Warum investieren wir nicht mehr in Elektroautos, Windräder sowie in einen Grenzzaun für mehr innere Sicherheit?

3 Antworten

Elektroautos gelten oft als klimafreundliche Alternative zu Verbrennern. Doch diese Einschätzung ist differenziert zu betrachten. Die Herstellung eines Elektroautos verursacht zunächst deutlich mehr CO₂ als die eines konventionellen Fahrzeugs.

Der Hauptgrund dafür ist die Batterieproduktion. Laut aktuellen Studien entstehen bei der Herstellung einer Lithium-Ionen-Batterie etwa 61 bis 106 kg CO₂ pro kWh Kapazität. Für ein typisches E-Auto mit einer 60 kWh Batterie bedeutet das 3,660 bis 6,360 kg CO₂ allein für die Batterie.

Hinzu kommen etwa 6,000 bis 7,000 kg CO₂ für die restliche Fahrzeugproduktion, sodass ein Elektroauto mit großer Batterie insgesamt ca. 10 bis 13 Tonnen CO₂ bei der Herstellung verursacht.

Ein Verbrenner hingegen verursacht bei der Produktion etwa 6 bis 7 Tonnen CO₂, da keine Batterie verbaut wird und die Herstellung weniger energieintensiv ist.

In der Nutzungsphase kehrt sich das Bild jedoch um. Ein Benziner oder Diesel stößt bei durchschnittlichem Verbrauch von 6–7 Litern pro 100 km etwa 2.4–2.7 kg CO₂ pro Liter Kraftstoff aus.

Über eine Lebensdauer von 200,000 km summiert sich das auf etwa 27 bis 33 Tonnen CO₂ – je nach Fahrzeugtyp und Fahrweise.

Ein Elektroauto verursacht im Betrieb deutlich weniger CO₂ – vorausgesetzt, es wird mit einem sauberen Strommix geladen. In Deutschland liegt der durchschnittliche CO₂-Ausstoß pro kWh Strom aktuell bei etwa 350 g CO₂.

Ein E-Auto verbraucht etwa 15–20 kWh pro 100 km, was 0.525 bis 0.7 kg CO₂ pro 100 km entspricht. Über 200,000 km ergibt das 10.5 bis 14 Tonnen CO₂ im Betrieb.

Addiert man Produktion und Nutzung, ergibt sich folgende Gesamtbilanz:

- Elektroauto: Produktion (10–13 t) + Nutzung (10.5–14 t) = ca. 20.5–27 t CO₂

- Diesel: Produktion (6–7 t) + Nutzung (27 t) = ca. 33–34 t CO₂

- Benziner: Produktion (6–7 t) + Nutzung (33–37 t) = ca. 39–44 t CO₂

Das bedeutet: Trotz höherer Emissionen bei der Herstellung ist ein Elektroauto über den gesamten Lebenszyklus hinweg umweltfreundlicher – aber nur dann, wenn es lange genug gefahren wird und mit möglichst sauberem Strom geladen wird.

Wird das E-Auto hingegen mit Kohlestrom betrieben oder frühzeitig verschrottet, kann sich die Bilanz verschlechtern.

Auch die Batterieentsorgung ist noch nicht vollständig nachhaltig gelöst – Recyclingverfahren sind teuer und ineffizient, und viele Rohstoffe gehen verloren.

Fazit: Elektroautos sind nicht emissionsfrei, aber sie haben das Potenzial, über die Lebensdauer hinweg weniger CO₂ zu verursachen als Verbrenner. Die Technologie ist noch nicht perfekt, doch mit dem Ausbau erneuerbarer Energien und besseren Recyclingmethoden kann die Umweltbilanz weiter verbessert werden.

🚗 Ausgangspunkt: Fahrzeugbestand und Verbrauch

- In Deutschland sind aktuell etwa 49,3 Millionen Pkw zugelassen.

- Ein durchschnittliches Elektroauto verbraucht laut Studien 20,7 kWh pro 100 km.

- Die durchschnittliche Fahrleistung pro Jahr liegt bei 13.000 km.

👉 Das ergibt 2.691 kWh pro Fahrzeug und Jahr.

📊 Gesamter Strombedarf bei vollständiger Elektrifizierung

Wenn alle 49,3 Mio. Pkw elektrisch wären:

- 49,300,000 Fahrzeuge × 2.691 kWh = ca. 132,6 Terawattstunden (TWh) pro Jahr

⚡ Vergleich mit dem Gesamtstromverbrauch Deutschlands

- Der gesamte Stromverbrauch Deutschlands lag 2023 bei ca. 449,8 TWh.

- Der Strombedarf für E-Autos würde also ca. 29,5 % des gesamten Stromverbrauchs ausmachen – nicht nur 15–20 %, wie oft behauptet wird.

🏠 Vergleich mit privaten Haushalten

- Private Haushalte verbrauchen etwa 28 % des Stroms in Deutschland.

- Das sind rund 126 TWh pro Jahr – also weniger als der Bedarf aller E-Autos, wenn alle Fahrzeuge elektrisch wären.

👉 Ein elektrifizierter Fahrzeugbestand würde mehr Strom benötigen als alle privaten Haushalte zusammen.

🧠 Fazit: Realistische Einschätzung

- Der Strombedarf durch E-Mobilität wird oft unterschätzt.

- Eine vollständige Umstellung auf Elektroautos würde das Stromsystem massiv belasten.

- Ohne Netzausbau, intelligente Ladestrategien und Speicherlösungen ist das nicht realistisch umsetzbar.

- Der Ausbau erneuerbarer Energien muss mit dem Netzausbau synchronisiert werden – Windräder allein reichen nicht, wenn der Strom nicht transportiert werden kann.


WattReaper  02.08.2025, 09:22

Unsere Gemeinde plant gemeinsam mit der Stadt, auch außerhalb des Stadtkerns öffentliche Ladestationen für Elektroautos anzubieten. Doch die vorhandenen Stromleitungen sind dafür schlichtweg zu schwach. Deshalb wurde eine großflächige Baustelle eingerichtet, die voraussichtlich mindestens ein Jahr dauern wird.

Laut Berechnungen des Landratsamts ist das die Zeit, die benötigt wird, um die gesamte Infrastruktur aufzurüsten. Erst wenn die neuen Leitungen verlegt und das Netz verstärkt ist, können Elektrofahrzeuge auch in unserer ländlichen Region zuverlässig geladen werden.

Das Problem liegt darin, dass die bestehenden Verteilnetze – also die lokalen Stromleitungen – ursprünglich nicht für hohe Dauerlasten wie das gleichzeitige Laden mehrerer Fahrzeuge ausgelegt wurden. Besonders in ländlichen Gebieten sind die Leitungen oft veraltet oder zu dünn dimensioniert.

Wenn mehrere E-Autos gleichzeitig laden, kann es zu Spannungseinbrüchen oder sogar Netzüberlastungen kommen. Deshalb muss nicht nur die Ladeinfrastruktur aufgebaut, sondern auch das Stromnetz selbst massiv verstärkt werden.

Es kommt auch regelmäßig zu Stromausfällen weil die Leitung einfach überlastet wird.

Mal sehen wie das in 20-30 Jahren ist? Wenn die negative Folgen von E-Auto (lebensgefährliches Akkusystem) oder Windräder (Kunststoffe die viel schädlicher sind als Plastiktüten).

E-Auto mit weniger gefährlichem Akkusystem, vielleicht das Beste? Windräder mit nicht zu hoher Geschwindigkeit an den Rotorblätter (aussen) sicher auch gut.

Verbrenner wären vielleicht auch gut? Dazu müssten aber mehr Bäume gepflanzt werden. Dafür sind unsere Klimafreunde zu arbeitsscheu.

Es wurden in den letzten Jahren schon viel mehr als füher in Windenergie und Elektromobilität investiert. Ein Grenzzaun halte ich für nicht sinnvoll, da wir mitten in der EU liegen und die Binnengrenzen dort offen bleiben sollten.


WattReaper  02.08.2025, 09:29

Mal ganz ehrlich: Wir werden den Klimawandel nicht allein verhindern können – selbst wenn ganz Europa keinen einzigen Tropfen CO₂ mehr ausstoßen würde, entspräche das nur etwa 13 % der weltweiten Emissionen.

Dafür müssten sämtliche Flugzeuge am Boden bleiben, kein einziges Containerschiff dürfte mehr im Hamburger Hafen anlegen, und der gesamte Schwerlastverkehr müsste eingestellt werden.

Hinzu kommt: Es gibt bislang keine ausgereiften elektrischen Antriebe, mit denen sich große Flugzeuge oder Containerschiffe effizient betreiben lassen.

Zwar existieren erste Prototypen – etwa batteriebetriebene Schiffe für Küstengewässer oder Hybridlösungen für Hafenmanöver – doch für den globalen Güterverkehr auf hoher See oder Langstreckenflüge fehlt es noch an leistungsfähiger Technologie.

Die nötige Energiedichte, Reichweite und Infrastruktur sind schlicht nicht vorhanden.