Warum geht es der Autoindustrie so schlecht, wer ist da schuld und was sollte dagegen unternommen werden?
2 Antworten
Hallo
man beachte das VW folgende Dividenden an die Aktieninhaber verteilt hat
- 2023 > 4,5 Mrd
- 2022 > 4,1 Mrd
- 2021 > 9,1 Mrd (Sonderdividende Porsche Börsengang)
- 2021 > 2 Mrd
- 2020 > 2 Mrd
- 2019 > 2 Mrd
- 2018 > 2 Mrd
- 2017 > 1,6 Mrd
- 2016 > 0,8 Mrd
- 2015 > 0,06 Mrd
Das Management bekommt Boni abhängig von der Dividende. Es gibt daher wenig Interesse an langfristigen Strategien wie zb bei Porsche.
Obwohl das VW Management gesehen hat wie sich der Markt entwickelt und das China die 100% Inland Elektroautoqoute anstrebt hat man erst mal die Aktionäre (Porsche, Niedersachsen, Emirate, Banken) gefüttert anstatt zb die Produktpreise zu senken und erst mal die Produktion anzuschieben. Das sind zwar 2023 nur um 500€ pro verkaufter Einheit aber verteilt auf 0,75 Mio E-Autos in 2023 wären das 6000€ Preissenkung pro E Auto. In China ist man 5000-10000€ auf vergleichbare Mitbewerber entfernt und hat ja 2022 aufwärts das Preisdumpung zum Teil mitgezogen um wenigstens auf über 1% Marktanteil zu kommen weil sonst die VW Händler in China wegbrechen bzw Konkurrenzprodukte verkaufen weil rentabler.
Vieles... hohe Produktionskosten durch extreme Überreglementierung am hiesigen Standort, unflexible Behörden und kaum planungssicherheit durch von Populismus getriebene entscheidungen der Politik.
Aber ebenso auch industrieinterne Probleme. Typische deutsche, an Wahngaftigkeit grenzende Risikoscheu, daher zu lange festhalten an alten Methoden und Strukturen, man hat verschlafen vorausschauend auf Trends zu reagieren. Innovationsscheu - statt neues zu probieren versucht man das alte zu verbessern. Früher war das mal sehr anders^^