Was haben der Codex Iustinianus und das Zwölftafelgesetz mit dem heutigen Rechtssystem zu tun?

1 Antwort

Das Zwölftafelgesetz war das erste geschriebene Gesetz Roms (zumindest haben die Römer das gesagt) und damit ein wichtiger Schritt bei der Verschriftlichung des Rechts: Das heißt also, dass jeder der lesen konnte, seine Rechte kannte.

Der Codex Iustianius (also das Gesetzbuch des Kaisers Justinian, lebte um 530 n. Chr.) ist ein Teil des Corpus Iuris Civilis (CIC), nichts anderes als die Zusammenstellung des gesamten Rechts.

Der CIC ist eine der wichtigsten Quellen was römisches Recht angeht, und so ist bspw. das französische Bürgerliche Gesetzbuch (das, nicht verwunderlich, Code Civil heißt) genauso aufgebaut wie der CIC - auch das deutsche BGB fußt auf dem CIC, aber auf einem anderen Teil, weshalb es auch anders aufgebaut ist als der Code Civil.

Du siehst also, dass das römische Recht, angefangen beim Zwölftafelgesetz und schließlich zusammengepackt und widerspruchsfrei zusammengeschrieben im CIC bis heute unser Recht maßgeblich beeinflusst - z. B. war es im Mittelalter eine der einzigen geschriebenen Rechtsquellen.