Transitionsprozesse Grundschule/Kindergarten?

1 Antwort

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Ich arbeite als Erzieher in der stationären Jugendhilfe, aber vielleicht kann ich dir die Fragen trotzdem beantworten:

Vor welchen Herausforderungen werden Kinder aus Ihrer Sicht beim Transitionsprozess Kindergarten/Grundschule gestellt?

Für das gelingen einer erfolgreichen Transition ist es meistens am besten, dass vorangegangene Transitionen gut gelungen sind. Beispielhaft ist hierfür die Transition von Zuhause in der Kindergarten. Ist eine Transition gut gelungen, ist die Wahrscheinlichkeit das die nächste gut gelingt sehr hoch.

Hier könnte man Ansetzen und überprüfen, ob die Transition in die Kita gut oder schlecht gelungen ist und woran es eventuell gelegen hat um das Risiko Fehler zu wiederholen zu vermeiden.

Wie bei allen Transitionen gilt es nämlich Risikofaktoren zu minimieren und die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken.

Mögliche Herausforderungen können auftreten, wenn die Kinder noch nicht altersgemäß entwickelt sind, z.B. in den Bereichen der Motorik, der Sprache und vor allem im sozialen Umgang.

Wie können Kinder begleitet und gefördert werden, dass diese den Transitionsprozess gut bewältigen können?

Für das gelingen einer Transition ist es wichtig, die Kinder langsam an die neuen Umstände zu gewöhnen. Im Falle des Schulübertritts bieten die Kitas häufig einen Vorschulkurs an, in dem mehr oder wenig der Schulaltag nachgespielt wird.

Ausflüge in die für die Kinder geplante Schule können Helfen vorhandene Ängste abzubauen.

Kontaktaufnahme und vorheriges Kennenlernen der Lehrkraft z.B. durch einen Besuch in der Kita können auch ein gutes Mittel sein.

Welche Unterstützungsmaßnahmen wenden Sie als Pädagoge/in an?

Ich würde die bereits in der letzten Antwort aufgezählten Methoden anwenden und die Kinder im Alltag stark machen und immer wieder betonen das sie schon groß sind und ihnen Aufgaben an die Hand geben, in denen sie Vorbild sein können. Zum Beispiel den kleinen Kindern beim Anziehen für den Garten helfen.

Woran wird es sichtbar, dass die Kinder den Transitionsprozess gut bewältigt haben?

Das gilt für alle Transitionsbereiche: Sobald sich die Kinder in der Einrichtung oder später in der Schule so verhalten, wie sie sich auch Zuhause verhalten.

Das kann sich auch auf eher negativ behaftete Verhaltensweisen beziehen. In der Wohngruppe die ich gerade betreue, lebt ein Kind das kleptomanische Züge aufweist.

Er ist in der 1. Klasse und hat vor kurzem begonnen, besagte Züge auch in der Schule zu zeigen, was für uns ein "gutes" Signal ist, dass er in der Schule emotional stabilisiert ist und sich wohl fühlt. So merkwürdig das auch klingen mag.

Gibt es an Ihrer Schule Kooperationen zwischen Kindergarten und Grundschule, die das Ziel haben Transitionsprozesse zu begleiten, wenn ja erzählen Sie kurz davon.

Ich arbeite zwar nicht im Kindergarten, aber ich kann versichern, dass jede Kita konzeptionell den Übergang von Kita zu Schule geregelt hat. Diese orientieren sich stets an den Bildungs- und Erziehungsplänen der Bundesländer.

Eine Kooperation der mit den aufnehmenden Grundschulen ist Pflicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Kratzbaum69  28.02.2022, 21:45

Danke für den Stern

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