1 Antwort

Für Eltern ist es häufig ein Drahtseilakt sobald sie Kinder haben. Vom ersten Lebensmoment des Nachwuchses an.

Macht man zuviel? Sorgt man sich zuviel und kümmert sich daher zuviel? Was ist überhaupt "zuviel"? Ist die Richtlinie das was die eigenen Eltern (die nun in der Rolle der Großeltern sind) als richtiges Maß empfinden? Ist die Richtlinie das, was Wildfremde im Supermarkt herausplärren? Ist die Richtlinie das, was innerhalb von realen Gruppen/ Onlinegruppen durch andere Eltern vorgegeben wird? Oder ist die einzig taugliche Richtlinie das was in den aktuellsten Ratgebern zur Pflege/ Ernährung/ Erziehung steht?

Zumal jedes Kind anders ist - und die Zeit in der man nun selbst Elternteil ist, ist anders als die Zeit in der man selbst noch Kind war (mit anderen Möglichkeiten, Anforderungen im Alltag und in der Schule, mit anderen Schwierigkeiten, oft auch eine andere Lebenssituation).

Mitunter stellt man irgendwann im Leben fest, das der Nachwuchs (der nun mittlerweile Teenager ist.... oder bereits erwachsen ist) nicht zufrieden ist/ war mit der Art wie man sich sorgte als Elternteil.

Dem einen ist/ war es zuviel an elterlicher Aufmerksamkeit (Du hast mich jeden Morgen geweckt, mir die Kleidung rausgelegt und dadurch vorgegeben, du hast mich täglich nach der Schule gefragt wie es war, du hast mir ständig im Nacken gesessen mit der Lernerei vor anstehenden Klassenarbeiten, du hast mich zur Nachhilfe geschleppt, du wolltest wissen wer meine Freunde sind, ob ich verhüte und mit was ich verhüte, du hast meine Kleidung durch das Jahr hinweg kritisiert weils dir zu offenherzig oder zu kalt war....).

Den anderen ist/ war es zuwenig an elterlicher Aufmerksamkeit (Sobald ich in die Schule kam musste ich lernen mir selbst meine Schulbrote zu machen, musste bei Wind und Wetter den Schulweg alleine meistern, du hast dich kaum gekümmert, hast abgelehnt wenn ich um Hilfe oder Rat fragte. Warum hast du mich nicht vor den Leuten X und Y gewarnt, warum hast du mich nicht angetrieben als ich die Lust an der Schule verlor.... ).

Die Gefahr "falsch in den Augen des Nachwuchses zu handeln" ist vorhanden - egal wie man sich entscheidet.

Und es ist wumpe ob sich andere Leute darüber lustig machen weil man als Erstlingselternteil immer mal wieder am Babybett schaut ob das Baby noch atmet. Hierzu: Man hat den Wunsch das der Nachwuchs überlebt. Mitunter geschürt durch das was man über potentielle Gefahren las. Das ist nicht falsch. Wir sind jenseits der Zeit in der dann "eben" noch weiter Kinder produziert wurden am Stück, in der Hoffnung das von den 10 Lebendgeburten wenigstens eines es ins Erwachsenenalter schafft.