Warm und Kaltstart - PC?

3 Antworten

Ganz so einfach ist es nicht, und die Bedeutung der Begriffe hat sich auch etwas geändert.

Früher war es so, dass bei einem Kaltstart der Prozessor ein "Reset"-Signal bekam, sodass er sich in den Grundzustand setzte und begann, das "festverdrahtete" Initialisierungsprogramm (später meistens "BIOS") abzuarbeiten, und dieses Initialisierungsprogramm ging davon aus, dass sich so gut wie Alles in einem zufälligen Zustand befindet und komplett neu eingerichtet werden muss.

Bei einem Warmstart wurde nur eine unbedingte Unterbrechung ("non-maskable Interrupt") ausgelöst, wodurch nur der aktuelle Vorgang abgebrochen wurde und die Benutzeroberfläche neu gestartet wurde, der Speicherinhalt wurde aber nicht für ungültig erklärt. Das geht natürlich deutlich schneller als ein Kaltstart, hat aber nicht geholfen, wenn irgendwelche Einstellungen im Speicher durcheinander waren. (Es gab sogar Viren, die auch nach einem Warmstart noch aktiv waren.)

Heute bezieht man "Kaltstart" und "Warmstart" auf das Betriebssystem selber - moderne Betriebssysteme können den größten Teil ihres aktuellen Zustands auf die Platte schreiben und später ziemlich genau dort weitermachen, wo sie vorher aufgehört haben. Beim Start des Computers sagt man dem Betriebssystem, ob es sich "kalt" oder "warm" starten soll (entweder über eine Einstellung auf dem Mainboard oder über eine Einstellung in einer Datei auf der Platte). Beim Kaltstart geht es davon aus, dass sich alles in einem zufälligen Zustand befindet und neu initialisiert werden muss (z. B. Treiber), beim Warmstart geht es davon aus, dass z. B. die Treibereinstellungen beibehalten werden können. (Neu eingebaute Hardware wird dann nur erkannt, wenn sowohl das System als auch die Hardware für einen Einbau im laufenden Betrieb ausgelegt sind.)

Darüber hinaus gibt es noch den "Winterschlaf" ("Hibernation"), wo nicht nur der Zustand der Treiber, sondern auch aller Anwendungen gespeichert wird. Beim Ruhezustand wird nur der Prozessor angehalten und möglichst viel Hardware abgeschaltet, wodurch der Stromverbrauch erheblich reduziert wird, aber der Speicherinhalt bleibt erhalten (erfordert ein klein wenig Strom).

Strg+Alt+Entf (bei "IBM-kompatiblen" Geräten, andere haben andere Möglichkeiten) löst einen "non-maskable Interrupt" aus, wodurch der Prozessor alle laufenden Prozesse unterbricht und die Interrupt-Routine startet, im Gegensatz zum Reset kann die Interrupt-Routine aber frei festgelegt werden (ist natürlich in einem "privilegierten Bereich"). Früher passierte das, was oben genannt wurde (Abbruch der Prozesse, Neustart der Oberfläche), heute fragt das System den Benutzer, was es als Nächstes tun soll. Windows z. B. hat (seit Langem) auch die Möglichkeit "Abbrechen", wodurch alles auf den Zustand vor dem Interrupt zurückgesetzt wird.

Kaltstart ist wenn man ihn zB morgens anschaltet

Warmstart ist nen Neustart aus dem OS raus oder per Resetknopf

Und Ruhezustand ist alles, aber sicherlich kein Reset

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Im Job seit über 25J
Manfred958 
Fragesteller
 22.11.2022, 10:30

Aber beim Neustart wird doch seit Windows XP auch alles neu initialisert, POST gemacht und so weiter.

Ok das mit dem Ruhezustand ist schon mal hilfreich, danke

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Ich verstehe Kalt Start wenn der PC kalt ist also morgens oder so, und Warm wenn du Neustart machst oder sowas

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Experte // Fertig-PC Shop / Ausstattung von Unternehmen etc.
Manfred958 
Fragesteller
 22.11.2022, 11:16

Danke für die Antwort, aber ist mir ein bisschen zu ungenau :D

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