Warum studieren plötzlich soviele?

5 Antworten

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Nun ja, man muss sich in Richtung Nachfrage vorarbeiten. D.h. es wird wahrscheinlich tendenziell schneller Arbeitskräfte gefunden werden können, die eine Arbeit, wie die einer Bürofachkraft ausüben würden und dazu noch sehr wenig bezahlt bekommen als jene die jetzt z.B. ein fertiges Medizinstudium haben (sw. Ärztemangel).

Jemanden mit Hochschulabschluss und einem fertigen Studium steht schon ein größerer Bereich am Arbeitsmarkt zur Verfügung, weil da größere Nachfrage herrscht und sich in manchen Fällen, als Arzt oder z.B. Jurist auch selbstständig machen kann und unter Umständen auch im Ausland gefragt ist. Das Bruttoeinkommen ist einfach verhältnismäßig viel mehr, wenn du jetzt ein Marketingmanager oder Pharmazeut bist hingegen jemand, der bei der Post oder bei der Bahn arbeitet. Jemand, der beim McDonals oder als Reinigungskraft arbeitet kann sich eher schwer weiterentwickeln und wird diese Arbeit sein leben Lang und gegen immer weniger Bezahlung verrichten müssen.

Ich möchte das wort "niedere Tätigkeit" nicht in den falschen Hals schieben, ich meine damit eben Tätigkeiten wie eine Ausbildung oder Jobs in denen man keine Vorkenntnisse braucht. Diese sind eben überlaufen und werden von vielen akzeptiert, die eben keine gute Ausbildung oder Weiterbildung genossen haben. Demnach sind auch die Verdienstmöglichkeiten eher gering.

Du hast Recht, eine Garantie für einen Job kann dir keiner geben, nach einem Studium, aber es erhöht die Chancen auf gute Aufstiegs und Verdienstmöglichkeiten enorm und ich würde jedem empfehlen diesen Weg einzuschlagen.

"Ein kolleg stand jetzt da und meinte, dass er sich mit seiner bürofachkraftausbildung sich schähmt vor einer schulkollegin wo jetzt studiert." aha. Deine Grammatik is müde, sie will ins Bett.

Ein Garant ist ein Studienabschluß sicher nicht, aber man hat schon viel höhere Vermittlungsquoten, als Nicht-Akademiker vorzuweisen haben. Aber der augenscheinliche Vorteil ist, dass man sich weiterentwickelt und fortbildet, seine Vorlieben und Interessen entdeckt, sich schult und nicht nur sein Wissensumfang, sondern auch den Umgang mit wissenschaftlicher Literatur und wissenschaftlichen Arbeiten trainiert. Zudem entwickeln nicht wenige sich während des Studiums auch menschlich enorm weiter. Das sind schon Vorteile. Nachteile sind nicht selten, wie man an mir merkt, spöttische Arroganz und Überheblichkeit.

Varus10 
Fragesteller
 28.02.2014, 03:52

Ich selbst mache halt gerade die Mittlere Reife nach mit meinen 26 und ich überlege halt da dann schon, na super, da werden gleichaltrige wieder ein dummes Mundwerk haben.

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Rabulistiker  28.02.2014, 03:55
@Varus10

Du studierst ja für Dich und Deine Vita, nicht für das Mundwerk anderer. Allerdings fehlt zwischen Mittlerer Reife und Studium noch ein (Fach-)Abitur. Hab meins schon versoffen, aber ich glaub das war anstrengend.

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Varus10 
Fragesteller
 28.02.2014, 03:56
@Rabulistiker

ALso studieren wäre nicht so mein Ziel, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich will jetzt erstmal die Mittlere Reife hinbekommen und dann das nächste.

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in anderen ländern studieren viel viel mehr leute (so um die 50% ist dort die quote der studierenden pro schuljahrgang). in dieser hinsicht ist deutschland mit seinen knapp 25% ein entwicklungsland ^^

und studierd wird, weil immer mehr berufe eine solche ausbildung verlangen.

nur 2% der akademiker sind arbeitslos. die quote bei den nicht-akademikern ist um einiges höher.

Stellwerk  05.03.2014, 10:33

Du fällst auf den gleichen falschen Vergleich rein wie viele andere auch. Im Ausland studieren an sich nicht mehr Leute, es werden nur viele Ausbildungen, wie z.B. unsere kaufmännischen, dort als Hochschulgang behandelt. Dadurch gilt dann z.B. ein Speditionskaufmann als "Student" und "Akademiker".
Das dreigliedrige System wie bei uns in Deutschland ( grob: Haupschule -> Handwerkliche Lehre, Realschule -> Kaufmännische Berufe, Gymnasium -> Studium ) existiert in der Form in anderen Ländern nicht.

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issle  15.03.2014, 22:44
@Stellwerk

interessanter hinweis mit dem vergleich. ich meine diese zahlen aber auch in wissenschaftlichen schriften gelesen zu haben und es überrascht mich dann doch, wenn selbst forscher falsch vergleichen.

außerdem stellt sich die frage, ob die ausbildungen dann tatsächlich wie ein studium aufgebaut sind (also ca. 5 jahre dauer). in diesem fall würde ich speditionskaufmänner durchaus zu den akademikern zählen, weil der beruf dann zwar gleich heißt in deutschland und im ausland, aber qualitativ (inhaltlich) ein ganz anderer ist. in diesem fall würden die 50% vllt sogar stimmen. weißt du, da vllt mehr zu?

dass deutschlands schulsystem in dieser hinsicht einzigartig ist (und alles andere als vorbildlich...) ist mir klar :D. in vielen ländern, wo es die einheitsschule gibt, macht auch so gut wie jeder ein abitur. (und wenn man es schon mal hat, warum nicht auch studieren?).

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Zerstöre nicht meine Traumwelt -.-

Ich find es gut das das Bildungsniveau steigt.

Stellwerk  05.03.2014, 10:29

Bildunsgniveau steigt? Noch nie haben soviele Schüler Abi gemacht und studiert. Und noch nie zuvor haben soviel Eltern ihre Kinder auf's Gymnasium geklagt, nie zuvor konnten soviele Abiturienten so schlecht schreiben und nie zuvor war das Studium verschulter und Studenten weniger auf Selbstständigkeit und freies, unabhängiges Denken getrimmt als heute.

Es machen mehr Leute Abi, weil das angeblich von der Wirtschaft verlangt wird (für viele Berufe wird heute Abi verlangt, wo früher die Mittlere Reife ausreichte - mit Hauptschulabschluß hat man kaum noch eine Chance). Durch die Abwertung der Hauptschule zog das auch die Realschule im Ansehen hinab, also drängen alle auf's Gymmi und um nicht massige Durchfallquoten haben, werden eben die Standards gesenkt, um möglichst viel durchzuschleußen. Und durch den Bologna-Prozeß hat das reine Bulimielernen auch an der Uni Einzug gehalten, wo es NICHT hingehört.

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Andere Länder haben schon die Erfahrung gemacht, aber es gilt den deutsche Weg, nej?

Es gabt zu viel Akademiker und zu wenig Handwerker. Zeitweise verdienten Klempner mehr als Zahnärtze.

Das ist die Lage jetzt in Deutschland.

Aber es musst erstmal die Katastrophe kommen bevor die edlen Ritter in schimmernde Rüstung das Land vor die Abo ( ;-) ) Kalypse retten.