Unterschied Heizwert und Brennwert?

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Verbrennungsenthalpie und Heizwert sind dasselbe (nur, daß die Verbren­nungs­enthal­pie negativ angegeben wird). Bei beidem wird angenommen, daß das bei der Ver­bren­nung gebildete Wasser in flüssiger Form anfällt — das macht man so aus systemati­schen Gründen, und weil es sich auch leicht messen läßt (z.B. in einem Bombenkalori­meter, das die Verbrennungsgase wieder auf 25 °C abkühlt).

In einer realen Verbrennung verschwindet das Wasser als als Wasserdampf durch den Rauchfang. Scharf gesagt ist das sogar ein anderer Prozeß als der im letzten Absatz ge­nann­te: Die Verbrennung liefert CO₂ und gasförmiges Wasser.

Nun ist aber d­er En­ergie­­umsatz nicht vom Weg abhängig, daher kann man sich die Ver­brennung zu H₂O-Dampf auch als Zweischrittreaktion (zuerst Verbrennung zu flüs­si­gem H₂O, dann das Wasser verdampfen) vorstellen. Daher kann man die En­er­gie der Verbrennung zu H₂O-Dampf, also den Heizwert, einfach aus der Energie der Ver­bren­nung zum flüssigen Wasser (Brennwert) und der Verdampfungs- oder Kon­den­sa­tions­ener­gie des Wassers berechnen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Beim Heizwert kühlt msn die Sbgase soweit ab, dass sie gasförmig bleiben. Da bei der Verbrennung aber auch Wasser entsteht, kann msn die sbgase weiter abkühlen. Dabei wird nicht nur die Abkühlwärme frei, sondern auch die Kondensationswärme oder -enthalpie.

Brennstoffe die einen hohen wasseranteil im Abgas haben, liefern viel kondensationswärme. Am meisten wäre das bei Wasserstoff der Fall. Aber auch Methan (CH4, Erdgas) produziert viel Wasser.

Übrigens: wenn die Brennluft vor der Verbrennung bereits gesättigt ist, kann msn den Effekt steigern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung