Warum platzten die Rohre bei Kälte in den USA?

8 Antworten

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In den Südstaaten wird es meist nur für eine sehr kurze Zeit im Jahr kalt. Viele Menschen machen sich deswegen nicht die Mühe, bzw. sparen die Kosten, irgendwelche präventiven Maßnahmen gegen Kälte zu unternehmen.

Es kommt konkret darauf an, wie die Rohre verlegt sind und welche Länge etwaige Hausanschlussleitungen haben.

Sind diese zu lang und nicht ausreichend unterirdisch verlegt, kann es dazu kommen, wenn das Wasser zu lange still steht, einfriert.

Wasser hat bei 4°C seine höchste Dichte. Bei weiterer Abkühlung zeigt es eine Anomalie: Es dehnt sich aus. Beim Gefrieren ordnen sich die Wassermoleküle in einem Kristallgitter an, das ca. 10% mehr Platz braucht, als in flüssigem Zustand. Deshalb schaut 1/10 vom Eisberg aus dem Wasser. Wenn sich flüssiges Wasser in einem Rohrnetz ausdehnt, dann gibt es normalerweise Wege, die dieses "Übervolumen" zum Ausweichen nutzen kann. Gefriert ein Rohr, das am Ende zu ist (Wasserhahn), dann fehlt in verschlossenen Bereich dieser Druckausgleich. Weiterhin gefrierendes Wasser erzeugt also eine Volumenvergrößerung in gleichbleibendem Raum und der Druck steigt schnell an. Wasser als Flüssigkeit läßt sich kaum zusammendrücken. Da gilt dann der Satz "Der Klügere gibt nach", was beim Rohr bedeutet, daß die schwächste Stelle platzen muß. Soviel zur Physik.

In Lakefield, Kanada war das Wassersystem trotz sehr tiefer Verlegung gefroren, weil dort über längere Zeiten ungewöhnlich kaltes Wetter den Boden bis unter 2,5m Tiefe gefroren hatte. Die gesamte Stadt mußte neu verrohrt werden.

Vermutlich sind in Georgia die Leitungen flacher und in vielen Häusern nicht isoliert in Außenwänden verlegt. Das bedeutet, daß bei Kälteeinbruch hier eher Frostschäden zu erwarten sind, als weiter nördlich. Gerade dort, wo Billigbauweise auf Kapitalmangel trifft und das "Haben wir immer so gemacht" zum Mantra wird, da platzen die Rohre reihenweise.

Kleiner Seitenhieb: Da man selten Kälte erleidet ist die Isolierung der Häuser schwach, wenn überhaupt vorhanden. Gegen Hitze hilft die Klimaanlage und verbraucht unmengen Strom. Mit besserer Isolierung wäre die Stromrechnung deutlich geringer, aber das Stromsparen kann man sich beim Bau nicht leisten... Teure Betriebskosten und Reparaturen rächen jede Billigbauweise.

Moin

Das ist regional unterschiedlich, im Magnoliastate sind tiefe Fröste eher selten, zudem sind viele Häuer im Vergleich zu uns, in Leichtbauweise errichtet, da wird dann nicht viel isoliert. Dies nur als Kurzinfo.

Woher ich das weiß:Hobby

Alle Rohre platzen, wenn es gefriert und Wasser darin ist. Wasser dehnt sich aus, wenn es gefriert.