Stammbaumanalyse Biologie, Zusammenhang zweier Krankheiten?

2 Antworten

Vielleicht als Hinweis: gonosomal vererbte Merkmale sitzen in der Regel auf dem X-Chromosom. Bei dominanten Erbgängen reicht ein Merkmal-X um das Merkmal auch im Phänotyp sichtbar zu machen, bei rezessiven reicht ein Nichtmerkmal-X, um das Merkmal "versteckt" zu halten. Es kann dann aber trotzdem weitervererbt werden.

Ich habe absichtlich Merkmal und nicht Krankheit geschrieben. Mein Sohn hat eine Rot-Grün-Schwäche von meinem Schwiegervater geerbt (wer war Überträger?). Er ist aber alles andere als krank.

Zurück zum Beispiel: Das Nachtblindmerkmal N ist offenbar dominant, das Rot-Grün-Merkmal ist rezessiv.

RG-Männer haben das RG-Gen von der Mutter (denn vom Vater bekommen sie das Y)

N-Männer haben das N-Gen ebenfalls von der Mutter.

N-Väter vererben N auf alle Töchter (sie haben nur Xn und Y). N-Frauen vererben N auf die Hälfte der Töchter und die Hälfte der Söhne (die andere Hälfte kriegt das merkmalsfreie X). Im Stammbaum ist nicht der Fall von N-Vater und N-Mutter konstruiert, z.B. bei Verwandtenheirat.

Nr.15 ist RotGrün-schwach und nachtblind (arme Sau) von Mutter 9. Also trägt ein X der Mutter sowohl N als auch RG. Das hat sie von ihrer Mutter 4. Das X von Frau 2 vererbt RG auf ihren Sohn 7, es hat aber kein N sonst wäre sie N-Phänotyp. Vater 1's X hat ein N aber kein RG, sonst wäre er RG-schwach. Wenn 4 also ein X mit N und RG hat, muss in diesem Erbgang Crossing-Over zwischen dem Xn vom Vater 1 und dem Xrg der Mutter 2 stattgefunden haben, so dass ab dann ein Xrgn vererbt wird.

Nr. 14 hat das merkmalsfreies X von Vater 8 und Mutter 9.

Capisce?

Schachpapa  13.01.2018, 12:15

Mist. passt nicht. Mutter 4 hat Xrg und Xn (wegen der Unterschiedlichkeit von 11 und 12). Das Crossover passiert also beim Erbgang 4->9

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Hi, das ist ja ein listiger Erbgang. Hab einfach mal meine Überleg-Skizze unten angehangen :)

Legende: orange XY/XX = RG; grün XY/XX = Nachtb. unterstrichenes X bzw. X* im Text = merkmalstragendes X-Chromosom.

a) Rot/Grün ist X-chromosomal rezessiv, weil Sohn 7 RG hat und sein X-Chromosom nur von der Mutter (2) stammen kann und diese phänotypisch gesund ist, dennoch ist sie Überträgerin von RG, daher ist ihre Kombination X*/X in Bezug auf RG und die Vererbung rezessiv.

Nachtb. wird X-chromosomal dominant vererbt, das ergibt sich durch auskombinieren, bei rezessiv passt die Weitergabe nicht bei 4, 5 und 10, daher an dem grünen X (Nachtb.) Gekritzel, da ich erst rezessiv ausprobiert hatte.

b)

1: XY RG gesund/kein Merkmalsträger, X*/Y Nachtb. erkrankt/Merkmalsträger

2: X*/X RG gesund/Merkmalsträger X/X Nachtb. gesund/kein Merkmalsträger

4: X*/X RG gesund/Merkmalsträger X*/X Nachtb. krank/Merkmalsträger

7: X*/Y RG erkrankt/Merkmalsträger X/Y Nachtb. gesund/kein Merkmalsträger

11: X/Y RG gesund/kein Mermalsträger X*/Y Nachtb. erkrankt/Merkmalsträger

c)

5 könnte theoretisch in Bezug auf RG X/X oder X*/X sein, mit einem unbelasteten Partner (X/Y) ergeben sich daraus 8 Kombinationsmöglichkeiten, wovon 1 erkrankt wäre, nämlich X*/Y. D.h. die Wahrscheinlichkeit beträgt 1 von 8 = 1/8 = 12,5%

d)

15 hat beide Defekte, was theoretisch nicht möglich ist, weil die beiden Krankheiten zwar X-chromosomal vererbt werden, aber auf verschiedenen X-Chromosomen liegen: RG stammt von der Mutter, sonst wäre Vater (1) RG erkrankt. Nachtb. stammt vom Vater, sonst wäre Mutter (2) Nachtb.

Diese beiden X-Chromosomen, von Vater 1 und Mutter 2 können nicht zusammen bei Sohn 15 landen, da Sohn 15 nur eins hat -->XY. Die einzige mögliche Schlussfolgerung daraus ist, dass durch Rekombination (Crossing-Over), beide Merkmale auf einem X-Chromosom gelandet sind. Das kann entweder in 4 oder in 9 passiert sein. Da 9 von 3 ein gesundes (merkmalsfreies) X-Chromosom erhält, muss es bereits von 4 ein X-Chromosom erhalten haben, welches BEIDE Merkmale trägt, sonst könnte es dieses nicht an 15 geben. D.h. das Crossing-Over hat bei der Gametenbildung von 4 stattgefunden und wurde auf 9 vererbt. Gruß, Cliff

 - (Biologie, Abitur, Genetik)