Warum ist weniger Schnee unter den Bäumen?

3 Antworten

Na, zunächst mal ist dort weniger Schnee hingefallen. Auch wenn die Bäume kein Laub haben, bleibt Schnee auf den Ästen hängen.

GutenTag2003  04.12.2020, 13:33

So ist es. Man kann dies sehen, falls man sich Bäume anschaut. Alles was abgefangen wird z.B. von Ästen ist (noch) nicht zur Erde (Boden) heruntergefallen.

😉

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Cheflera 
Fragesteller
 04.12.2020, 13:41

das ist aber auch bei den bämen die nur awie "säulen" rumstehen, daher dachte ich das liegt an den wurzeln...

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Hallo,

Es sind tatsächlich größere Mengen des Niederschlages, die (zunächst) oben in den Bäumen bleiben. Und gar nicht alles davon tropft oder fällt später doch noch bis zum Boden, ein Anteil verdunstet direkt dort oben. Man spricht insgesamt von Interzeption, und der Anteil davon, der den Boden gar nicht erreicht, wird Interzeptionsverlust genannt. Hier zum Nachlesen:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Interzeption_(Hydrologie)#:~:text=Unter%20Interzeption%20versteht%20man%20in,aber%20auch%20f%C3%BCr%20Schnee%20gebr%C3%A4uchlich.

Dieser Effekt ist aber keinesfalls negativ: Obwohl im Wald weniger Wasser den Boden erreicht als zB auf einem Acker oder einer Wiese, wird dort auf gleich großer Fläche mehr Grundwasser gebildet: Besonders bei Starkregen oder heftigem Tauwetter kommen auf den offenen Boden in kurzer Zeit so große Wassermengen, dass dieser sie nicht aufnehmen kann, das Wasser fließt oberflächlich ab. Die Interzeption wirkt hier bremsend, es dauert länger, bis alles Wasser am Boden ist, dieser kann mehr davon aufnehmen. Nebenbei mildert diese Verlangsamung auch Hochwässer ab. Der Interzeptionsverlust wirkt zusammen mit der Transpiration der Bäume kühlend und erzeugt wieder neue Niederschläge durch Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.

Der Effekt, den du beobachtet hast, ist also ein ganz wichtiger Grund, warum wir gerade im Klimawandel unsere Wälder brauchen!

Der fehlende Rest liegt auf den Ästen, Zweigen und falls vorhanden, auf den Blättern. Bei Regen ist es ebenso.