Auch wenn die Frage hier schon uralt ist, sie stellt sich mir dennoch immer wieder. Eigentlich jedes Mal, wenn ich eine Galerie besuche - das kommt durchaus häufiger einmal vor. Bei Auktionen und bekannten Künstler:innen ist es klar: Der Preis bildet sich am Markt. Aber viele Galerien zeigen Werke von Künstler:innen, die erst wenig oder noch fast gar nichts verkauft haben. Da gibt es noch keinen Markt.
Wäre es nicht viel sinnvoller, statt 5.000 bis 10.000 Euro pro Werk zu verlangen und nichts zu verkaufen lieber einen realistischen Preis (vielleicht eher zwischen 1000 und 2000 Euro) zu verlangen und dann den einen oder anderen Verkauf zu tätigen?
Natürlich spielt (anders als oft behauptet) der Materialwert und die Dauer der Erstellung des Kunstwerks eine Rolle. Niemand kann eine Skulptur, deren Herstellung tausende von Euro und wochenlang Zeit gekostet hat, für kleines Geld verkaufen. Wer aber mehrere Bilder pro Woche erstellt (bei manchen Werken ja absolut üblich), deren Materialwert unter einhundert Euro liegt, für den wären zahlreiche Verkäufe zu einem für viele erschwinglichen Preis doch sinnvoller als davon ein Leben lang davon zu träumen, irgendwann einmal so ein richtiger Star zu werden und daher absurd hohe Preise zu verlangen.
Liegen "erschwinglichere" Preise unter der Würde der Künstler:innen und unter dem Niveau der Galerien? Macht man sich lächerlich, wenn man Gemälde für weniger als 2000 Euro anbietet? Vermutlich. Ich verstehe es einfach nicht. Mit den Preisen nach oben gehen kann man doch immer noch, wenn man sich "einen Namen" gemacht hat und ein Markt für die Werke existiert, aber frisch von der Kunsthochschule (oder auch viele lange, erfolglose Jahre später) finde ich die meist verlangten Preise kaum nachvollziehbar. Viele Künstler:innen verkaufen daher leider nie auch nur ein einziges Werk, das ist wirklich schade.

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