Trauerkarte trotzdem unterschreiben?
Hallo Leute :-) Letztens ist von einer Freundin von mir aus der Familie jemand verstorben. Ich habe sie ganz behutsam darauf angesprochen und ihr geschrieben, dass ich total verstehen kann, wie sie sich fühlt und wenn sie jemanden zum Quatschen braucht, bin ich immer für sie da. Ihre Reaktion darauf war, dass ich meine Wortwahl das nächste Mal überdenken soll, damit sie mir nicht den Kopf abreißt und dass sie mich nie als eine Freundin angesehen hat. Das hat mich natürlich total verletzt und ich bin immer noch sauer auf sie, weil sie sich nicht für diesen gemeinen Satz entschuldigt hat. Was soll das? Ich meine, es ist klar, dass sie im Moment durcheinander ist, aber trotz der Situation finde ich es nicht berechtigt, jemanden, der einem seine Hilfe anbietet, wie Dreck zu behandeln. Jetzt hat ne andere Freundin aus unserer Clique eine Trauerkarte besorgt, auf der wir alle unterschreiben sollen, aber da sie mir ja nur allzu deutlich klar gemacht hat, dass sie mein Beileid nicht will, sehe ich es nicht ein, darauf zu unterschreiben, nach dieser Aktion. Andererseits gehört es ja irgendwie zum guten Ton. Was soll ich jetzt machen? Wie würdet ihr in dieser Situation reagieren?
7 Antworten
Du solltest das, was deine Freundin da gesagt (oder geschrieben?) hat, nicht so ernst nehmen. Wahrscheinlich stand sie noch unter Schock, weil gerade jemand, der für sie sehr wichtig war und ihr viel bedeutet hat, gestorben ist. In solchen Situationen steht man oft sozusagen "neben sich", weiss nicht mehr, was man sagt oder tut. Du kannst jetzt nicht von ihr auf eine Entschuldigung warten oder sie verlangen, deine Freundin hat jetzt ganz andere Sachen im Kopf. Unterschreib die Karte, das ist völlig okay und gehört sich so. Vielleicht kannst du dich irgendwann mal mit deiner Freundin aussprechen, wenn ihr Schmerz nicht mehr so stark ist und sie wieder klar denken kann.
"Quatschen" klingt in diesem Kontext tatsächlich etwas seltsam. Besser wäre " reden", aber das ist vorbei.
Du sagtest, sie sei eine Freundin, also solltest du unterschreiben. Du musst verstehen, dass sie momentan viel durchmacht und solche aggressiven Äußerungen eben dazugehören. Schau wie sich die Situation entwickelt, unterschreib auf der Karte und sprich sie nicht weiter auf das Thema an, lenk sie eventuell ab, damit sie auf andere Gedanken kommt
Ach was, wenn man befreundet ist, weiß man wie es gemeint war.
Ja klar, aber in so einer Situation kann einen jeder kleinste Fehler aufregen
Man kann zu einer Freundin ruhig auch "quatschen" sagen.
Wahrscheinlich ist sie aber so fertig, dass sie wirklich direkt ausflippt, dafür sollte man Verständnis haben.
Wie du es schilderst, finde ich die Reaktion deiner Freundin auch etwas überempfindlich. Vielleicht hast du sie im falschen Moment erwischt oder es hängt doch noch was zwischen euch?
Ich würde auf jeden Fall auf der Karte unterschrieben. Es zeugt von Reife, wenn du jetzt nicht auf beleidigte Leberwust machst. Eine Unterschrift zwischen vielen ist schließlich auch nicht aufdringlich, falls deine Freundin es tatsächlich ernst gemeint hat. Ich würde ihr etwas Zeit geben und wenn du merkst, dass es ihr nach dem Todesfall wieder besser geht, mit ihr über die Situation zwischen euch sprechen. Vielleicht kommt sie ja auch noch mal auf dich zu. Ich hoffe zumindest, ihr könnt die Situation klären.
Ja, ich würde trotzdem unterschreiben.
Entweder ist deine Freundin so am Ende, dass sich nur noch um sich schlägt oder du hast sie wirklich in einem Moment erwischt wo sie nicht klar denken konnte.
Egal wie, du kannst die Karte mit unterschreiben, das zeigt, das du Größe besitzt und es kann sein, dass deine Freundin sich irgendwann für ihr Verhalten entschuldigt.
Unterschreiben und sich entschuldigen für die falsche Wortwahl.
Der Begriff "Quatschen" war hier wirklich nicht angebracht!
Ja kann man natürlich. Aber scheinbar waren es hier wie beschrieben die falschen Worte.
Es kann alles gewesen sein. Oder auch nichts, jeder reagiert anders in einem Trauerfall.
Ich würde das nicht so eng sehen und zeigen, dass ich trotzdem weiter für sie da bin.
In dem Kontext finde ich "quatschen" zu euphemistisch. Man "quatscht" vielleicht über fröhliche Themen, über traurige "redet" man oder "tauscht sich aus".
Natürlich sollte man nicht so ausflippen, schließlich hat man es ja nur gut gemeint, aber im Angesicht der Lage ist Verständnis angebracht