Warum ist es nicht gut alte Kleidung an Hilfsorganisationen zu spenden?

6 Antworten

Das kann man nicht generell so sagen. Wenn die Hilfsorganisation explizit Altkleidung sammelt und die Kleidung die angegebenen Voraussetzung auch wirklich erfüllt, ist es sehr wohl hilfreich.

Man muss aber auch sagen, dass viele Kleidung "spenden", die nicht mehr zu gebrauchen ist. Es gibt einen Unterschied zwischen "gebraucht" und "aufgebraucht". Leider neigen immer noch Leute dazu, kaputte Kleidung durch "Spenden" zu entsorgen. Das ist dann ein großer Aufwand für die Hilfsorganisationen, diese auszusortieren und zu entsorgen, was wiederum ein Kostenaufwand ist.

Manche stellen auch einfach Säcke mit Kleidung vor die Tür einer Organisation, auch wenn diese gar keine Kleidung sammelt. Das ist natürlich auch nicht hilfreich.

Es gibt auch Unternehmen, die für einen gewissen Beitrag im Namen einer Hilfsorganisation Kleiderspenden annehmen/verarbeite/weiterverkaufen. Dann denkt man zwar, die Kleidung kommt Bedürftigen zugute, in Wirklichkeit wird sie aber weiterverkauft.

Ich habe auch schon bei einer Kleiderspendenaktion für Senegal geholfen. Es wurde dafür extra eine Liste veröffentlicht, was gesammelt wird und wann man es abgeben kann. Teilweise wurden Säcke einfach im Regen vor die Türe gestellt. Wenn wir sie vielleicht Tage später erst gefunden haben, war alle schimmelig. Zum Teil wurde dreckige, löchrige oder schimmlige Kleidung abgegeben. Auch Kleidung, die wir explizit nicht gesammelt haben, wurden einfach abgegeben. Wozu braucht man eine Skijacke in Senegal?

Kommt drauf an.

Wenn du gut erhaltene Kleidung von haltbarer Qualität direkt zu einer Kleiderkammer bringst, die diese Kleidung dann auch an Menschen, die sie brauchen, direkt weitergeben, dann ist das sicher eine gute Sache.

Aber so ist das meistens nicht.

  1. Viele Leute spenden alles mögliche alte Zeug, dreckig, kaputt, unbrauchbar. Das macht erstmal mehr Arbeit, als dass es Leuten wirklich helfen würde - die Hilfsorganisationen haben damit viel zu tun, Zeit, die sie anders besser einsetzen könnten.
  2. Oft sind es gar nicht die Hilfsorganisationen, die die Kleider entgegennehmen, sondern kommerzielle Unternehmen. Die sammeln im Auftrag der Hilfsorganisationen - sprich, die Organisation gibt dem Unternehmen die Erlaubnis, mit ihrem Namen zu sammeln und bekommt dafür eine bestimmte Summe an Geld, das sie dann für den guten Zweck ausgeben können. Die Kleidung selbst wird von den Unternehmen kommerziell verwertet, ein Teil in D verkauft, ein Teil zu div. Textilfaserprodukten verarbeitet, ein Teil ins Ausland exportiert und dort verkauft.
  3. Der Teil, der ins Ausland exportiert wird, kann (muss nicht, aber kann) die lokalen Märkte kaputt machen: statt lokaler Unternehmen, die vor Ort Kleidung produzieren, sind es jetzt die großen Importeure, die das Zeug aus Europa einführen. Ob dass die Unternehmen vor Ort wirklich kaputt macht, ist allerdings umstritten.

Weil diese Billigstklamotten so Scheiße von der Qualität sind, dass man sie nicht mehr an andere weiter geben mag

Sie wegen der miesen Qualität nicht mal mehr als Putzlumpen taugen

Bei denen wegen Fast Fashion die Lager bis unter das Dach gefüllt sind.

Deine Altklamotten nichts mehr weiter als Sondermüll sind.

Schau dir in der Mediathek galileo von heute an...

Das kann man kategorisch so nicht sagen.

"Alt" ist nicht immer "schlecht", nur assoziieren halt viele Leute alt mit schlecht.