Warum brennt es, wenn Jodlösung in eine Wunde kommt?
Ihr kennt das alle, tiefer Schnitt und Oma macht erstmal Jod drauf....
2 Antworten
Das heute verwendete Povidon-Jod (z.B. Betaisodona) brennt nicht mehr, es kann sogar zur Scheidendesinfektion verwendet werden und das ist doch wirklich eine sehr empfindliche Stelle. Die uralte "Jodtinktur" gibt es schon lange nicht mehr.
Bis ich Betaisodona kennenlernte, musste ich als Kind mehrfach durch den Horror hindurch, den die Desinfektion einer Wunde mit Jodtinktur mit sich brachte. Ich war eigentlich immer ziemlich tough, aber wenn ich das Fläschchen mit der Jodtinktur in meiner Kleinkindzeit nur sah, brach mir schon immer der kalte Schweiß aus. Man hätte mir 10 Spritzen geben können, und ich hätte keine Miene verzogen, aber bei Anwendung dieser althergebrachten Jodtinktur hinsichtlich offener Wunden schrie ich stets, als steckte ich am Grillspieß.
Als dann - Jahre später - Betaisodona in Gestalt von Sitzbädern, ergo verdünnt mit Wasser, erstmalig angewendet werden musste, graute mir bereits. Aber - welch Wunder! - keine Schmerzen. Nur den Geruch fand ich absolut abstoßend. ;-)
Jod oder Alkoholverbindungen hat eine zellschädigende Wirkung und verursacht auch deshalb Schmerzen, weil Zellen zerstört bzw. beschädigt werden. Zudem liegen bei Schnittwunden Nervenenden frei, die dadurch dann auch geschädigt und gereitzt werden.