Warum reagiert männlicher Erzieher im Kindergarten passiv aggressiv gegenüber mir?
Hallo an alle! :)
Ich habe gerade in einem Kindergarten angefangen zu arbeiten und ein Kollege von mir, mit dem ich mich 'eigentlich' sonst sehr gut verstehe zeigt verhäuft passiv aggressives Verhalten mir gegenüber. Ich habe mir jetzt Gedanken dazu gemacht, wie ich damit umgehe, in jedem Fall möchte ich es sensibel ansprechen, jedoch würde ich gerne noch andere Perspektiven hören. Vielliecht übersehe ich etwas. Ersteinmal muss ich erwähnen, dass er der einzige männliche Erzieher ist, was ja schon an sich zu einem Druck in ihm führen könnte, dass er sich 'beweisen' muss was dann oftmals in destruktives Verhalten umschlägt. Tatsächlich empfinde ich manche Aussagen der Kollegen v.a. von einer auch sehr sexistisch. Was mir mittlerweile auffällt ist, dass er auf Aussagen meinerseits die absolut gar nichts mit ihm zu tun haben und auch nicht wertend ausgedrückt sind, mit einer Rechtfertigung reagiert. Z.B. sage ich 'Lucie hat keine Jacke an. Ist das ok so? (weil ich noch neu bin und verstehen will, wie das gehandhabt wird) und er antwortet dann etwa 'Ja, ich hab ihr die nicht angezogen. Ist doch auch vollkommen ok so.' Seine Rechtfertigungen sind eher subtil, aber ich sehe ganz klar, dass er viele Aussagen auf sich bezieht. Das wäre ja nicht so schlimm, mangelnder Selbstwert eben. Was mich nun mittlerweile wirklich stört ist, dass er anfängt, mich auf Dinge hinzuweisen, wo es überflüssig ist. Z.B. habe ich heute die Frucht eines Kindes aufgeschnitten und hatte die Situation bewusst im Blick und er kommt rein und sagt 'vorsichtig mit dem messer!' Ich bin 32 und es war niemand in der nähe des Messers. Er antwortet auch zunehmend schnippisch auf Fragen meinerseits.
Zum mir: Ich bin reflektiert und gebildet (habe auch studiert im gegensatz zu ihm) und sage offen meinen Meinung ohne dabei respektlos zu sein, mir geht es um die Harmonie. Zudem finden mich leider oft viele Männer anziehend (das stört auch sehr, wenn es Freundschaften unmöglich macht) Ich glaube, ich bin leider weil ich oft ehrlich, kritisch, gleichzeitig sensibel und einfühlsam und dazu begehrenswert bin oft Projektionsfläche ungelöster Mutterkomplexe.
Er hat z.b. über eine andere Kollegin gelästert und ich bin darauf nicht eingegangen und meinte, dass er das doch sicher mit ihr klären könne wenn er das Gespräch sucht. Ich versuche immer konstruktiv und objektiv zu bleiben und habe meine Werte. Leider habe immer in meinem Leben oft Probleme mit Männern, weil ich durch meine reine Existenzweise ihren Ego zu triggern scheine. Ich weiß, dass ich ihnen Sicherheit und 'Angenommensein' vermitteln kann, indem ich ihnen zuhöre und sie versuche zu verstehen. Nur manchmal ist eben diese tiefgründige Auseinadersetzung im Arbeitskontext etwas schwierig. Ich habe einfach das Gefühl, dass in ihm etwas 'brodelt' und er eben zu feige ist es direkt anzusprechen oder er ist sich sogar unbewusst über seine Aggressionen.
2 Antworten
Ganz ehrlich, ich habe gerade einen Lachanfall bekommen als ich das gelesen habe.
Nicht jede Person und jeder Satz muss dringend analysiert werden. Menschen sind wie sie sind. Nimm dich nicht so wichtig und nimm die anderen an wie sie sind.
Oder mach dir einfach weniger Gedanken oder sage mehr, was du denkst. Wenn du nach einem Prozedere fragst, weil du die Abläufe wissen willst, sag das dazu.
Und vor allem, sei viel relaxter.
Nicht auf Geläster einzugehen finde ich richtig, wird dir aber negativ angerechnet. Das kenne ich von mir. Aus irgendeinem Grund macht das die Leute misstrauisch
In dem du alles hinterfragst und analysiert und auf die Wirkung auf dich hinterfragst, nimmst du dich wichtig oder man kann auch sagen, du beziehst alles auf dich oder wie es auf dich wirkt. Womöglich meinen die Leute dich gar nicht und sind immer so
Ja, das verstehe ich ich. Jedoch ist mir das ja total bewusst. Ich beobachte ja durchaus wie er mit einer anderen Erizieherin umgeht, eben nicht so! Also scheint es ja etwas mit mir zu tun zu haben. Oftmals triggern ja eben unterschiedliche Menschen unterschiedliche Dinge bei anderen, ganz normal. Mich interssiert dieses oberflächliche Miteinander nicht, ich will verstehen und vor allem Konflikte klären. Aber ich werde das jetzt ansprechen
" passiv aggressives Verhalten mir gegenüber"
Das ist in sich schon sprachlich absurd.
Aggression ist nicht passiv. Man ist entweder aggressiv, dann ist man aktiv, oder eben passiv, dann kann man nicht aggressiv sein.
Vielleicht brauchst du diesen logischen Missgriff, um dir da was zurecht zu konstruieren? Dass du aus einem sehr zurückhaltenden Mann dir einen aggressiven herbeidenken kannst?
Auch das hier ist absurd: "vorsichtig mit dem messer!' Ich bin 32 und es war niemand in der nähe des Messers. Er antwortet auch zunehmend schnippisch auf Fragen meinerseits."
Das ist eine sehr kurze und sehr sachliche Bemerkung, an der ich nichts "Schnippisches" erkennen kann. Messer sind im Zusammenhang mit Kindern mindestens umstritten, vielerorts ganz verboten. Überall, wo Kinder betreut, erzogen oder unterrichtet werden, gibt es Streit, ob sie zulässig sind oder nicht.
Du biegst dir da eine Realität um den Mann zurecht.
Ich kam übrigens von deiner aktuellen Frage nach dem Opa hierher. An der Vermutung, dass du ein belastetes Verhältnis zu Männern hast, könnte durchaus etwas sein.
Dank dir für die Antwort! Das Ding ist, dass ich einfach sehr sensibel schon kleinste Gefühle und Gemütszustände bei anderen Menschen (und mir natürlich auch) wahrnehmen kann, ich bin sehr empathisch und reflektiert. Zudem bin ich der Überzeugung, dass Kinder von Natur aus genau so sind, und dass wir durch die Erfahrungen im Leben eben 'abstumpfen' und Dinge ausblenden, unterdrücken. Ich habe immer versucht mir das zu erhalten, weil es auch viele Vorteile hat so empfindsam zu sein. Er kann so sein wie er möchte, ich will nur Probleme klären. Das kann Fluch und Segen sein. Nur wenn ich das versuche zu ignorieren hintergehe ich mich selbst und es entspricht auch nicht meinem Ideal vom Leben.
Aber ich werde noch mehr versuchen, zu sagen, was ich in der jeweiligen Situation denke. Jedoch bin ich oftmals dann erstmal so schockiert über die dahinterliegende Aggressivität, dass ich erstmal verdauen muss.
Interessant, dass du das mit dem Lästern erwähnst. Natürlich wollen sich Menschen dadurch miteinander verbinden, sie fühlen sich in ihrer Selbaufwertung abgelehnt von mir. Aber so ein unkonstruktives, unreifes Verhalten will ich nicht unterstützen. Wohl ist er mir deshalb auch noch unbewusst böse. Mich nervt diese unreflektierte Lebenshaltung, bzw Nicht-Haltung einfach. Und er ist auch noch 13 Jahre älter als ich...
Achso: Was meinst du genau damit, dass ich mich zu wichtig nehme?