Unterschied lernen und sichtbare Verhaltensänderung
Wir müssen in Erziehungswissenschaft eine Unterrichtsstunden zum Thema Imitationslernen abhalten. Kennt irgendwer ein gutes Beispiel für den Unterschied zwischen lernen und sichtbarer Verhaltensänderung? Uns fällt nichts ein.....
4 Antworten
Also wenn meine Kinder die Wände anmalen, und ich komme ins Zimmer, hören sie sofort auf und tun so, als wenn sie nichts gemacht haben. Sie haben gelernt, das ich sie dabei nicht erwischen darf.
Wenn sie jedoch schon seit Wochen nicht mehr unsere Couch als Trampolin verwenden (auch wenn ich sie dabei nicht sehe) haben sie ihr Verhalten sichbar geändert.
Wenn ich meinen Kindern all abendlich dabei auf die Finger sehe, damit der Schreibtisch aufgeräumt wird, sie dieses jedoch positiv begrüßen, haben sie den Sinn davon zumindest erkannt und manchmal ist der Schreibtisch abends auch aufgeräumt. Wenn ich mich nicht mehr daneben stellen muß, sondern der Schreibtisch immer aufgeräumt ist, besteht eine sichtbare Verhaltensänderung.
In der Theorie haben meine Kinder das richtige Verhalten meist schon gelernt. Ihnen fehlt allerdings massiv die sichtbare Verhaltensänderung!
meinst du unterschied zwischen lernen und performanz = zeigen, was man gelernt hat?
jemand kann etwas perfekt gelernt haben, aber keine motivation haben, es zu zeigen. er "versagt" in einem leistungstest, zeigt die leistung aber z.b. später zuhause.
beim imitationslernen spielt die situation eine rolle, in der man das imitierte verhalten zeigen kann oder soll. z.b. zeigen mädchen weniger imitation von dingen, die man nicht tut/die verboten sind z.b. eine puppe hauen. man könnte also meinen: mädchen lernen schlechter. erst wenn man ihnen sagt: hauen ist erlaubt, dann imitieren sie die handlung genauso oft wie jungen und zeigen dann, dass sie genauso gut lernen wie jungen.
ein beispiel wäre, dass ein erwachsener irgenwas macht z.b. knallkörper anzünden und zum kind sagt: mach das ja nie, oder ich bestrafe dich. das kind wird die knallkörper eher nicht benutzen wollen, wenn es sich vom erwachsenen beobachtet fühlt und daher die gelernte handlung nicht zeigen. es könnte also so aussehen, als hätte das kind nichts gelernt. ist der erwachsene sicher weg, dann führt es die handlung aus und zeigt so, dass es doch etwas gelernt hat.
Das eine
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Modelllernen.shtml
hat mit dem anderen nichts zu tun!
Der zweite Teil der Frage ist nur eine der Perspektive bzw. des theoretischen Modells - Stichwort kognitive Theorien vs Behaviorismus. Dazu findest du auf der genannten Seite alles, was es an Wissenswertem gibt. Ich würde dir ja gerne die Links angeben, aber das darf man hier ja nicht!
Wenn das Herrchen eines Hundes auch auf dem Sofa liegt, dann kann das Immitation oder Lernen sein oder schlechte Erziehung - der Inhalt ist irre ambivalent. Da haben auch Profis Probs das auseinander zu halten. Auch das ist eine Festellung, die weiterhelfen kann.