Warum sind die größten American-Football-Stadien nicht die von NFL Teams, sondern von den Colleges?

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Ich find diese Begeisterung für College Football durchaus nachvollziehbar:

Zum einen hat College-Football eine viel längere Tradition. Football ist quasi als Universitätssport enstanden. Die ersten College-Footballspiele wurden bereits um 1870 ausgetragen und die NCAA wurde bereits 1906 gegründet, die NFL dagegen erst 1920 und in der heutigen Form existiert sie erst seit 1970. 

Zudem haben auch die Teams eine viel längere Tradition: Viele der früheren NFL-Teams gibt es heute schon lange nicht mehr, und viele Teams sind häufiger umgezogen. Beispielsweise gibt es die Indianapolis Colts erst seit 1984, davor waren das die Baltimore Colts. Die Baltimore Ravens hingegen gibt es erst seit 1996, zwischenzeitlich hatte Baltimore also gar kein Team. Die Rams sind in ihrer Geschichte viermal umgezogen: Erst waren sie in Cleveland, dann in L.A, dann in St. Louis und jetzt wieder in L.A. College-Football Teams sind hingegen an die jeweilige Universität gebunden, ziehen daher nicht um und sind deutlich älter. Um mal 2 bekannte Beispiele zu nennen: Die Ohio State Buckeyes gibt es seit 1890, Alabama Crimson Tide seit 1892. Als Fan, der in der Nähe von zwei Team aufwächst, fühlt man sich wahrscheinlich deutlicher eher zu dem Team hingezogen, was bereits seit Jahrzehnten in dieser Region existiert und dort einfach viel stärker verwurzelt ist, als das Team was erst vor 2 Jahren dort hingezogen ist. Mit solch einem völlig neuen Team kann man sich dann meist nur schwer identifizieren.

Außerdem sollte man auch die geographischen Gegebenheiten berücksichtigen: Die USA ist ein riesiges Land, 32 Teams sind da relativ wenig. Zudem sind diese viele davon direkt an der Ostküste bzw. im östlichen Teil, während es im (mittleren) Westen  und im Süden nur wenige Teams gibt. Mit anderen Worten: In vielen Regionen gibt es weit und breit kein NFL-Team, aber ein College Team. Und da man sich als Fan ja meistens zu dem Team aus der Heimatstadt oder zumindest aus der näheren Umgebung hingezogen fühlt, kann man sich mit dem örtlichen College Team wesentlich besser identifizieren, als mit dem 600km entfernten NFL-Team.

Dann wird es natürlich noch soziale Faktoren geben z.B. dass College-Spieler weiterhin "normale" Studenten, die dort studieren, dort ihren Freundeskreis haben usw. Solche Spieler erscheinen wahrscheinlich weitaus sympatischer und nahbarer als die fremden, millionenschweren Superstars der NFL. Und dem eigenen Mitstudent jubelt man wahrscheinlich deutlich lieber zu, als irgendeinem Fremden. Und zu guter letzt muss man sagen, dass die NFL zwar rein theoretisch die bessere Liga ist, das Niveau im College Football aber trotzdem extrem hoch ist, und die Spiele oft genauso unterhaltsam und spannend sind.

Ich selber verfolge aktiv die NFL. Genau weiß ich es nicht aber ich habe die Vermuntung, dass die Tickets für den Eintritt geringer sind als bei den großen NFL Spielen...

Aber wie gesagt genau weiß ich es auch nicht