Theater gründen-Rechtsform?

2 Antworten

Um das auszuprobieren kann man folgende Formen wählen:

  • Einer kümmert sich darum, haftet dafür und ist dann das Einzelunternehmen.
  • Wenn alle die gleichen Rechte und Pflichten ist das eine GbR. Dann entscheiden alle und dann verhandeln alle.

Wenn es erfolgreich ist, empfehle ich aber dringend eine ausführlicher Beratung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – selbst Unternehmer mit 5 Firmen und Unternehmensberater
TheaterTante24 
Fragesteller
 19.03.2023, 10:12

Danke! Das hilft mir schon mal sehr!

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Deine Angaben sind viel zu gering, um dich zielführend beraten zu können.

Am besten ist, du suchst dir einen Steuerberater für dein Unternehmen in deiner Umgebung und beginnst gleich ihn für seine Gründungsberatung zu bezahlen. Viele Steuerberater*innen bieten das an (< Homepage googlen!). Vielleicht gibt es auch einen Spezialisten für Privat-Theater?

Ich müsste dir hier stundenlang eine Frage nach der anderen stellen - schon:

  • Was heißt "Agentur kümmert sich" wirtschaftlich genau? Seid ihr unter Vertrag einer Agentur oder betreibt ihr (auch) selbst Marketing und Akquisition?
  • Was heißt wirtschaftlich genau "soll durchaus Einnahmen geben"? Sind das Eintrittsgelder oder Honorare von Veranstaltern oder Spenden?
  • Schreibt ihr eure Stücke selbst (freiberufliche Tätigkeit wie der Auftritt) und verkauft ihr sie im Selbstverlag (gewerbliche Tätigkeit) oder müsst ihr Aufführungsrechte von Stücken an deren Verlage zahlen?
  • Wie viele Personen seid ihr? Wie viele Chefs gibt es? Festangestellte Mitarbeiter? Beauftragte Subunternehmer? Selbstständig angemeldete Schauspieler, die nur vom Geld der Theatergruppe leben < VORSICHT Scheinselbstständige, wenn sie nicht in die DRV einzahlen wollen!
  • Wer leistet das Gründungskapital für z. B. Miete für Proberaum, Dramen, Kostüme, Maske, Requisiten, (gemietetes) Mehrpersonen-Auto, Bürobedarf, Werbematerial
  • Wer leistet die zu bezahlende regelmäßige Homepage-Führung (z. B. Blog, Instagram, Artikelgrundlagen für die Presse, Werbung um neue Mitarbeitende)
  • Usw. usw.

Also ihr müsst - wie du aus den zu beantwortenden Fragen ersehen kannst - einen möglichst genauen Businessplan (Geschäftsplan) schreiben, der immer verlangt wird, wenn es um Geld und Rechte mit Pflichten geht - natürlich auch bei einer Gründungsberatung.

Und aus diesen grundlegenden Gegebenheiten mit euren persönlichen Zielen (z. B. Theatergruppe als Hobby mit Trinkgeld oder als selbstständiger Nebenerwerb oder als beruflicher Haupterwerb) kann man sich erst zur bestmöglichen Rechtsform entscheiden: KURZ >

  • Grundform ist bei mindestens zwei Inhabern die GbR mit höchster finanzieller Verantwortung.
  • Die UG (UGmbH) hat nur Sinn - auch die ganze damit verbundene Verwaltungsarbeit -, wenn nachweislich Schritt für Schritt eine GmbH angestrebt wird.
  • Auch eine Ein-Person-UG könnte durchaus sinnvoll sein.
  • Die GmbH ist immer das Beste - trotz aller Verwaltungsarbeit -, wenn der Unternehmer bestmöglich freiberufliche und gewerbliche Tätigkeiten vereinen möchte und nur mit der finanziellen Pflichtgründungsgrundlage haften kann. Die Privatinsolvenz gibt es da eben nicht.
  • Eine gGmbH ist nur gut, wenn ein Inhaber seine Theatergruppe nebenerwerblich führt.
  • Ein Inhaber (oder mehrere als GbR < schriftlich nur wichtig, um vorab bereits klarzustellen, wer welche Rechte und Pflichten im Unternehmen hat) kann aber auch als freiberufliche Tätigkeit startend mit der Kleinunternehmerregelung (Vorteil des Freiberufs: immer ohne Umsatzsteuer für den Auftraggeber) seine Schauspieler usw. anstellen oder als Subunternehmer beauftragen.
  • Eine Stiftungsgründung der ganzen Gruppe "zur Förderung des kulturellen Lebens" könnte auch sinnvoll sein, wenn die Gruppe genug Geld zur Gründung stiftet: Einnahmen möglich und relativ steuerfrei.

(PS: Ich startete ca. 1978 mit 16 Jahren als Gymnasiast mit meinen Eltern eine GbR (Musikfilmproduktionsgesellschaft), baute sie volljährig (Fernlehrgang staatl. gepr. Tontechniker und dann UNI-Student) mit einem anderen Studenten (Kamera - Filmhochschule) und eigenem Equipment zur GmbH mit Angestellten und Subunternehmern auf. Nach zehn Jahren gelang uns der sehr gewinnbringende Exit. Dann ließ ich mich in einem anderen Beruf anstellen - bis zum ltd. Angestellten und am Ende als Berufsfachschullehrer. Nebentätig arbeitete ich als freiberuflicher Nachhilfelehrer und Vhs-Dozent (Philosophie, Musikästhetik, Literatur). Dann konnte ich von Mieteinnahmen und aus Kapitalanlagen bis heute leben, so wurde ich mit Anfang 50 als "relativer Privatier" mit der bewusst angemeldeten Kleinunternehmerregelung freiberuflicher Autor und Unternehmensberater mit von mir beauftragten weiteren Fachleuten (speziell für Physiotherapie-, medizinische und Wellness-Massage-Praxen in Deutschland und Tirol; auch wenn ich gerade die zweite Gründung für einen Reiterhof mit Landwirtschaft begleite) und bin bald 62: mpm-lehrinstitut-tegernsee@gmx.de)

Viel Geduld mit Ehrgeiz und Erfolg!

TheaterTante24 
Fragesteller
 19.03.2023, 10:11

Hallo! Herzlichen Dank für Deine fundierte Antwort!!! Na dann mache ich mich mal an einen Business-Plan. Wünsche einen wundervollen Sonntag!

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