Warum sind Kommunisten gegen den Imperialismus, obwohl der Kommunismus selber imperialistisch ist?

4 Antworten

Von Experte vanOoijen bestätigt

Kommunismus und Imperialismus sind zwei Paar Stiefel.

Letzteres beinhaltet Machtansprüche gegenüber anderen Völkern - das hat für sich noch nichts mit dem System zu tun.

Das war nicht immer so, vor allem unter Marx nicht, als Kommunisten noch keine Macht hatten. Und ab Lenin haben sich die Kommunisten auch für die Unabhängigkeit von Kolonialvölkern eingesetzt. Wenn wir von den Völkern und späteren Sowjetrepubliken sprechen: da sind einige freiwillig Teil der UdSSR geworden, aber einige auch gegen ihren Willen hineingezwungen worden, wie z.B. die drei baltischen Republiken durch Stalin. Unter Stalin wurden einige Werte des imperialistischen Russlands wieder eingeführt (wie der Imperialismus und Zentrallismus) und mit dem Kommunismus vermischt, was eigentlich gegen die Idee des Kommunismus spricht. Aber Stalin wurde dafür ja auch kritisiert und auch, dass er kein wahrer Kommunist gewesen ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Beruf

Sie sind gegen den westlichen Imperialismus. Sprich USA, England, Israel und Frankreich. Ihr Imperialismus ist aus ihrer Sicht eher eine Befreiung aus den Klauen des Kapitalismus

Nur weil der Kommunismus ausschließlich als weltweites und alleiniges System funktionieren könnte ist er nicht imperialistisch.

Imperialismus ist etwas anderes. Nämlich dass eine Nation oder Gruppe zentral ein großes Imperium lenkt und oft zum eigenen Vorteil ausbeutetet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter