Warum dürfen Männer nicht in Frauenklamotten rumlaufen,Frauen hingegen in Männerklamotten?

10 Antworten

Frauenklamotten gibt es an und für sich nicht. Die Gesellschaft hat sie nur den Frauen zugewiesen. Vieles, das heute als Frauenkleidung gilt, war früher mal Männerkleidung. Dazu gehören Röcke, Kleider, Strumpfhosen, bestimmte Absatzschuhe usw.

Daher könnten die Männer auch alles tragen. Doch leider haben die meisten Männer Angst vor "Frauen"klamotten., weil sie Angst haben, dass sie sich abwerten. Dabei würde das genau die Stärke des Mannes zeigen, eben in vermeintlich schwächeren Gebieten einzudringen und sich wieder das zurück zuholen, dass sie vor über 230 Jahren aufgegeben haben.

Es gibt keine Frauenklamotten, Kleidung hat kein Geschlecht. Es gibt nur Kleidung, die vorzugsweise von Frauen angezogen wird, weil die Geschlechterrollen der Gesellschaft das so vorsehen.

An diese Rollen muss man sich aber nicht halten, sie existieren nur als "stille Übereinkunft" einer Gesellschaft.

Frauen haben sich im Rahmen der Emanzipation zunächst das Recht erstritten, Hosen zu tragen und diese Freiheit dann auf alle Kleidung ausgeweitet. Die Gesellschaft hat damit kein Problem, weil Männlichkeit als Stärke angesehen wird und Frauen, die so Stärke zeigen, werden positiv aufgenommen.

Umgekehrt wird Weiblichkeit aber immer noch mit Schwäche verbunden. Ein Mann, der Frauenkleidung anzieht, schwächt damit seine Position. Deshalb haben Männer eine tiefe verwurzelte Angst vor jeder Kleidung, die irgendwie feminine Aspekte zeigt. Der typische Mann zeigt immer noch ein starkes Rudelverhalten und möchte in der Rangfolge seines Rudels möglichst einen hohen Platz innehaben. Das funktioniert aber nur, wenn er möglichst männlich daherkommt, Stärke zeigt und Schwäche ablehnt. Und damit lehnt er feminine Kleidung ab, vor allem gegenüber seinen Kumpels. Sich selbst gegenüber nicht unbedingt - viele Männer tragen heimlich Feinstrumpfhosen oder Panties, also Frauenkleidung, die nicht sichtbar ist.

Natürlich könnten Männer jederzeit auch "Frauenklamotten" anziehen, es ist schließlich nur Stoff und Rock und Kleid waren viele Jahrhunderte Männerkleidung bzw. Unisex. Aber dazu müssten sie den Mut haben, sich gegen ihr Rollenklischee aufzulehnen und mit den etablierten sozialen Regeln zu brechen. Dazu braucht der Mann Selbstbewußtsein, Mut und Stärke - eigentlich typisch männliche Eigenschaften, die er aber in diesem Fall so gar nicht aufweist. Die wenigsten Männer haben die Eier in der Hose, sich mit Frauenklamotten unter die Leute zu trauen - zu tief sitzt die Angst, unmännlich zu wirken.

Dass das problemlos geht, weiß ich als Mann aus eigener Erfahrung. Ich habe vor einiger Zeit alle Rollenklischees über Bord geworfen und ziehe das an was mir gefällt, egal aus welcher Abteilung. In der Regel trage ich Röcke, manchmal auch Kleider. Die Reaktionen anderer Leute waren bisher immer positiv, vor allem die der Frauen. Negative Reaktionen gibt es praktisch nicht, aber das mag auch daran liegen, dass ich mein Mannsein nicht verleugne. Ich strahle offenbar das aus, was jemand mal so schön mit "I might be wearing a skirt, but I can kick your ass anytime" beschrieben hat. ;)

das dürfen sie, nur sie machen davon zu wenig Gebrauch, ist also eine persönliche Entscheidung

Das ist doch nicht verboten...

Wer sagt denn sowas ?