Studienabbruch nach 5. Semester

4 Antworten

Ich könnte dir einige Pro- und einige Kontraargumente auflisten, Pro z.B. dass du dich besser fühlen wirst und schon etwas finden wirst, Kontra z.B. dass du in klassischen Karriereberufen mit einem abgebrochenen Studium keine guten Chancen haben wirst. Aber ich glaube, das ist gar nicht nötig, denn wenn ich deinen Text so lese, habe ich das Gefühl, dass du dich eigentlich tief im Herzen schon längst entschieden hast, oder?

Ich habe definitiv eine starke Tendenz, allerdings habe ich mich noch nicht endgültig entschieden.

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Hi,

Das ist eine denkbar unschöne Situation in der du dich befindest.

Es stimmt zwar, dass es auch auf Praktika ankommt und andere Tätigkeiten, aber diese ersetzen definitiv keinen Abschluss in einem Studienfach. Auch wenn du schon in dem Gebiet gearbeitet hast, wird man jemanden nehmen, der ein abgeschlossenes Studium hat, bzw. jemand, der ein abgeschlossenes Studium hat und schon in dem Bereich tätig war. Daher wäre es auch ganz gut zu wissen, was du studierst.

Wenn ich das richtig gelesen habe, dann lag es an dem Fach und nicht an einem Studium an sich. Die Frage ist, ob es dir bei dem neuen Studium nicht auch so gehen würde. Eigentlich wird ein Studium mit der Zeit interessanter, weil man am Anfang das ganze Grundlagenzeug hat, auch hier nochmal wäre es ratsam zu wissen, was du studierst.

Ansonsten, wenn du der Meinung bist, dass du es nicht mehr schaffst und es nicht mehr tragbar ist, dann brich das Studium ab, möglicherweise kannst du bei deinem neuen Studiengang dir einiges anrechnen lassen ? Das würde die "verlorene" Zeit ein wenig kompensieren.

Ich würde mir auch nochmal überlegen, was jetzt in dem Studium noch anstehen würde. Das letzte Semester ist ja z.B. zum Großteil die Bachelor-Arbeit. Wenn du also nichts gegen das Schreiben hast und ein Thema findest, dass dich interessiert, könnte man sich ja überlegen, ob man es noch zuende bringt ?

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass du deinen Weg finden wirst, auch wenn es über Umwege geschieht.

Du hast Recht, es liegt am Fach, das ich studiere und nicht am Studium an sich. Es ist eben auch so, dass ich viele Klausuren und Hausarbeiten nicht gemacht habe - einfach, weil ich nicht zurecht kam - und es schwer werden wird, das alles nachzuholen. Ich habe mich auch schon gut informiert, was ich nächstes Jahr stattdessen studieren möchte und würde dieses Studium in jedem Fall durchziehen. Mein Hauptproblem ist die Angst, dass ich später durch diese drei Jahre einmal Probleme bekommen werde. Ich war zwar nicht untätig, habe durchweg in Nebenjobs gearbeitet und kann somit Berufserfahrung vorweisen, aber natürlich ist es schon eine gewisse Lücke. Auf der anderen Seite geht es vielen so, dass sie sich nach einem Jahr oder so noch einmal für ein anderes Studium entscheiden. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll: Die einen sagen, dass man Probleme bekommen wird bei der Jobsuche später, genauso viele sagen aber auch, dass es kein Problem ist und es vielen so geht wie mir und die trotzdem gute Stellen gefunden haben.

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@Annika0909

Es ist wie überall, man muss es gut verkaufen können. Man muss es begründen können, ohne das es sich negativ auf die Arbeit bzw.die Stelle auswirkt. Wenn man das gut macht, ist es kein Problem, aber du kannst dich darauf einstellen, dass das auf jeden Fall ein Punkt sein wird, der bei Bewerbungsgesprächen angesprochen wird. Es stimmt auch, dass viele ihr Studium abbrechen bzw. ein anderes beginnen. Das ist alles nicht negativ, wenn es am Anfang geschieht, im fünften Semester ist es halt sehr Schade, aber wenn du es willst du es, ich entscheide nicht über deine Zukunft. Das meine ich auch nicht negativ, sondern damit will ich sagen, dass wenn du es dir realistisch angeschaut hast und du zu dem Schluss kommst, dass es so richtig ist, dann brich ab und mach was anderes.

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@primer

Vielen Dank für deine Antwort. Ich weiß, dass du es nicht negativ meinst. Ich bin ja auch hier, um ehrliche Meinungen zu hören. Heute habe ich mich mit einem meiner Dozenten zusammen gesetzt und ihm geschildert, wie es um mich steht. Er sagte zwar, dass es wirklich ärgerlich ist, nach dem fünften Semester aufzuhören, dass es aber einfach nichts bringt, wenn ich es nicht wirklich will. Er meinte auch, dass es möglicherweise - wenn ich mein nächstes Studium erfolgreich abschließe - keine Rolle spielen wird, dass ich das vorherige nicht beendet habe. Bisher studiere ich übrigens Soziologie. Hättest du einen Tipp für mich, wie ich im Fall der Fälle gegenüber eines Arbeitgebers "gut" begründen kann, warum ich mein Erststudium kurz vor Ende abgebrochen habe?

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@Annika0909

Eigentlich währt Ehrlichkeit am längsten ;), ich würde entweder schildern, was los war oder man kann auch alles umdrehen und sagen, dass ich durch das Studium davor, zusätzliche Qualifikationen hätte, dann müsstest dir selbst überlegen, was du aus deinem Studium mitgenommen hast. Meistens, so denke ich mir das, wollen die Personaler einem da auch nichts reinwürgen, sondern einfach wissen was da los war. Solang es nicht von den Noten kommt oder aus Faulheit etc. sollte man da einem kein Strick draus drehen können. Aber da ich nie in einer solchen Situation war und auch noch keine Erfahrung generell auf dem Gebiet habe, kann ich dir dahingehend leider keinen guten Rat geben, außer, dass du dir halt was einfallen lassen solltest.

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hallo Annika!!

ich stehe gerade bei der gleichen Frage im Leben und wollte mich interessieren, wie es weiter bei dir gelaufen ist? hast du das Studium abgebrochen? bist du glücklicher und freier danach gewesen? hast du einen guten Job im Endeffekt gefunden? ich würde mich auf eine Antwort freuen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, dass du den Account immer noch benutzt ahahahah, anyway alles Gute!!

Was hast du nun gemacht?

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Hi,

also ich kenne dein Problem gut, denn ich habe selber ein Studium abgebrochen (nach 2 Semestern) und danach erst mal ne Lehre gemacht, die der totale Horror war (schlechte Bezahlung und man ist einfach das "Mädchen für alles"...Nachdem ich meine Ausbildung durchgezogen habe, fing ich dieses WS ein neues Studium an - Lehramt. Glücklich bin ich damit auch nicht um ehrlich zu sein, ich werde mir auch einen Nebenjob suchen, weil ich es hasse wie leerer mein Konto von Tag zu Tag wird :-) Ich finde, dass es falsch wäre nach 5. Semestern was neues anzufangen, in dem Glauben dass das neue Studium besser/leichter/passender etc. wäre. Ein Studium heutzutage ist was ganz anderes als vor 20-30 Jahren. Es ist heutzutage mehr wie Schule...vorallem ein Bachelor-Studium. Man hat da ja kaum Freiheiten, alles ist vorgegeben und man hat kaum Zeit sich intensiv und nachhaltig mit den Inhalten zu beschäftigen sondern wird erzogen nur für die nächste Klausur zu lernen und dort sein Wissen "auszukotzen". Zieh es doch einfach durch, ganz egal wie lange es noch dauert. Geh weiter nebenbei arbeiten und verdiene dir was dazu. Beende erstmal ein Studium, denn das kommt immer besser bei zukünftigen Bewerbungen rüber als wenn man was abgebrochen hat. Und das Studiendauer und Noten nur zweitrangig oder unwichtig wären ist (leider) Unsinn. Mein ehemaliger Chef sortierte erstmal nach Lebenlauf, Noten, Studiendauer und Berufspraxis aus bevor ein Kandidat zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. Was studierst du eigentlich? Leider führen viele Studiengänge, es sei denn man schließt sein (Bachelor, Master-)Diplom mit "sehr gut" ab, in die Arbeitslosigkeit. Da hat man mit vielen Ausbildungsberufen bessere Chancen später auf dem Arbeitsmarkt.

Korrekt, je nach Studiengang ist ein Master Pflichtprogramm. In Geschichte, was ich studiere, besteht der Bachelor aus 2/3 Grundstudium und 2 Semester Hauptstudium, da kommt man ohne Master, auch aus Interessensgründen, echt nicht weit.

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Ich studiere Soziologie. Die Sache ist die, dass ich einfach sehr viel nachholen müsste und mir nicht sicher bin, dass ich das schaffe und die Motivation und Kraft dafür habe. Ich bin einfach nicht glücklich und zufrieden mit meinem Studium und habe Ideen, was ich stattdessen studieren möchte. Es liegt nämlich nicht am Studium an sich, sondern rein am Fach. Und ich denke, wenn ich einen Bachelor in zehn Semestern machen würde, würde das bei einem späteren Arbeitgeber auch nicht gut ankommen. Deshalb dachte ich mir, dass ich nächstes Jahr lieber umsteige und das dann auch wirklich durchziehe.

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@Annika0909

Ich denke, dass du das durchziehen wirst, hast du bei deinem Soziologiestudium auch gedacht oder ?

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@primer

Natürlich, jedoch würde ich bei meinem zweiten Studium definitiv die "Arschbacken" zusammen reißen. Sich einmal umzuentscheiden ist in Ordnung, ein zweites Mal geht natürlich nicht.

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