Vom findelkind zum überflieger Sinn der Überschrift?

Ein Findelkind ist ein Kind, das gefunden wurde (finden -> Findel), zum Beispiel im Wald oder auf einer Parkbank oder in einer Babyklappe.

Es wurde also von irgendwem, meist von einer verzweifelten Mutter gleich nach der Geburt, irgenwo hingelegt - manchmal mit der Absicht, dass jemand das Kind findet und aufnimmt und versorgt, manchmal aber auch nur aus Überforderung, aus Panik und aus Verzweiflung.

Ein Überflieger ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für einen Menschen, vor allem für einen Schüler, der sehr leicht und sehr schnell alles Mögliche lernt. Er überflügelt also seine Mitschüler um Längen, er fliegt also weit über ihnen. Oder er überfliegt seinen Stoff nur kurz und hat ihn schon verstanden. Genau weiß ich das auch nicht.

Viele gute Schüler haben auch gute Eltern, die sich früh schon stark um ihr Kind gekümmert haben. Daher ist es sicher für viele Leute erstaunlich, dass ein Findelkind es soweit bringt, dass es ein Überflieger wird.

Jedenfalls denken sicher viele Leute, dass ein Findelkind nicht so gute Voraussetzungen hat, um so großen Erfolg zu haben in der Schule und im Beruf, dass es dann Überflieger genannt wird oder sich als Überflieger herausstellt.

Das kann auch daran liegen, dass die Leute schlecht von einer Mutter denken, die so dumm und unorganisiert ist, dass sie ungewollt schwanger wird, und die dann auch noch so lieblos und moralisch verworfen handelt, ein Kind dem Risiko des Sterbens auszusetzen. Andererseits handelt eine verzweifelte Mutter auch klug, wenn sie ein Kind in einer Babyklappe abgibt - oder vor ein Kloster legt, wie es im Mittelalter gebräuchlich war.

Gruß aus Berlin, Gerd