Warum verlieben sich Klienten häufiger in ihre Therapeuten, als umgekehrt?

23 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Liebe Woody34, lies mal "der Panama-Hut" von Irving D. Yalom. Der beschreibt sehr gut, wie man mit Verliebtheitsgefühlen Patienten gegenüber umgehen soll. Liebe Grüße von weristdennda

Auch wenn hier schon reichlich viele gute Antworten gegeben wurden - es wird immer nur vom Zuhören gesprochen. Aber das is doch nur das Äußere der Situation, oder sehe ich das falsch?

Zu einer Therapie gehört doch, das ich als Patient mich öffne und die Dinge mit denen ich alleine nicht zu einer Lösung komme, nach Aussen gebe an den Therapeuten, damit dieser mich anleiten kann.

Zu diesem "Öffnen" gehört doch, daß ich der Person Vertrauen entgegen bringe. Eventuell hätte ich ja sonst mit dem "Problem" (oder wie auch immer man es nennen möchte) an anderer Stelle Hilfe gesucht und vielleicht auch gefunden.

Um Vertrauen aufzubauen und das Öffnen zu erleichtern sind Therapeuten ausgebildet. Eine Herangehensweise ist dabei auch sich selbst zu öffnen. Und diese Vertrautheit und Öffnung einer Person gegenüber ist doch eigentlich in vielen Fällen die Basis für Zuneigung und auch Liebe.

Vor allem wenn jemand als Patient soetwas nicht hat und anstrebt ist es sicher sehr verführerisch sich dem hinzugeben.

Und sicher auch nicht weniger verführerisch für den Therapeuten - nur das dieser aus einer anderen Grundsituation kommt und zudem dafür ausgebildet ist, da gedanklich und auch gefühlsmäßig zu trennen. Was aber sicher auch nicht immer funktioniert, aber dennoch das Verhältniss der Fälle wo sich ein Patient verliebt, gegenüber den Fällen wo sich ein Therapeut verliebt, erklärt.

Klingt für mich logisch - aber da mag ich dennoch falsch liegen. ;-)

Der Therapeut hat eine professionelle Freundlichkeit und nimmt sich intensiv Zeit für die Patientin, das führt dann schnell zu unrealistischen Vorstellungen und frau verliebt sich in den Therapeuten. Was aber vergessen wird, dass auf freier Wildbahn der Therapeut sich kaum für einen interessieren würde. Ein seriöser Therapeut, überweist die Patientin an einen Kollegen, wenn er merkt, dass er sich verliebt. Dann, aber erst dann, darf er sich auch mit der ehemaligen Patientin einlassen. Alles andere ist verboten und Missbrauch der Patientin!

Dichterseele  20.11.2011, 20:45

Ich würde mal sagen, erlaubt sollte das erst nach erfolgreicher Therapie - auch durch den Kollegen - sein, denn das psychische Abhängigkeitsverhältnis besteht ja trotz Therapeutenwechsel fort.

0
Goodnight  21.11.2011, 13:41
@Dichterseele

Das Gesetz richtet sich nicht nach dem, was du glaubst, was sein sollte.

0

Das ist ganz einfach. Der Therapeut hört dem Patienten zu und desswegen kann der Partient Gefühle für ihn entwickeln, da er sich bei ihm auslassen und ihm alles anvertrauen kann. :)

Ich habe mich auch in meinem Therapeuten verliebt. Seit fast 7 Jahren, er weiß es auch, wir haben darüber geredet und diese Verliebtheit hat mir nicht geschadet, im Gegenteil, sie hat mir auch geholfen, mich von meinen Ängsten zu befreien. Aber ich muß sagen, das es für mich eine bedingungslose Liebe war. Sie war einfach da und sie war schön. An ihn zu denken, mit ihm zu reden. Das war wie ein Zauber, der mich eingehüllt hat. Ich möchte diese Erfahrung, die für mich sehr Reich war, nicht missen. Das war ein Geschenk. Ich wünsche meinem Arzt alles Liebe und Gute, er hat meine Seele auf wundervolle Weise so sehr und so tief berührt. Auch Heute noch werde ich von diesem Gefühl berührt und das ist das Schönste für mich. Hurra, ich Lebe.