Warum Flachdächer?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Satteldach hat in jedem Fall schon einmal eine grössere Dachfläche, über die auch mehr Wärme entweichen kann. Ich denke mal, dass das neben den Kosten der Hauptgrund ist… Ein Flachdach ist natürlich wesentlich wartungsintensiver als ein Satteldach - aber das interessiert zu Beginn niemanden…


ZauselMimi 
Fragesteller
 19.07.2023, 22:29

Bzgl Wärme dachte ich eher das Gegenteil. Aber spannend. Das mit den Kosten leuchtet ein.

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ChrisGE1267  19.07.2023, 22:45
@ZauselMimi

Im Sommer heizt sich ein Satteldach mehr auf, im Winter verliert es mehr Wärme. Die Dachfläche geht ja mit 1/cos(alpha), wenn alpha der Neigungswinkel ist. Bei einem typischen Neigungswinkel von 20 Grad ist die Dachfläche bei einem Satteldach um etwa 6% erhöht - bei einem steilen Satteldach mit 45 Grad Neigungswinkel sind es allerdings 41%. Ausserdem muss ja zusätzlich noch der ungenutzte Raum unter dem Giebel beheizt bzw. gekühlt werden.

Trotzdem würde ich mir bei einem Privathaus nie ein Flachdach antun, obwohl ich als Bauhaus-Fan eigentlich finde, dass es cool aussieht. Alle Bekannten, die eines haben, haben damit grossen Ärger. Zudem wohnen wir in den Bergen - die Dächer müssen hohe Schneelasten aushalten, was die Statik beim Neubau deutlich aufwändiger macht.

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ZauselMimi 
Fragesteller
 19.07.2023, 22:51
@ChrisGE1267

Vielen Dank für deine Antwort! Begründung leuchtet ein.

An Schneelasten hatte ich auch schon gedacht, bei uns in der Gegend allerdings nicht so das Problem.

Jedenfalls weiß ich jetzt, dass nicht nur eine Modeerscheinung, sondern auch viele Vorteile.... und Nachteile. Spannend 🙂

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ChrisGE1267  19.07.2023, 22:54
@ZauselMimi

Wir hatten 2019 die grosse Schneekatastrophe - danach hatten einige Flachdächer hier Totalschaden - auf Grund des Klimawandels waren nämlich zuvor die Anforderungen an die Schneelasten leichtfertig gelockert worden…

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ZauselMimi 
Fragesteller
 19.07.2023, 23:00
@ChrisGE1267

Das ist ja heftig. Kann man nur hoffen, dass das von Versicherungen übernommen wurde.

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ChrisGE1267  19.07.2023, 23:06
@ZauselMimi

In vielen Fällen entweder nur über Kulanz oder mit Abschlägen: in den Gummiparagraphen für Gebäudeversicherungen heisst es nämlich, dass der Versicherungsnehmer für eine zeitnahe Räumung des Daches Verantwortung trägt…

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Im deutschen Bau- / Steuer- / und Entwässerungsrecht bei Regen sind Spitzdächer schon seit Jahrzehnten in den Nachgangskosten gegenüber Flach- / und Pultdächern im Nachteil für den Kubikmeter umbauter Raumfläche in der langen Kalkulation.

Im modernen Wasserrückhalt und der Energiedämmung sind Spitzdächer zudem auch nicht so einfach und effizient begrünbar und dämmbar wie Flachdächer. Hier trifft aber am ehesten alte optische Bautradition und Errichtungskalkulation auf modernes und ökologisch nachhaltiges Gedankengut.


ZauselMimi 
Fragesteller
 19.07.2023, 22:45

Den ersten Absatz verstehe ich nicht, der zweite ist dafür aber absolut nachvollziehbar 😅. Wenn die denn begrünt werden.

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Gnurfy  19.07.2023, 23:17
@ZauselMimi
Den ersten Absatz verstehe ich nicht,

Nehmen wir mal ein Spitzdach mit je 45 Grad Flankenwinkel. Damit hast Du im Bestfall eine mögliche Wohnetage mehr bei etwa 50% reduziertem Nutzraumvolumen in den Errichtungskosten des Hauses. Damit sparst Du kalkulatorisch etwa 50% der Kubikmeterkosten per umbautem Wohnraum für das Dachgeschoss.

Im Umkehrschluss hast Du dann aber im Faktor ~ 2,88 mehr Dacgähfläche gegenüber einem Flachdach per m2 Plangrundfläche der unteren Etagen, was natürlich in der Fläche nicht nur Nachteile bei der Wörmedämmung, sondern in klassischer Bauweise mit blanken Dachpfannen auch um Faktor 2,88 auch mehr Dachfläche in der Festlegung der grundrechtlichen Regenwasserentwässerung des Objektes gegenüber einem Flachdach bedeutet.

Die meisten Gemeinden und Städte rechnen in klassischer Bauart ohne Rückhalt durch Begrünung hier in m2 der Dachfläche ab zur Festlegung der Entwässerung für Regenwasser.

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Der Nachteil ist auf jeden Fall, wenn Pfusch gebaut wurde, das gesamte Regenwasser in dein Haus abfließt

Der Raum unter Dachschrägen kann schlecht genutzt werden und Ziegeldächer sind versiegelte Flächen, die das Stadtklima aufheizen.

Flachdächer können begrünt werden, Regenwasser speichern und tragen zu einem besseren Stadtklima bei.

Also ein moderneres Konzept. Natürlich muss ein Flachdach gut ausgeführt, abgedichtet und gewartet sein.


ZauselMimi 
Fragesteller
 19.07.2023, 22:31

Mal gespannt, ob ich bei einem der Flachdach-Häuser in meiner Umgebung irgendwann mal eine Begrünung wahrnehme. Das fände ich klasse!

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easylife2  19.07.2023, 22:57
@ZauselMimi

Bei bestehenden, älteren Flachdächern guckt man, dass Wasser schnell und vollständig abfließt, das Grün schön weit weg bleibt und damit keine Wurzeln die Dachhaut verletzen.

Nur eine Dachkonstruktion, die für Begrünung geeignet ist, kann zulassen dass Wasser darauf stehen bleibt, und die Wurzeln der dann erst überlebensfähigen Begrünung keinen Schaden anrichten können. Also zwei sehr unterschiedliche Konstruktionen.

Letztere ist aber zunehmend Vorschrift für neue Gebäude.

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Ein Dach kostet extra

Die schmeissen alles weg was man nicht braucht und sparen damit.

Brauchen dann keinen Dachboden zum Lagern.

Das wird dann gerne in größeres Haus oder Terasse oder Küche oder oder reingesteckt.


ZauselMimi 
Fragesteller
 19.07.2023, 22:20

Wenn ich das also richtig aus euren Antworten entnehme, keine echten Vorteile, sondern nicht so kostenintensiv (nachvollziehbar) und modern. Dachte, es hätte energetische Gründe.

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easylife2  19.07.2023, 22:26
@ZauselMimi

Doch es hat Vorteile. Auch die zu dämmende Oberfläche des Hauses, und damit die Wärmeverluste, ist durch einen Flachdach kleiner.

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Ani2003  20.07.2023, 08:04
@ZauselMimi

Der Wärmeverlust ist größer.

Ein Dach ist ungedämmt aber hält den Frost vom Gebäude ab.

Auch hält ein Flachdach nicht so lange wie ein normales.

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