Übertriebene Moral?
Hallo!
Ich habe herausgefunden, dass ich sowohl eine Zwangsstörung als auch eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung habe. Mir geht es gerade nicht gut, aber da ich noch studiere und ich somit Zuhause bin, ist es erträglich. Mir fällt es schwer zu unterscheiden, ob ich eine zu verzerrte Moralvorstellungen habe oder ob ich wirklich einen Schaden verursacht habe. Letztens bin ich bei einer Wanderung mit meiner Trinkflasche, die außen am Rucksack hing, gegen eine Hauswand gekommen. Normalerweise kann nichts passieren. Ich bin aber schon im Haus mit einem Koffer gegen eine Wand gekommen und dann war ein schwarzer Strich zu sehen. Deshalb bin ich total verunsichert, ob nicht doch etwas passiert ist? Wie kann ich das besser abgrenzen bis ich einen Therapieplatz bekomme? Ich muss noch etwas warten. Ich denke aber oft, dass ich das Eigentum von anderen Menschen beschädigt habe. Jeder Tag fällt mir gerade unglaublich schwer, weil man wirklich immer alles melden muss, sogar der Polizei, wenn etwas passiert ist. Ich habe es einmal nicht gemacht und kann mit dieser Schuld nicht leben. Ist es überhaupt möglich, irgendwann wieder ein normales Leben zu führen und vielleicht eine Freundin zu haben trotz dieser Beeinträchtigung? Ich bin 24 Jahre alt.
Vielen Dank für eure Hilfe :)
1 Antwort
Hallo Mensch1256,
es freut mich zunächst, wenn Sie sich schon psychologische Hilfe gesucht haben oder suchen werden. Das ist eine große Stärke, sich so gut reflektieren zu können, dass man einsieht, wenn man Hilfe benötigt!
Ich kann Ihnen gerne eine kurze Anleitung geben, wie Sie Ihre Beeinträchtung etwas mindern können.
Versuchen Sie zunächst möglichst Situationen zu vermeiden, die Sie in so eine Situation bringen könnten. Dabei sollten Sie schon vorgesorgt haben (z.B. Flasche in den Rucksack etc.) .
Des Weiteren können Sie versuchen Ihre Angst in Relation zum Geschehen zu betrachten. Nehmen Sie hierfür eine Skala her, die von 1-10 geht. Immer wenn Sie denken, dass was passiert sein könnte, grenzen Sie es auf der Skala ein, inwieweit schlimm es jetzt tatsächlich war. (Also 1 wäre komplett harmlos und 10 wäre sehr schlimm).
Versuchen Sie nicht streng mit sich zu sein. Ganz normal abwägen.
Dann versuchen Sie zu jeder Zahl eine Handlung zu schreiben, was Sie unternehmen werden. (Bsp.: 1: kein Handlungsbedarf (...) 5: Selbstkontrolle (...) 10: Melden). Sie müssen da wirklich versuchen realistisch zu bleiben.
Aus diesem Realismus bilden Sie Ihr Handeln.
Hoffe, dass ich helfen konnte.
Alles Gute Ihnen und beste Gesundheit,
wünscht
WH