Steno lernen/lehren noch sinnvoll?
In unserem Betrieb wollen wir den Azubis im Werksunterricht eventuell wieder Steno beibringen. Momentan wird das bei uns auf der Arbeit heiß diskutiert. Was meint ihr?
Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen
15 Antworten
Vorallem weil kein anderer deine Notizen lesen kann. Ich muss da immer auf Sütterlin ausweichen, kann auch kaum jemand entziffern.
Steno ist auch weiterhin nicht nur sehr sinn-, sondern unglaublich wertvoll in täglichen Leben. Damit meine ich nicht nur das Berufs-, sondern auch das Privatleben. Seit Jahren wende ich die Stenografie in allen Bereichen an und ich bin sehr froh, sie "damals" erlernt zu haben. Zwischenzeitlich habe ich auch noch eine Ausbildung zum Lehrer für Kurzschrift absolviert und profitiere ständig davon.
Ich kann immer nur lachen, wenn ich höre oder lese, dass die Stenografie in der heutigen ach so modernen Welt keinen Platz mehr hat :). Hört euch mal um: Ihr werdet erstaunt sein, wie viele Unternehmen und Organisationen händeringend Stenografen suchen! Wer stenografieren kann, wird mir beipflichten, dass z. B. EIn Tonbandgerät niemals einen Bleistift und ein Stück Papier ersetzen kann. Mal abgesehen von der Abhängigkeit von Energiequellen ist ein geschriebener Text viel schneller in die Langschrift (die "normale" Schrift) übertragen als eine Sprachaufzeichnung auf einem Tonbandgerät.
Wer Interesse an Lehrgängen hat und im Rhein-Main-Gebiet lebt, kann sich gerne für weitere Informationen an mich wenden.
Im Geschäft: Telefonnotizien 1:1 wiedergeben - keiner kann anschliessend behaupten, er hätte was Anderes gesagt :-). An Sitzungen: eigene Notizen zwischen Akten anbringen in Windeseile - sehr sinn voll! In Hörsälen: Nach dem Vortrag hat man seine fix fertige Zusammenfassung in der Hand und derweil Andere noch kritzeln kann man dank Steno bereits allfällige Fragen stellen. Mit Steno ist man DIE entscheidende Nasenlänge voraus.
Wenn Euer Lehrbetrieb in der Schweiz wäre, würde ich Euren Lehrlingen liebend gerne Steno näher bringen :-). Zudem: Steno kann nicht jeder lesen, auch wenn mal eine Notiz im Papierkorb in falsche Hände gelangen sollte: Sehr nützlich also!
Ach ja, noch was: Meine Jüngste braucht Steno jeweils ------- psssst ----- in der Schule zum Spicken. Ihr Etui ist mit "Ornamenten" verziert und keiner käme darauf, dass da ganze Lehrsätze stehen ;-).
steno ist eigentlich nur noch sinnvoll, wenn du öfters mal sehr schnell ein paar Dinge wörtlich mitschreiben mußt. Und da ist eigentlich fast nirgends mehr der Fall. Selbst der Chef diktiert seiner Sekrätirin entweder schön langsam, daß sie normal mitschreiben kann, oder er spricht auf ein Diktiergerät, daß sie ggf. zurückspulen kann, wenn ihr mal etwas entgeht. Oder immer weiter verbreitet sind auch Computer mit Spracherkennungssoftwäre, die man nutzt, wenn auch schnell gesprochenes wörtlich mit aufgenommen werden soll.
Viele Chefs - zumindest bis zur mittleren Ebene - schreiben heutzutage im PC-Zeitalter selbst. Diktiergeräte und Schreibkräfte sind daher in vielen Firmen und Behörden eine aussterbende Spezies. In den oberen Chefetagen mag dies anders sein.
Ich persönlich habe Steno vor vielen Jahren in der Schule gelernt. Ich wende es nach wie vor beruflich und privat bei allen handschriftlichen Notizen an: bei Notizen schnell am Telefon, bei Randnotizen in Büchern (Steno ist auch platzsparend), bei Vorträgen und Seminaren, bei Einträgen im Terminkalender, wenn bei einer Besprechung etwas notiert werden muss; natürlich auch, wenn ich mir privat schnell etwas notiere (selbst beim Einkaufszettel). Dadurch spare ich bei den vielfältigen Notizen immer eine Menge Zeit.
Übrigens gibt es die Möglichkeit, Steno auch im Fernunterricht zu erlernen:
Obige Website nicht mehr gültig.
Aktuelle Webseite: http://stenografie-stiefografie.beepworld.de/
Interessant! Wo hast du Sütterlin gelernt?