warum kann eine Informationsübertragung im nerv nur in eine richtung stattfinden?

2 Antworten

Sorry, HiFiech, aber der Grund ist ein anderer. Liebe Dachfallerin: Stell dir eine Axon-Membran vor und dort drei Orte A, B und C. Wenn am Ort A ein Aktionspotenzial (AP) entsteht, dann öffnen sich in der Membran zuerst Natriumkanäle (wodurch es zu einem Masseneinstrom von Natrium-Ionen kommt) und kurze Zeit später Kaliumkanäle (was zu einem Massenausstrom von Kalium-Ionen führt). Dadurch kommt es in sehr kurzer Zeit an der betroffenen Membranstelle A zweimal kurz hintereinander zu einer Umpolung. Wenn sich diese Kanäle wieder geschlossen haben, sind sie für eine kurze Zeit nicht wieder zu öffnen, egal, wie stark auch immer ein ankommendes neues Signal sein mag. Das bezeichnet man als "absolute Refraktärzeit". Noch ein bisschen später sind die Kanäle immer noch nicht leicht zu öffnen, das heißt, nur gaaaanz starke Reize vermögen es dann, die Kanäle wieder aufzubekommen. Das nennt man dann "relative Refraktärzeit". Wenn nun ein Reiz ein AP am Ort A ausgelöst hat und es zu einer Umpolung an der Membran kommt, dann wandern auf beiden Seiten der Membran Ionen der benachbarten Region B zu der neuen umgepolten Situation. Dadurch verändert sich das Membranpotenzial auch an der Nachbarstelle B, und es kommt dadurch auch dort zu einem AP. Das erklärt, warum das AP überhaupt wandert. Aber wenn sich das AP jetzt zur Nachbarregion B verschoben hat, so liegt jetzt dort die umgepolte Verteilung der Ionen vor. Das zieht nun die Ionen der nächsten Region C, aber auch die Ionen der Region A an, wo das AP gerade herkam. Ein neues AP kann jedoch nur in der Region C ausgelöst werden, denn die Kanäle der Region A befinden sich ja noch in der Refraktärzeit! Darum kann an der Stelle A nicht erneut ein AP ausgelöst werden und darum wandert ein AP immer nur in eine Richtung.

Wenn du durch einen künstlichen Reiz in der Axonmitte ein AP auslöst, dann wandern die folgenden APe von der Auslösestelle in beide Richtungen. Aber nicht zurück zur Auslösestelle, so dass auch hier die reine Wanderbewegung nur in eine Richtung geht.

Unter normalen Umständen werden bei einer Nervenzelle APe nur am Axonhügel ausgelöst. Und das auch nur, wenn eingehende Signale stark genug sind, den Schwellenwert zu erreichen. Das erfolgt durch räumliche und/oder zeitliche Summation von EPSPs. Aber das nur noch zur Vervollständigung der Darstellung.

Ich hoffe, es ist klar geworden. Wenn du noch Fragen hast, frag nach oder hoffe auf eine bessere Erklärung. LG von der Waterkant.

weil eine Nervenzelle nur einen Dendriten hat, über den er seine Impulse abgeben kann. Dieser Dendrit verzweigt sich zwar am äusseren Ende, manchmal in mehrere tausend Synapsen, mit denen er dann andere Zellen erreicht, aber der "Strom" geht nur von der Zelle durch den Dendriten, nicht umgekehrt.

DedeM  22.09.2010, 22:22

Das stimmt alles nicht so ganz. Eine Nervenzelle hat viele Dendriten. Meintest du das Axon? Aber selbst das wäre so nicht richtig, denn es gibt auch dipolare Nervenzellen mit zwei Axonen. Das Axon verzweigt sich am Ende in Kollaterale, deren Endknöpfchen mit anderen Zellen in Verbindung treten können und dann Synapsen bilden (Synapse = Endknöpfchen, synaptischer Spalt und postsynaptische Membran!!!).

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