Unterschied zwischen Verfahrensgerechtigkeit und Ergebnisgerechtigkeit?

2 Antworten

Verfahrensgerechtigkeit bedeutet, alle Schüler müssen die gleichen Leistungen im Sport erbringen, um eine gute Note zu erlangen. Bei der Ergebnisgerechtigkeit werden besondere Prüfungen für Rollstuhlfahrer eingeführt.

Unser Rechtsstaat garantiert ein förmliches Verfahren, um Rechtsschutz zu erlangen. Im Rahmen dieses detailiert ausgearbeitetem Verfahren sollen alle gleich behandelt werden, niemand bevorteilt oder benachteiligt werden. Niemand garantiert aber, dass das Ergebnis "richtig" oder "gerecht" ist. Es geht vor allem darum, Rechtssicherheit zu gewährleisten und eine Streitschlichtung durch den Staat zu garantieren. Materielle Gerechtigkeit kommt an zweiter Stelle.

Will man vor allem ein gerechtes Ergebnis haben, kann ein förmliches Verfahren stören, weil man sich an Regeln halten muss, die zu als ungerecht empfundenen Ergebnissen führen, z. B. Freispruch wegen Beweisverwertungsverboten. Das kann auf Unbedarfte gerechter wirken, wenn man solche Verfahrensregeln nicht einhalten muss (z. B. der "Gäffgen"-Fall). "Gerechtigkeit" wird aber höchst individuell gesehen und deshalb gibt es kaum die eine wahre echte Gerechtigkeit sondern viele Ansichten darüber.