Strafzettel 6000 Dollar Australien Queensland?
Hallo zusammen,
ich habe über Britz (Camper-Vermietung) eine Strafanzeige aus Queensland, Australien, per E-Mail erhalten – über mehr als 6.000 AUD!
Das Problem ist: Ich habe das Handy nicht benutzt, es lag nur auf meinem Bein. Ich habe weder darauf geschaut noch es in der Hand gehalten oder bedient. Trotzdem wurde mir gesagt, dass das schon als Verstoß zählt – ich habe sogar direkt bei der zuständigen Behörde angerufen, aber mir wurde gesagt, dass die Strafe nicht reduziert wird.
Ich habe mittlerweile erfahren, dass in Queensland das bloße Halten oder Ablegen eines Handys am Körper beim Fahren bereits als Verstoß gilt – es wird rechtlich genauso behandelt wie das Handy in der Hand zu halten oder damit zu interagieren. Also leider kein Missverständnis, sondern Teil des sehr strengen Mobilfunkgesetzes dort.
Jetzt bin ich echt ratlos – ich überlege sogar, ob ich einfach nicht zahle. Aber ich mache mir auch Gedanken über mögliche Konsequenzen. Ich bin Tourist und frage mich:
- Was passiert, wenn ich nicht zahle? (Inkasso, Probleme bei zukünftiger Einreise?)
- Hat jemand Erfahrung mit so einem Fall? Lohnt sich ein Einspruch oder bringt das nur mehr Ärger?
was kann man sonst noch machen?
6048 Dollar sind umgerechnet 3.5k Euro. Das ist ein Witz.
Bitte um hilfreiche Antworten.
3 Antworten
Anscheinend hast Du Dich nicht ausreichend informiert, wie es in Australien oder speziell in Queensland mit den Regeln zur Handynutzung verhält.
Zitat: "You can be fined $1,209 and have 4 demerit points recorded against your traffic history for using a mobile phone illegally while driving. This includes when you're stopped at traffic lights or stopped in traffic."
Quelle: https://www.qld.gov.au/transport/safety/road-safety/mobile-phones
Es stellt sich dabei die Frage, wieso der Camper-Verleiher eine Summe von $6,000 aufruft.
Du hast die -hier schon mehrfach- genannte Möglichkeit, denn Betrag nicht zu zahlen und auch nicht darauf zu reagieren. Allerdings solltest Du klären, wie lange Du warten musst, bis diese Forderung verjährt ist. Erst dann kannst Du kostenfrei wieder nach Australien einreisen. Wenn Du früher einreisen willst, kann es sehr teuer für Dich werden, weil dann bereits bei der Einreise kassiert wird.
Bußgelder aus Australien können in Deutschland nicht vollstreckt werden, da es kein Abkommen zwischen den Ländern gibt. Es wird dir also wenig passieren, solange kein australisches Gericht eine Strafverfolgung in Deutschland beantragt und diese zur Vollstreckung bewilligt wird (bei Bußgeldern eher unwahrscheinlich).
Allerdings kannst du dann die nächsten 5-10 Jahre bis zur Verjährungsfrist (unterschiedlich, je nach Region) nicht mehr nach Australien, da du ansonsten nach der Einreise dort zur Kasse gebeten wirst oder nicht sogar erstmal inhaftiert, wenn du dementsprechend behördlich dort gesucht wirst.
Auch, wenn du dagegen Rechtsmittel einlegen würdest und die laufen noch und du wirst in Australien erwischt, würde das dort nichts zählen. Daher: erstmal nicht nach Australien fliegen...
Sicherheitshalber würde ich aber eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen (lohnt sich bei dem Betrag), oft bieten Autoversicherungen gute Konditionen gekoppelt an, z.B. die kostenlose Verkehrsrechtsberatung des ADAC für Mitglieder.
Ich denke nicht, dass du was zahlen musst. Aber wie gesagt - lass dich echt beraten. 3500€ sind eine Menge Geld. Haben oder nicht haben ist die Frage.
Australischen Anwalt nehmen.
Ggf. einfach nicht zahlen, solange du nicht vor hast, noch einmal nach Australien zu reisen.