Warum kann mein Güterzug im Train Sim World® 2 nicht sofort ohne Traktionsprobleme losfahren?

1 Antwort

Das ist ein großes Problem bei der Sache... der Realismus ist jetzt nicht so überragend beim Handling. Geht es um die Mission auf der Main-Spessart-Bahn bei Regen?

Der Train Sim World hat da so einige Schwächen. Zum einen den, dass du überhaupt mit diesem Zug 120 fährst. So schwere Güterzüge fahre ich mit PZB auf Zugart U, nur findet man den Schalter zum Umschalten kaum. Der ist bei der BR 185 rechts unter dem Führerpult, wo auch der Schalter für die Scheibenwischer ist - nur ist es da meistens so finster, dass man ihn kaum findet. Dann aber ist man durch die Zugsicherung auf 105 km/h begrenzt.

Dann gibt es im TSW keine Unterschiede bei den Bremsstellungen. In Wirklichkeit wäre das Bremsverhalten bei einem solchen Güterzug sehr viel langsamer, bedingt durch die Bremsstellung G. Im Sim bremst man das Ding aber wie einen schnellen Personenzug in Stellung R.

Auch gibt es keinen Schleuderschutz, die Räder drehen unkontrolliert durch und der Antrieb wird nicht abgeregelt, wie das in echt der Fall wäre.

Und es fehlt der allergrößte Faktor: Das Gefühl. Du hast am PC halt weder das Feeling für Beschleunigung oder Verzögerung und du kannst lange nicht so gut auf Motor- und Radsatzgeräusche hören wie das ein echter Lokführer könnte. Entsprechend unsensibel und verzögert sind die Reaktionen des Spielers.

All das sorgt dafür, dass man nicht wirklich realistisch spielen kann. Das Anfahren funktioniert zwar, aber nur sehr langsam und mit relativ wenig Leistung. Am Startpunkt ist man zwar in der Ebene, aber sobald man auf die Steigung kommt, muss man noch vorsichtiger sein. Und das Abbremsen braucht einfach nur Zeit und Strecke, es gibt da im Spiel kaum Möglichkeit, das zu verbessern. Gewicht und nasse Schienen verlängern den Bremsweg massiv.

Was du probieren kannst, ist das Sanden, um die Traktion etwas zu erhöhen. Aber erwarte nicht zu viel davon, sehr viel Effekt hat das im Spiel nicht. Einzige Hilfe bei schleudernden Radsätzen ist das starke Zurücknehmen von Antriebskraft oder Bremskraft und, wenn man wieder die Kontrolle hat, sich langsam rantasten, wie weit man gehen kann. Da braucht es extrem defensives Fahrverhalten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Power12345678 
Fragesteller
 10.04.2021, 23:15

Anfahren kann ich immer nur mit voller Leistung und das Sanden bringt nix habe ich schon probiert da drehen die Räder auch nur am Start erst mal komplett durch.

Wenn ich auf volle Leistung schalte geht der Güterzug nach ca. 30 Sekunden erst los. Sobald ich die Leistung etwas reduziere, bremst er sofort wieder deshalb kann ich immer nur mit voller Leistung fahren.

Das mit dem bremsen ist halt das größte Problem. Ich darf maximal 150 km/h fahren und lege mich generell auf maximal 120 km/h fest. Weil in TSW fahre ich mit einem Güterzug gewiss keine 150 Sachen sonst wird das wegen den Bremsen nichts.

150 und mehr fahre ich nur mit Personenzügen weil die ganz anders bremsen. Bei den Güterzügen ist das Problem das wenn ich unter der Fahrt schon meine 80 habe das dann plötzlich in 800 Metern ein rotes Signal kommt wo ich dann nur noch mit Notbremsventil + Volle Bremsleistung + Notbremsknopf bremsen kann wo ich dann relativ schnell zum stehen komme.

Aber sonst wenn ich durchfahre wie gesagt ich fahre mit Güterzügen nie mehr als 120 und ich muss halt schauen das ich dann wieder bremsen kann weil wenn ich jetzt nur 100 oder 90 fahre komme ich zu spät deshalb halte ich wenn möglich permanent dann die 120.

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ichbinich2000  11.04.2021, 22:53
@Power12345678

Das ist allerdings ungewöhnlich. Ich hab die Missionen mit den schweren Güterzügen auch schön öfter gefahren, selbst als ich die Schubloksteuerung nicht aktiviert hatte und also aus Versehen nur mit der führenden Lok angefahren war, bin ich schneller vom Fleck gekommen. Also in Bewegung gesetzt hat sich der Zug innerhalb weniger Sekunden und bei weniger als voller Leistung. Aber ich denke, Federspeicherbremse und direkte Bremse hast du sicher schon geprüft, ob sie gelöst sind... ansonsten wüsste ich jetzt auch nicht, was das Anfahren im Sim so arg verzögern könnte...

Mit der Bremsung hatte ich da ebenfalls kaum Probleme. Durch die Zugsicherung bin ich ohnehin auf maximal 105 km/h begrenzt und auf vielen Streckenabschnitten erreiche ich die nicht einmal, weil ich den Loks nicht dauerhaft die volle Zugkraft abverlange. Nur ein einziges Mal habe ich mit dem schweren Gz einmal die Schnellbremsung einleiten müssen, das war allerdings zum Teil mein Fehler.

Realistisch ist das alles natürlich sicher nicht, wenn man bedenkt, wie langsam die Bremsen eines Güterzugs in der Realität bis zur vollen Bremskraft brauchen und wie schnell das im Sim geht... So flott wie man da die Bremse angelegt und wieder ausgelöst bekommt, könnte man meinen, man hätte statt Kesselwagen einen normalen Doppelstockzug hinter sich...

Alles, was da wohl hilft, ist Streckenkenntnis. Wenn man die Fahrpläne der eh unrealistisch wenigen Züge, die jede Stunde in der gleichen Linie verkehren, auf der Strecke kennt, kann man die Signalbilder vorausahnen, weil Unplanmäßigkeiten gibt es ja nicht...

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