Vergeht die Zeit im Traum langsamer?

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Durch Forschungen im Schlaflabor mittels Klarträumen wurde festgestellt, dass das Zeitempfinden von Traum und Realzeit ziemlich übereinstimmen. Die Frage wurde schon mal (auch mit Hinweis auf Inception) hier gestellt: http://www.gutefrage.net/frage/luzides-traeumen-fragen-und-hilfe

Durch die Möglichkeit der bewussten Augenbewegungen konnte er darüber hinaus nachweisen, dass die verstrichene Zeit im Traum mit der realen Zeit übereinstimmt. Dazu instruierte er Probanden, im Klartraum eine LRLR-Augenbewegung zu tätigen, bis zehn zu zählen und dann wieder eine LRLR-Augenbewegung durchzuführen. Das geschätzte Zeitintervall stimmte mit einem geschätzten Zeitintervall aus dem Wachen überein.

aber das bringt strukturiertes wachdenken in träume. extremzustände (und die finde ich sind letztlich am aussagekräftigten über irgendwie "andere" themen und Dinge) werden somit herausfallen, weil durch gezieltes anknüpfen an strukturen der wachvernunft der traum weniger tief sein kann. (die simulationsprogramme für körpersteuerung zu laden sollte da ja gerade geschwindigkeiten wieder synchronisieren. und die haben eine abklingzeit, damit findet auch das zählen noch im körpermodus statt.) zudem die gamma hirnwellen, die noch recht neu der wissenschaft sind und schwerer zu messen sein sollen, auch scheinen sie etwas laborscheu zu sein. lg

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@HarmloserName

aber das bringt strukturiertes wachdenken in träume

das ist auf jeden Fall ein Argument zur Beeinflussung des Forschungsgegenstandes durch die Versuchsanordnung. Eine Möglichkeit wäre, nach einem Signal die aktive Kontrolle aufzugeben und sich nach einer Zeitspanne wecken zu lassen. Nur wären folgende geschilderte Traumzeitspannen schwer datentechnisch zu erfassen.

Auf der anderen Seite ist mir nicht bekannt, dass Kontrolle der Augen, Atmung und Herzfrequenz (grundsätzlich während der REM Phase möglich) Einfluss auf die Traumtiefe (EEG) haben.

Der Gamma-Bereich ist nicht schwerer zu messen - es fehlt nur an Versuchspersonen, die ihn erzeugen und Studien, die bezahlt werden. Eine hatte ich hier bereits verlinkt: http://www.gutefrage.net/frage/wie-genau-entstehen-traeume

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@sventheman

Auf der anderen Seite ist mir nicht bekannt, dass Kontrolle der Augen, Atmung und Herzfrequenz (grundsätzlich während der REM Phase möglich) Einfluss auf die Traumtiefe (EEG) haben.

sind auch absolut subjektive Eindrücke von mir. und die Traumtiefe muss deshalb auch nicht unbedingt geringer sein, imo setzt es aber einen gewissen Deckel auf das Spektrum möglicher Traumdimensionen. Vegetationskontrolle wird da nicht ersatzlos gestrichen, sondern ist der Rahmen anderer Erlebens..dingse. kann das nicht sprachlich ausführen... und kann mich auch irren. lg

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Ebenfalls sehr informativ. Mir ist die andere Frage auch schon aufgefallen, da ich aber mit dem Begriff "luzide" nicht viel anfangen konnte habe ich mich mit dem Beitrag nicht befasst.

Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt aber ich wollte garnicht viel über die Zeitverzögerung an sich wissen sondern eher zu der geträumten "Vorgeschichte" wie es zu besagter "Explosion" kam die dann in den Donner übergeht.

Trotzdem gut zu wissen und vielen Dank für deine Antwort

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@MrMauiWowie

...dass das Gehirn den Donner warnimt und nahezu gleichzeitig in denTraum einbaut

So würde ich es auch sehen und einfach mal vermuten, dass die "20 Sekunden" auf eine Ungenauigkeit in der Traumerinnerung basieren oder es zweimal gedonnert hat.

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@sventheman

Letzteres halte ich für unwahrscheinlich aber die Hngenauigkeit der Erinnerung halte ich für eine ziemlich gute und wahrscheinliche Theorie.

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ja der traum kann zeitlich gerafft sein. bzw der wachzustand verzögert. so wie wir in etwa sprechgeschwindigkeit lesen, obwohl wir es auch 10x so schnell tun könnten, zumindest ist unser verarbeitungssystem dazu in der lage, so ähnlich ist alles was wir tagsüber tun. wir haben uns halt auf eine gewisse bewegungsgeschwindigkeit eingespielt, die auch das denken so langsam macht. Wenn Dus ausprobieren willst: laufe nur noch auf den zehenspitzen, setze Dich nie, fasse alles an was interessant wirkt, benutze nur weite oder keine kleidung, iss keine schweren dinge. schon mit dem zehenspitzenlaufen wird man schneller bzw die welt langsamer, und das im extremen auszuüben wird einen zu einem schnellen lauftier mit außergewöhnlichen reflexen machen (ok man wird etwas eigenartig auf andere wirken) aber nur um zu zeigen, wozu wir eigentlich fähig sind wenn wir uns nicht langsam machen würden. wir sind immer so schnell, wir haben uns nur anerzogen zu glauben, wir wären langsamer. und im traum schaltet sich die vernuft etwas ab, und damit sind wir wieder wie wir sind. achso, und wenn das gehirn im traum nicht mehr gleichgewicht und so in echtzeit berechnen muss, wird diese rechenkapazität natürlich auch für andere sachen frei und der traum evtl noch schneller. lieben gruß

Auch wenn es etwas vom Thema abweicht finde ich alles was über den ersten Satz deine Antwort hinausgeht sehr interessant und informativ.

Danke für diesen Beitrag :)

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Ich kenne mich wirklich nicht damit aus, aber in Träumen ist ja oft alles etwas zusammenhangslos, erst bist du am einen Ort, dann ganz wo anders, auch wenn man es im Traum nicht bemerkt. Wenn man träumt bemerkt man diese Lücken nicht, und es kommt einem daher länger vor. Was du mit der Explosion beschrieben hast habe ich nie erlebt, ich denke, dass das Gehirn irgendetwas warnimmt, das in den Traum verarbeitet, und wenn es ein zu starker reiz ist (ein lauter ton oder jemand rüttelt dich) wachst du auf....

Ja das mit der Explosion ist mir auch noch nicht passiert. Aber Ähnliches und ich weiß das sowas vorkommt. Ich frage mich nur wie das Gehirn so schnell ein "logisches" Szenario erstellt welches dieses Geräusch wiederspiegelt.

Ich meine es soll ja auch schon Leute gegeben haben die die Zukunft geträumt haben. Wenn man an so etwas glaubt dann könnte man auch sagen dass das gehirn genau wusste wann es Donnern wird. Aber ich denke dass es eher was mit der Zeit zutun hat.

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Ich finde das Thema super interessant. Bei mir ist es so, dass ich kurz weggenickt bin und in dem Augenblick im Traum gefühlt eine Stunde verging. So konnte ich eine Zeit festmachen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dass würde dann bedeuten dass das Gehirn den Donner warnimt und nahezu gleichzeitig in denTraum einbaut.

Absolut richtig, ich hab mich viel mit meinen Träumen befasst und bemerke dein Phänomen vorallem bei meinen Wecker. Da kann ich allerdings nicht damit argumentieren, dass es eine Zeitverzögerung gibt, da der Wecker(anders als der Donner) länger als nur einen kurzen Augenblick klingelt.

Dass würde also bedeuten dass der Donner schon angefangen hat wärend wir im Traum noch nicht an der Stelle angekommen sind an der es knallt.

Das muss nicht sein, ein Donner kann auch länger sein, als nur ca 2 Sekunden, trotzdem würden 2s ausreichen, damit der Ton in den Traum eingebaut wird und das Traumgeschehen ändert, das geht sehr schnell, denken kann man ja auch schnell.

Ok gut zu wissen. Aber meine Frage bezog sich eher darauf das unser Gehirn nicht nur den Donner in unseren Traum einbaut sondern auch die dazugehörige Vorgeschichte wie es zu besagter "Explosion" kommt.

Trotzdem danke :)

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