Stromverbrauch Hochtemperatur Wärmepumpe?

5 Antworten

Hallo hilfmirbitte61,

wie ich gesehen habe sind ja schon einige gute Antworten da.

Ich möchte aber auch dir meine Ansicht dazu noch mitteilen.

Von der Hochtemperaturwärmepumpe würde ich dir auf jeden Fall abraten!

Da ich den Gesamtwärmebedarf des Gebäudes nicht kenne würde ich dir raten einen Termin bei einem Energieberater auszumachen und dabei Pläne und änder Unterlagen aus denen ersichtlich ist welche Dämmmaterialien, Fenster etc.pp. eingebaut wurden um den K-Wert zu ermitteln.

Bei uns gibt es es diese Energieberatung kostenlos auf der Verbandsgemeinde.

Auf jeden Fall würde ich dir raten deine Heizkörper auf ein Temperatursystem 55/45 Grad oder niedriger auszulegen damit du mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen das Haus beheizen kannst. Das ist in allen Fällen, egal was du weiterhin machst am sinnvollsten.

Eventuell wäre es möglich bereits vorhandene kleine Heizkörper gegen vorhandene größere auszutauschen damit nicht alle Heizkörper neu gekauft werden müssen. Das muss aber vom Fachmann vor Ort geklärt werden.

Wenn es von der Bauweise deines Gebäudes möglich ist würde ich mir einen Kaminofen mit Wärmetasche einbauen der ca. 70% in die Heizung einspeist und 30% der Heizleistung an den Raum abgibt.

Die Wärme soll dann in einen oder mehrere Pufferspeicher eingespeist werden, Volumen je nach Wärmebedarf.

Zudem würde ich eine solarthermische Anlage auf dem Dach montieren wenn das von der Lage möglich ist die auch die Heizung unterstützt.

Ausserdem würde ich in den Pufferspeicher eine Heizpatrone einbauen die eingreift wenn nicht genügend Wärme geliefert wird.

Das wäre mein Vorschlag.

Auf einen herkömmlichen Heizkessel oder Wärmepumpe würde ich gänzlich verzichten. So kannst du auch schon einiges an Anschaffungskosten und Wartungskosten einsparen.

Jetzt hast du die Qual der Wahl bei so vielen Informationen.

Der Gang zum Energieberater sollte auf jeden Fall dein erster Gang sein, damit du alles mit ihm durchsprechen kannst wenn er alle Details des Gebäudes kennt.

Viele Grüße und viel Erfolg bei deinem Projekt.👍

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Herkules122  18.04.2019, 14:03

hansimGlück hat Ahnung.
ich kenne zu viele Leute, die unter Ihrer Wärmepumpe stöhnen.
Mein Motto: mit so wenig wie möglich Technik, so effektiv wie möglich die "Bude warm" kriegen.Die technik ist ein kosten und Wartungs-Faktor den Viele komplett übersehen.

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Mir erscheint hier sinnvoll, nochmal einen Schritt zurück zu machen und die Sache aus einem größeren Blickwinkel zu betrachten:

Du schreibst "BJ 1995". Da hilft normalerweise auch eine WP mit einem Vorlauf von 65°C ohne "Hochtemperatur"-Kältekreis. Und größere Heizkörper sind bei WPs technisch immer sinnvoll.

Hast Du im vergangenen Winter gemessen, was bei z. B. -12°C Außentemperatur Deine tatsächlich benötigte maximale Vorlauftemperatur für den Heizkörperkreis waren ? Und waren die Heizkörper auch tatsächlich hydraulisch optimal abgeglichen?
Hätte ein Heizstab an ganz wenigen Tagen im Jahr gereicht ? Die Antworten zu diesen Fragen sollten vorliegen, um sinnvoll planen zu können.

Wegen des relativ hohen Stromverbrauchs (Anworten dazu wurden ja schon gegeben) würde ich mich darauf fokusieren, die Rahmen für den Einsatz einer konventionellen Wärmepumpe mit max. ca. 65 °C VLT zu schaffen.

Wichtig: Bei Luft-WPs wird im Verkaufsprospekt oft die Schönwetter-Leistung angegeben - eben weil die Marketing-Abteilung des Mitbewerbers das auch tut. Wichtig ist aber das, was die Maschine bei knackigem Frost wirklich schafft. Und es gibt Fälle, da wird bei Frost nur noch 50 % von dem geliefert, was im Hochglanzprospekt steht.

Zur Inspiration auch dieser Link:

https://www.kampmann.de/produkte/fan-coils/venkon.html?userfrom=de

Die "Heizkörper" dort sind wahrlich nicht billig, haben aber auch mit Baumarkt-Heizkörpern denkbar wenig zu tun. Eventuell tut's auch 1 solcher Venkon im Hauptraum mit dem höchten Wärmebedarf ....?

Wünsche erfolgreiche Planung!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Man müsste viel mehr Daten haben, um hierzu eine genaue Aussage treffen zu können. Aber Vorweg gesagt möchte ich behaupten dass du auf einem Irrweg bist.

1l. Heizöl entspricht 11,40 kwh

In meinem Haus brauche ich mindestens 3000l. (Zweifamilien Altbau 70er)

also 34200kwh a 20 cent günstiger Tarif für Strom 6840 € im Jahr

Eine Hochtemperatur Wärmepumpe könnte auch bei uns den Strombedarf und damit den Preis senken.

Zitat: " So sind Werte von 2,5 bei einem Temperaturhub von 10 auf 85 Grad Celsius möglich."

https://heizung.de/waermepumpe/wissen/hochtemperatur-waermepumpe-funktion-und-einsatz/

Legt man dies Zugrunde, senkt sich der Strombedarf 6840 € / 2,5 = 2736 €

Ich liege jetzt schon deutlich über dem was ich für Heizöl bezahlen muss.

Nun kommt hinzu, dass die Werte davon ausgehen dass alles optimal ist und dass das Wasser nur 10 Grad kalt ist. In richtig kalten wintern kann es aber noch kälter sein.

So wird die Hochtemperatur Wärmepumpe zu einem extremen Stromfresser und umweltbewusst ist diese obendrein nicht.

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Im Winter ist es dann besonders kalt, wenn der Himmel wolkenfrei ist. Grund ist, dass die Wärme die unsere Erde abstrahlt von den wolken reflektiert wird und somit zur Erhöhong der Temperatur beiträgt. Gibt es keine Wolken entweicht die abgestrahlte Erdwärme in das Weltall.

Damit kommt der Solarthermie eine ganz wichtige Bedeutung zu.

Die Solarthermie kann dein Haus nicht ausreichend heizen bei dem Baujahr. Aber die solarthermie kann die Vorlauftemperatur drastisch erhöhen, sodass die Wärmepumpe weniger arbeiten muss und weniger Strom verbraucht. Dabei ist die Wärme aus der Solarthermie - abgesehen von den Anschaffungskosten - kostenfrei.

Im Sommer reicht die Solarthermie obendrein aus, das gesamte Warmwasser ausreichend zu erhitzen.

Die Solarthermie ist effizeint egal welche zweite Heizquelle du einsetzen willst und könnte ggfs. in der Übergangszeit die zweite Wärmequelle überflüssig machen.

Damit amortisieren sich die Anschaffungskosten der Solrthermie in wenigen Jahren.

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Nun wieder zurück zur Hauptheizung

In der Kombi mit Solarthermie hast du zum einen das Damoklesschwert der extrem kalten Tage erheblich reduziert und im Idealfall die Dauer des Einsatzes der Hauptheizung von 5-6 Monaten auf 3 Monate reduziert.

Jetzt stellen sich 2 Fragen:

  1. Lohnt es sich die jetztige Heizung gleich zu ersetzen oder setzt man zunächst nur eine Solarthermie Anlage ein und spart auf eine zweite Heizung.
  2. will man wirklich eine Hochtemperatur - Luftwärmepumpe wenn man mit einer Pelletheizung oder einer Öl / Gasheizung nicht deutlich weniger zahlen muss.

Ich hab nach viel prüfen mich für die Kombi

Solarthermie + Pelletheizung entschieden.

Ich habe selber nur Erfahrung mit der "Standard"-Wärmepumpe.

Aufgrund des Prinzips der Hochtemperatur-Wärmepumpe kann ich mir vorstellen, dass sich bei voller Nutzung des Prinzips der "Stromeinsatz" gegenüber einer Standard-Wärmepumpe verdoppelt. Bei ordentlicher PV- Leistung wäre auch das noch zu verschmerzen.

Eine Gesamtrechnung über alle Kosten habe ich nicht gemacht, solltest Du aber mit Hilfe der jeweiligen Angebote durchführen. In erster Näherung würde ich dabei mit den doppelten Energiekosten bei einer Hochtemperatur - Wärmepumpe rechnen, wenn nicht von Herstellern konkrete Zahlen dargestellt werden.

Hier einige Erläuterungen zu Hochtemperatur-Wärmepumpen:

https://de.rotex-heating.com/heizsysteme/waermepumpe/luft-wasser-waermepumpe/hpsu-hitemp.html

https://www.kesselheld.de/hochtemperatur-waermepumpe/

https://www.energie-experten.org/heizung/waermepumpe/arten/hochtemperatur-waermepumpe.htmlhttps://www.energie-experten.org/heizung/waermepumpe/arten.html

Alternativ

https://www.energie-experten.org/heizung/heizungstechnik/heizkoerper/sockelleistenheizung.html

Da wären die technischen Daten der entsprechenden Wärmepumpen hilfreich, sonst werden Äpfel mit Birnen verglichen, mit dem Ziel das Gewicht von Mandarinen zu bestimmen.

hilfmirbitte61 
Fragesteller
 18.04.2019, 07:06

hallo, will mir erst eine kaufen.

für mich stellt sich die frage ob ich die heizkörper tausche oder mir eine hoch oder mitteltemperatur wärmepumpe zulegen soll

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habakuk63  18.04.2019, 08:03
@hilfmirbitte61

Wenn du die Möglichkeit hast die Heizkörper in Niedertemperatur-Ausführung oder komplett Fußbodenheizung zu installieren, dann würde ich das auf jeden Fall durchführen.

Weil JEDES einzelne Grad Celsius, welches eine Wärmepumpe an Temperaturdifferenz zu erzeugen hat oder nicht zu erzeugen hat, massiven Einfluss auf deine Heizkosten hat. Mein Installateur sprach von 5% Mehrkosten pro Grad Celsius.

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