Wann wurden das erste Mal Schmauchspuren entdeckt?
Wann wurden das erste Mal Schmauchspuren entdeckt und ab wann wurden Schmauchspuren in der Kriminaltechnik verwendet?
4 Antworten
Im Roman kommt dieser Bluff gar nicht vor, der Film mit Peter Ustinov ist von 1978. Schade, es wäre passend, wenn Lady Agatha die Kriminalistik auf diese Weise bereichert hätte!
Genau weiß ich das nicht, aber zumindest ist bei Agatha Christies "Der Tod auf dem Nil" mit Hercule Poirot, erschienen 1937, schon die Rede von der Methode mit Hilfe einer Wachsschicht Pulverspuren in/auf der Haut nachzuweisen.
Hierbei handelt es sich in dem Roman allerdings um eine Bluff.
Hallo :)!
Kurz nach Erfindung des Schwarzpulvers c.a. 1324. Damals benutzte man eine "Feuerbüchse" = Pot de Feu (Bild 1), und wenn man sie abgefeuert hat, gab es sichtbare Pulver-Rückstände an den Wänden + auf der Kleidung. Man musste nur hinschauen,dann konnte man sie leicht "entdecken". Die Erfindung der ersten Feuerwaffen geht ins 16 J.H. zurück (Bild 2), da wurde auch Schwarzpulver in Mengen verbraucht - und es kam immer vor, daß Soldaten oder Jäger ihre Kleidung damit beim Schießen sichtbar verunreinigt haben. Übrigens: ab Mai 2206 benutzt das FBI die Untersuchung auf Schmauchspuren nicht mehr. Sie ist nicht beweiskräftig, da unschuldige Verdächtige des öfteren durch den Kontakt mit Polizeibeamten + bei der Abnahme von Fingerabdrücken "kontaminiert" wurden, und nicht - wie angenommen- geschossen haben. Gruß: I.B.
Also, die erste Entdeckung dieser Schmauchspuren gelang John Boehm 1971. Er fand Rückstände um das Einschussloch herum. 1984 wurde eine Methode zur Analyse der Einzigartigkeit der jeweiligen Rückstände erschlossen. Es ist also anzunehmen, dass spätestens ab diesem Zeitpunkt die gerichtliche Verwendung, in den USA wenigstens, zugelassen wurde. Allerdings verwendet das FBI die Schmauchspurenanalyse seit 2006 nicht mehr, da häufig eine Kontaminierung mit Schmauchrückständen durch den Kontakt mit Leuten, die eine Waffe abgefeuert haben, stattfindet.
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Die neuesten Erkenntnisse zeigen, dass es nicht möglich ist eine zentrale Datenbank von Rückstandszusammensetzungen anzulegen, wie z.B. bei Reifen- oder Schuhspuren, da im die Zusammensetzung im jeweiligen Einzelfall betrachtet werden muss.
Seit Mai 2006 wird die Schmauchspur-Analyse beim FBI nicht mehr angewandt. Es wurde in einer Untersuchung nachgewiesen, dass eine hohe Anzahl von Personen, die nachweislich keine Waffe abgefeuert hatten, mit Schmauchspuren an Kleidung und Körperteilen kontaminiert waren.
Ich habe ein winziges Wort vergessen: "spezifische", er fand spezifische Rückstände. Zu der genauen Zuordnung sind nämlich Rasterelektronenmikroskope oder aufwendige chemische Verfahren nötig, die bis dato nicht zur Verfügung standen. Kann man sich so vorstellen: Ich finde eine DNA-Spur kann sie aber nicht entschlüsseln, sondern weiß nur, dass sie da ist. Ich muss sie aber entschlüsseln, um sie zuordnen zu können, um sie beweiskräftig zu machen.
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Nur, weil jemand nämlich irgendwann mal vor Tagen oder Wochen irgendwo auf irgendetwas geschossen hat, ist das noch nichtmal im Ansatz so etwas wie ein Indiz auf die Täterschaft.
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Interessant ist im Hinblick darauf jedoch der so genannte CSI-Effekt. Opfer von Straftaten erwarten Wunder bei der Aufklärung, die gar nicht technisch umsetzbar sind und Geschworene verurteilen gerne mal aufgrund von Indizien, obwohl die die allgemeinen Tatumstände gegen die Täterschaft des Angeklagten sprechen bzw, sprechen ihn frei, wenn kriminaltechnische Beweise fehlen, obwohl die allgemeinen Umstände für eine Täterschaft sprechen.
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DIe Zahlen kannte ich natürlich nicht auswendig, die hab ich von Deinen englischen Kollegen.
Ich frage genau wegen diesen Roman! Wieso kann Agatha Christie diese Methode schon im Jahr 1937 so genau beschreiben?!? Ich dachte,dass Schmauchspuren auch zu dieser Zeit in der Kriminaltechnik verwendet wurden!!