Warum ist eine variable Intervallverstärkung erfolgreicher als eine Immerverstärkung? :((
Ich verstehe das einfach nicht und bin total am verzweifeln :((
Wenn man einer Ratte immer nur ab und zu eine Belohnung dafür gibt einen Hebel zu drücken, anstatt jedes Mal, wieso lernt sie das dann besser? Also ab und zu wäre diese variable Intervallverstärkung, so wie ich das verstanden habe. Aber ich kann mir einfach nicht erschließen, weshalb das fördernder sein soll und die Immerverstärkung schneller eine Löschung des angewöhnten Verhaltens herbeiführt.
Und irgendwie steht das alles unter dem instrumentellen Lernen, wobei der Kapitelname "Operantes Konditionieren" heißt und im Internet steht, dass da ein Unterschied vorliegt, weil das operante k. wohl zufällig ist und das instrumentelle ein Mittel zum Zweck.
Aber ich habe, als ich Fachabi gemacht habe, immer ganz viele Beispiele gehabt, wo ein Kind positiv oder negativ bestraft worden ist (immer mit einem Ziel) und es fiel unter operantes Konditionieren?!
Wenn ich jetzt meiner Tochter für ihre Hausaufgaben einen Lolli als positiven Verstärker gebe, ist das dann nicht mehr operantes Konditionieren, weil ich ihr den Lolli mit dem Ziel gebe, dass sie das nächste Mal auch wieder so gut Hausaufgaben machen wird?!
:((( kann mir bitte jemand helfen?
1 Antwort
Wenn Du jemandem IMMER eine Belohnung gibst, empfindet er es nicht mehr als solche sondern es gewinnt an Normalität und gerät zur Selbstverständlichkeit.
Zahle einem IMMER Weihnachtsgeld aus und er wird sauer, wenn Du es mal nicht auszahlen kannst. Zahle das Weihnachtsgeld alle paar Jahre aus und er wird sich darüber freuen.
Also der Mensch ist nichts anderes als eine Ratte. Hund, Kuh.. was auch immer. Tier bleibt Tier. Die Regeln sind daher ebenfalls identisch.
Bei der Ratte ist die Erklärung die Gleiche, auch sie 'freut' sich mehr, der positive Effekt ist stärker und damit das Lernverhalten größer.
Und wenn etwas stärker erlebt wird, also, wenn man sich mehr freut, dann vergisst man das erlebte nicht mehr so schnell, deshalb verlernt man es weniger schnell. Bei Ratten mag das nicht so konkret passieren, aber die Effekte sind die Gleichen.
Das ist der Grund, warum einem als Kind die Tage viel länger und 'besser' vorkamen, weil da jeder tag etwas besonderes war und die positiven Erfahrungen deutlich stärker als die eines Erwachsenen.
Ich habe tagtäglich mit Pädagogen zu tun. Viele haben Pädagogik tatsächlich nicht verstanden. Sie glauben mit Ihren Kommunikationsmodellen, Lehrmeinungen und Gehirn MRTs wüssten sie wie Pädagogik funktioniert ... Steck Die mal in eine Kindergartengruppe ^^
Pädagogik und Didaktik ist nichts anderes als Hundererziehung. Guck Dir an was beim Hund funktioniert, das klappt im Zweifel auch beim Menschen.
Aber wie kann man das auf Ratten beziehen? Beim Menschen ist mir das ganze klar, also dass es nicht gut ist kontinuierlich zu loben. Aber wieso sollte der Lerneffekt bei einer Ratte größer sein, wenn sie nicht jedes Mal ein Leckerli bekommt? Und wieso sollte sie das gewünschte Verhalten wieder schneller verlieren, wenn sie das mit kontinuierlichen Belohnungen beigebracht bekam?! Das würde sich auch beim Menschen für mich nicht erschließen :(