Sollten sich Männer bei der Diskussion um ein Abtreibungsverbot raushalten?

6 Antworten

Also einerseits ist es so, dass bei der Zeugung immer 2 beteiligt sind. Der Frau alleine das Rechnung zu überlassen, über das Leben des Kindes zu entscheiden, kann man durchaus missbilligen. Grundlegend hat der Vater genauso das Recht, darüber zu entscheiden. Dabei gibt es aber 2 gravierende Probleme.

  1. Es geht bei einer Schwangerschaft/Abtreibung nicht nur um das Wohl des Kindes, sondern auch um das der Mutter. Und niemand, außer der betroffenen Frau selbst, hat da ein Mitspracherecht, weshalb das Wort der Mutter letztlich immer überwiegen muss.
  2. Der Vater kann erst nach der Geburt bestimmt werden. Selbstverständlich kann die Frau immer den Vater benennen und der kann die Vaterschaft bereits vorab anerkennen. Trotzdem kann die Vaterschaft aus juristischen Gründen erst nach der Geburt geklärt werden. Solange das nicht der Fall ist, würde man einen Mann über das Leben des Kindes entscheiden lassen, der potenziell nicht einmal der Vater ist. Das darf in meinen Augen nicht passieren.

Das Thema kann man dann noch um die Fürsorge des Kindes erweitern. Das ist auch sehr spannend, weil es da noch einige Probleme gibt, aber das führt leider am eigentlichen Thema vorbei.

Woher ich das weiß:Recherche

Ob Männer sich raushalten sollten? Nein, sollten sie nicht. Bei solchen Punkten ist nicht nur das emotionale Empfinden von Frauen relevant (das nebenbei auch individuell d.h. bei jeder Frau anders ist), sondern es geht um rechtliche und biologische Aspekte.

Und die können Männer genausogut wie Frauen bewerten, vorausgesetzt sie sind in dem Bereich erfahren bzw. Ausgebildet.

Was spräche für ein Abtreibungsverbot... naja, der christliche Glaube einerseits, andererseits aber ganz erhebliche Werte, nämlich die Menschenwürde und das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Kindes.

Klar könnte man hier auch von einem Zellhaufen sprechen oder was auch immer... verschiedene Rechtliche Regelungen erkennen das ungeborene Leben allerdings auch schon als Mensch bzw. zumindest als 'Mensch in Arbeit' an und sprechen ihm ganz konkrete Rechte zu. So erlaubt z.B. das Erbrecht dem Nasciturus zu erben. Nasciturus ist das Ungeborene ab Nidation, also ab Einnistung der Eizelle.

Wir haben also einerseits etwas, das, wenn auch nur für den Erbfall, als 'bereits geboren' gilt, also im Endeffekt behandelt wird wie ein bereits geborenes Kind/ein bereits geborener Erbe, andererseits würde das Fehlen eines Abtreibungsvebotes die dieser Zwischenform zuerkannten und auch zustehenden Rechte im Endeffekt komplett 'verleugnen', indem man im Wesentlichen eine Entfernung ohne nennenswerten medizinischen Grund, einfach aus Lust und Laune, erlaubt (faszinierend wäre außerdem die Möglichkeit zur Unterwanderung des Erbrechts...)

Das wäre das was mir in den Sinn kommt... aber ich bin im Endeffekt auch nicht für ein komplettes Abtreibungsverbot, dementsprechend fällt es mir auch entsprechend schwer da zu arguemntieren. Grundpfeiler wird die Menschenwürde und Art. 2 GG sein, da führt kein Weg dran vorbei und dann könnt ihr euch bekämpfen, bis zu welchem Punkt man denn das Recht auf Leben des Kindes über das Recht auf körperliche Unversehrtheit (und ggf. Leben) der Mutter stellen kann bzw. ab welchem genau der umgekehrte Fall vorliegen kann und darf.

Bin auch gegen ein Verbot :

Man tötet ein Lebewesen was nicht selbst über sein Leben entscheiden darf.

Männer sollten sich grundsätzlich rausreden auch wenn ich das in der Situation als unfair erachte aber ein Mann kann nicht über den Körper einer Frau abstimmen. Der Gedanke ist irgendwie krank.

Illusive  07.06.2022, 17:03

Ich bin zwar nicht für ein Verbot, aber wenn man deinen Satz "Man tötet ein Lebewesen was nicht selbst über sein Leben entscheiden darf" in frage stellt, geht es eben nicht nur im den Körper der Frau, sondern auch um das andere Lebewesen.

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Sampo520  07.06.2022, 17:06
@Illusive

Ja ich weiss. Der zweite Absatz war nur für die Hauptfrage ob Männer sich raushalten sollten.

Etwas dumm geschrieben von mir merke ich.

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Argumentiere lieber, sofern du kannst, für das eingeschränkte Abtreibungsverbot. Also für das Verbot, aber die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen bis zum Ende des 1. Trimenons straffrei abtreiben zu können sowie danach unter verschärften Voraussetzungen.

Und da die Frage nach Abtreibungen auch ethischer Natur ist, dürfen natürlich auch Männer mitdiskutieren. Schließlich dürfen Frauen auch bei der Frage nach religiösen Beschneidungen mitreden.

Nein sie haben da genauso ein Mitspracherecht, ist immerhin auch ihr Nachwuchs.