Warum falsche englische Aussprache?
Manche Leser meiner min bald 2.000 Beiträge hier bei „Gute Frage“ werden wissen, dass ich mit einer US-Amerikanerin verheiratet bin. Meine Frau, Jill, hat eine Bitte: Könnten die Österreicher (wir wohnen in Österreich; und natürlich auch die Deutschen und die Deutschschweizer), wenn sie statt deutsch zu reden, englische Ausdtücke verwenden, diese englischen Ausdrücke bitte halbwegs richtig aussprechen? Das ist sozusagen die gute Frage, die ich hier auf Wunsch meiner Frau stelle. Wenn jeder, der das liest, es weitererzählt, wird die Welt besser.
Also:
Britney Spears sprich sich „britni“ aus und nicht „britnej“. So wie die Stadt in Australien auch „sidni“ ausgesprochen wird und nicht „sidnej“. Merkt es Euch anhand des Nachnamens von Elvis. Hier sagt jeder richtig für Presley „presli“ und natürlich nicht „preslej“. Die meisten Wörter auf -ey werden wie -i ausgesprochen, außer hey. Anderes bekanntes Beispiel: Walt Disney. Nein, der heißt nicht „disnej“. Auch Wörter auf -ay gehen manchmal auf -i. Der Vorname von Lindsay Lohan spricht sich „linsi“ aus (mit weichem s), also ohne d und nicht mit -ej am Ende.
Ganz schlimm auch „Iron Man“ und „Iron Maiden“. „iron“ (Eisen, auch: bügeln) spricht man nicht „airen“, sondern „aiern“ (amerik. Englisch) oder „aien“ aus. Das Wort „iron“ wird als solches NIE wie „airen“ ausgesprochen, nur in „irony“ (Ironie) hört man das r nach dem i, also „aireni“.
Das „t“ vor Wörtern auf -ion ist stumm. Es heißt „äkschn“ und „sätisfäkschn“ und „saiens fikschn“ und nicht „äktschn“ usw. Also: man hört kein t. Meine Frau sagt: „Wenistens sagen sie bei ’nation’ richtig ’nejschn“ und nicht ‚nejtschn‘.“ Ich: „Ja, bei allem Nationalen sind unsere Landleute groß.“
Jill weiter: „It makes my toes curl, wie die Leute ’Pay Pal’ aussprechen. Hier hat man einen Hang zum Nasalen.“
Tja, es heißt „päi päl“ und nicht „päi põõl“, wie es ja auch für „al“ nicht „õõl“ heißt, etwa Al (äl) Gore und natürlich auch „roiel älbert hõõl“ (Royal Albert Hall) und nicht „õõlbert“.
„Jill, was ist denn für Dich als Amerikanerin das Schlimmste von dem allen?“ „Pay Pal und Iron Man, hierbei Pay Pal schlimmer, aber nur, weil man‘s öfter hört, sonst aber gleichermaßen grõõslich.“ Ich: „grõõslich?“ Jill: „Ich meine: grauslich“.
3 Antworten
Iron ist nicht 'NIE airen ausgesprochen', das ist in Schottland die richtige Aussprache.
Hahaha! Dein Argument ist leicht zu widerlegen.
Ein Amerikaner soll den Satz "Was ist los" auf Deutsch sagen. Weil er nicht gut Deutsch kann, spricht er "was" wie Englisch "was" aus, z. B. wie "I was born ...". Statt "ist" sagt er "is", weil er das kennt. Und das lange "o" in "los" diphtongisiert er und sagt "lous".
Also sagt er "Wos is lous?"
Wäre meine Frau Deutsche, dann hätte ich heute für sie gepostet: Die Amerikaner sollen, wenn sie schon deutsch sprechen, sagen:
"Was ist los?" und nicht "Wos is lous?"
Du, liebe Userin "liesl1303", würdest aber sagen:
Wieso? So spricht man es doch in Bayern aus. Also völlig richtig.
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Außerdem stimmt es auch nicht, dass "airen" in Schottland "die richtige Aussprache ist".
Das ist in Schottland EINE (!) Dialektvariante. Es gibt dort daneben auch die Dialektvariante wie im amerikanischen Englisch, nämlich "aiern", nur dass das "r" vor dem "n" gerollt wird.
Ich habe meinen Beitrag aber nicht gepostet, um hier über Dialektvarianten zu diskutieren. Es gibt im Standardenglisch, sei's britisch, sei's amerikanisch, keine akzeptierte Version von "airen".
Face it!
Dann teile deiner lieben Frau doch bitte mit, dass sie ihre Ratschläge jemandem mitteilen soll, den es auch interessiert. "Unsolicited Advice" mag keiner und ihre Aussprache ist bestimmt auch nicht perfekt.
(Mal ganz abgesehen davon, dass es nicht eine Amerikanische und eine Englische Aussprache gibt. Da gibt es, genauso wie im Deutschen, regionale Unterschiede)
https://dictionary.cambridge.org/de/aussprache/englisch/iron
Die Aussprache ist zwar nicht völlig irrelevant aber nicht das entscheidende Kriterium, wenn es darum geht die Sprachfähgkeiten einer Person einzuschätzen. Sprich; Nur weil man einen Dialekt hat, heißt das nicht, dass man kein Englisch kann
Mir geht auch so einiges auf die Nerven, aber wenn man Leute auf Dinge anspricht, nach denen sie nicht gefragt haben, macht man sich generell schnell unbeliebt.
Laut Elisabeth Kübler-Ross hat es nichts mit der Sache zu tun wenn Frau (Mann oder divers) sich über etwas länger als 20 Sekunden (und öfter, oder immer wieder) ärgert
Vera F. Birkenbihl gibt in ihren Seminaren sehr gute Tipps wie das Sich-Ärgern effektiver werden kann
und ich als Chorleiter (habe Sprechen studiert) sage meinen Chormitgliedern ständig wie etwas auszusprechen wäre... und muss seit Anbeginn der Zeit damit leben, dass es Menschen gibt die "Selik sind die Gleichmütigen" anstelle von "Selich" ( 'ig' am Ende würt wia 'ich' gschprochn; Teutsche Pühnen und Hochlaudun) sagen
ja, wenn alle Menschen so wären wie ich, DANN wäre die Welt bestimmt perfekt*
LG Oliver
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* und höchstwahrscheinlich stinklangweilig...
ein Fehler ist der Anfang aller Schöpfungskraft (Kreativität)
Ihr Deutsch ist nach etlichen Jahren in Österreich und Deutschland natürlich besser als das „Ik bin aaaain Böliner“ von John F. Kennedy. Aber sie hat einen starken Akzent, und einen Beitrag hier auf Deutsch könnte sie nicht fehlerfrei schreiben. Das ändert aber nichts daran, dass es ihr die Fußnägel hochzieht, wenn sie Wörter in ihrer Muttersprache falsch ausgesprochen hört von Österreichern (und Deutschen), auch Medienleuten, die im Brustton der Überzeugung erklären: Wir können Englisch. Der Härteste war ein deutscher Lehrer, der hier mit seiner Familie Feriengast in unserer Ferienwohnung war, als im Fernsehen ein Triathlon kam, in dem vom „Airen“ Man die Rede war. Als meine Frau, ohne ihn zu korrigieren, mehrfach richtig „Aiern“ Man sagte, verbesserte er sie: Im Standard-Englisch heiße es „airen“ und aus welcher Gegend in den USA sie komme, dass sie solchen Dialekt spreche.