπολλώνιου Τυανέως; Leben des Apollonios von Tyana; lateinischer Titel: Vita Apollonii Tyanae] 7, 26; Hyginus, Fabulae 148; Quintus von Smyrna, Ta meth' Homeron [Τὰ μεθ' Ὅμηρον; Nachhomerisches; lateinischer Titel: Posthomerica] 14, 45 - 53). Hephaistos handelt nicht ganz unberechtigt und die Geschichte hat auch komische Seiten.

  • versuchte Vergewaltigung der jungfräulichen Göttin Athene

Hephaistos hat aus Begierde versucht, die jungfräuliche Göttin Athene zu vergewaltigen, als sie ihn abwies. Sie hat ihn abgewehrt und sich ihm entzogen. Sein Sperma fiel auf die Erde oder sie hat es von ihren Beinen mit einem Stück Wolle abgewischt und dies auf die Erde geworfen. Daraus entstand Erichthonios (Eratosthenes (?), Katasterismoi [griechisch: Καταστερισμοί; Sternensagen; lateinischer Titel: Catasterismi] 13; Apollodor(os), Bibliotheke 3, 188; Hyginus, Fabulae 166; Hyginus, Astronomica/De astronomia 2, 13; Augustinus, De civitate Dei 18, 12, 9; Servius zu Vergil, Georgica 1, 205; Tzetzes zu Lykophron, Alexandra 111).

Alle griechischen Götter machen ja laut Mythologie richtig viel asoziales Zeug.

Das ist zumeist Christliche Geschichtsschreibung, dieses Christengesülze soll die Alten Götter schändlich und grausam darstellen, damit Menschen eher abgeneigt sind, diese zu verehren oder gar an sie zu glauben, wenn schon, dann wahrscheinlich nur als Bösartige Dämonen, vor den man sich fürchten will. Einzig einige Griechische Barbarenstämme haben etwas Derähnlichen geglaubt, wie es zumeist in Internetkulturen geteilt wird, was sich dann, leider auch aufs Echte Leben im Hörensagen und Überliefern überträgt.

Hat Hephaistos auch was gemacht?

Das kommt auf den Überlieferungsmythos, das Volk, die Ethnie und dessen Kultheit an. Hephaistos hatte nicht Überall den Selben Stellwert, und besaß demnach auch Unterschiedliche Darstellungen, wie er überliefert wurde. Nach Thrakischer Sage, soll er jedoch die Kikonnen mit Brandfeuern bestraft haben, als sie die Nordthraker in Geridaka überfallen haben. Zu dem hat er Mehrere Andere Götter mit Seinen Hämmern zerstümmelt bevor er Sie umbrachte. Dies waren zumeist jedoch Gottheiten die den Barbarenstämmen zugerechnet wurden, diese haben Hephaistos also ohnehin nicht gemocht, was auch Seinen Zorn gegenüber Ihnen erklären würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
realFlynn 
Fragesteller
 30.01.2023, 15:35
Das ist zumeist Christliche Geschichtsschreibung,

Homer ist ein christlicher Geschichtsschreiber? Alle Römer waren Christen? Bitte was?

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DasLinachen  31.01.2023, 05:00
@realFlynn

Wo habe Ich dies behauptet? Bei Mir war die Rede von Deiner Aussage, und diese ist aus Heidnischer Sicht falsch, da das nur Christliche Aufarbeitungen sind. Homer hat ganz sicher nicht über die Götter solch gesprochen, das würde man in jedem Historikerverband der Welt allergradigst bezweifeln und zurückweisen.

Homer war höchstwahrscheinlich kein Christ, abschätzbar war er ein Hellenist mit jedoch Agnostischer Ader, aber die Christen haben ihm viele Dinge in den Mund gelegt die er nie meinte oder sagte, das ist gänzlich klar. Auch wahrscheinlich gibt es Abrahamitischer Seitens viele Üble Nacherzählung und Rufmorde Über Ihn, so eben Diffamierungen, die Ihn als Person fälschlich darstellen.

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