Warum sind Gemälde so teuer?
Die Typen zahlen doch locker mal 100 Millionen dafür. Was macht die Dinger dann so teuer? Nehmen wir doch mal die Mona Lisa: Die hat angeblich einen Wert von 400 Milliarden €. Aber es ist doch nur das Potrait von einer Frau auf nem Stück Leinwand. Klar, jedes Gemälde ist einzigartig, aber wenn ich was male gibt mir keiner dafür paar Millionen obwohl es ja auch einzigartig ist :D Und es gibt doch viele Bilder die viel aufwendiger und schwerer zu malen sind wie z.B. Bilder von James Rizzi. Warum sind die dann so teuer?
10 Antworten
Hallo K3llerK1ng,
ein Preis entsteht einzig und allein daraus, was Menschen zu zahlen bereit sind. Je seltener, historisch bedeutsamer und je mehr ein Kunstwerk von anderen gehypt wird, desto mehr ist es "wert". Du hast Recht, der Materialwert liegt nur bei ein paar Euro.
Es gibt noch einen weiteren Effekt, der allerdings mit der obigen Aussage zusammenhängt. Bilder werden versteigert. In diesen Auktionen geraten die Bieter nicht selten in einen Rausch, bzw. Konkurrenzkampf, bei dem keiner aufgeben will. Da es Menschen oder Gesellschaften gibt, für die Geld praktisch keine Rolle spielt, schaukelt sich der Preis dann in so wahnsinnige Höhen.
Mir fällt gerade kein andere Vergleich ein. Es ist bei Autos auch nicht anders. Porsche gilt als der profitabelste Autobauer der Welt. Posche macht also mit dem gleichen Geldeinsatz viel mehr Gewinn als andere Autobauer. Ich wette, dass in der Herstellung und Entwicklung ein Porsche 911 nicht einen Euro mehr kostet, als eine Mercedes E-Klasse. Dennoch kostet der Porsche fast doppelt so viel. Warum? Weil Menschen bereits sind, für diesen "Mythos" eines Sportwagens, der noch künstlich verknappt wird, so viel zu bezahlen.
Frage beantwortet?
Gruß! billyflinn
Alles hat genau den Wert, den jemand bereit ist zu zahlen. Wenn viele Leute etwas haben wollen, muss man eben mehr als alle anderen zahlen, um es zu kriegen.
thats life. eine D&G hose kostet auch ca 500 euro ... und im H&M gibt es welche um 40 euro, - beide hosen sind qualitativ ziemlich gleich ;)
Auch wenn die Frage hier schon uralt ist, sie stellt sich mir dennoch immer wieder. Eigentlich jedes Mal, wenn ich eine Galerie besuche - das kommt durchaus häufiger einmal vor. Bei Auktionen und bekannten Künstler:innen ist es klar: Der Preis bildet sich am Markt. Aber viele Galerien zeigen Werke von Künstler:innen, die erst wenig oder noch fast gar nichts verkauft haben. Da gibt es noch keinen Markt.
Wäre es nicht viel sinnvoller, statt 5.000 bis 10.000 Euro pro Werk zu verlangen und nichts zu verkaufen lieber einen realistischen Preis (vielleicht eher zwischen 1000 und 2000 Euro) zu verlangen und dann den einen oder anderen Verkauf zu tätigen?
Natürlich spielt (anders als oft behauptet) der Materialwert und die Dauer der Erstellung des Kunstwerks eine Rolle. Niemand kann eine Skulptur, deren Herstellung tausende von Euro und wochenlang Zeit gekostet hat, für kleines Geld verkaufen. Wer aber mehrere Bilder pro Woche erstellt (bei manchen Werken ja absolut üblich), deren Materialwert unter einhundert Euro liegt, für den wären zahlreiche Verkäufe zu einem für viele erschwinglichen Preis doch sinnvoller als davon ein Leben lang davon zu träumen, irgendwann einmal so ein richtiger Star zu werden und daher absurd hohe Preise zu verlangen.
Liegen "erschwinglichere" Preise unter der Würde der Künstler:innen und unter dem Niveau der Galerien? Macht man sich lächerlich, wenn man Gemälde für weniger als 2000 Euro anbietet? Vermutlich. Ich verstehe es einfach nicht. Mit den Preisen nach oben gehen kann man doch immer noch, wenn man sich "einen Namen" gemacht hat und ein Markt für die Werke existiert, aber frisch von der Kunsthochschule (oder auch viele lange, erfolglose Jahre später) finde ich die meist verlangten Preise kaum nachvollziehbar. Viele Künstler:innen verkaufen daher leider nie auch nur ein einziges Werk, das ist wirklich schade.
Stell dir vor du hast ein Weltberühmtes Bild von Leonardo da Vinci an deiner Wand hängen. Es ist wegen historischen Gründen so teuer. (Mona Lisa geschätzt 750 Mio. €)