Verlasst ihr euch auf die heute gültige Wissenschaft?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der Wissenschaft geht es auch manchmal hin und her und damit zurück. Dann ist der Wissensstand von gestern heute zwar veraltet.

Aber dafür der Wissensstand von vorgestern richtig, der gestern veraltet war. Und dann muss man weise schließen: was gestern richtig war, kann auch richtiger sein als das, was heute richtig ist. Denn vorgestern war ja "aus Gesterns Sicht" gestern :)

Aber in Zeiten der Angst gibt es immer nur "wahr" und "unwahr". Die Menschen brauchen dann religionsgleiche Orientierung. Heute ist Wissenschaft die Staatsreligion und damit wird sie unweigerlich mit einer solchen dogmatischen Wahrheitsidiotie aufgeladen.

Wenn man an wahr und unwahr glaubt, kommt man aber in unlösbare Widersprüche. Denk dir nur mal, man würde so wie die Coronajünger glauben, dass es gestern wahr gewesen sein kann, dass die Impfung hilft, heute aber unwahr. Das habe sich geändert mit den Erkenntnissen.

Dann müsste man schlussfolgern, dass die Erde tatsächlich und wahrhaftig eine Scheibe gewesen sein muss, bis die Wissenschaft herausgefunden hat, dass sie eine Kugel ist. Sie hat also in dem Moment der Wahrheitserkenntnis irgendwie mysteriös ihre Form geändert :)

Ich habe das immer im Hinterkopf behalten und kann daher diese "wissenschaftlichen" Wahrheitswisser immer nur belächeln. Dann bin ich auch dagegen gefeit, beim Auftauchen neuer einzig wahrer Wahrheiten rechtfertigen zu müssen, warum gestern das Gegenteil einzig wahr war - siehe Scheibe.

Solche Probleme bekommen jetzt all die, die in der C-Krise ganz genau "die Wahrheit" zu wissen meinten...

Divanikima 
Fragesteller
 29.04.2023, 18:27

Das sehe ich auch so...

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Das käme zu einem Stillstand in jeder Beziehung und würde den fadenscheinigen Religionen, Sekten, Hellsehern, Propheten usw. Vorschub leisten.

Der Wissenschaft kann man getrost vertrauen im Gegensatz zu den Religionen, welche für Unerklärliches nur irgendwelche Götter und Geister die es nicht gibt, verantwortlich machen.

Nur weil etwas veraltet ist, muss es nicht gleich falsch sein.

Man sollte manches hinterfragen, aber eine Grenze zwischen "hinterfragen" und "normal, logische Wissenschaft leugnen" ziehen.

horribiledictu  25.04.2023, 21:39

nein! ich habe vor Wissenschaftlern den höchsten Respekt, die nach bestem Wissen und Gewissen und unter Anwendung der besten zu ihrer Verfügung stehenden Erkenntnisgewinnungsmethoden gearbeitet haben, obwohl sie vielleicht zu aus heutiger Sicht falschen Ergebnissen gelangt sind!

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Nein den Fehler habe ich schon gemacht

Das Newton'sche Gravitationsgesetz ist nicht falsch, vielmehr korrigiert die Allgemeine Relativitätstheorie den Wert nur sehr geringfügig (die Umlaufbahn des Merkur wird schon gut von der alten Theorie erfasst, die ART liefert lediglich den ganz exakten Wert). Für die allermeisten Anwendungen ist Newton gut genug (nur im Sonnensystem und in noch größeren Dimensionen gibt es Abweichungen).

Oft sind die alten Gleichungen nur ein Spezialfall der neuen (umfassenderen) Gleichungen, was die alten nicht falsch macht (diese werden nur um z.B. relativistische Effekte korrigiert).

p*V = n*R*T gilt für ideale Gase, für reale Gase muss man das etwas anpassen.
Solche Anpassungen sind in der Physik sehr häufig.

Die Populärliteratur macht oft ziemlich "reißerische" Schlagzeilen, so etwa "die Geschichte des Homo sapiens muss komplett neu geschrieben werden", aber wenn man diese Texte genau liest, merkt man meist, dass da nur ein neuer Fund gemacht wurde, der auch nicht mehr als ein neuer Mosaikstein ist.

Die Atommasse des Schwefels wird auch in 100 Jahren nicht wesentlich anders sein als heute. Zudem kennt man in vielen Fällen den Messfehler, beim Schwefel 32,059 – 32,076, da wird nicht plötzlich 34 rauskommen.

Divanikima 
Fragesteller
 26.04.2023, 18:24

Dann kannst du ja mal eine Zeitreise machen und dich von einem Arzt aus den 70ern beraten lassen. Wäre doch mal interessant, ob er genau das Gleiche feststellt wie die Ärzte heute.

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