Sollte man irgendetwas machen, wenn man komplett lost und verpeilt ist?

1 Antwort

Ja, man sollte etwas machen, wenn man sich komplett lost und verpeilt fühlt. Nicht weil du „kaputt“ wärst, sondern weil dieser Zustand auf etwas hinweisen kann, das gesehen und verstanden werden will. Dass du das als Teil deines Charakters beschreibst, kann bedeuten, dass du dich schon lange so fühlst. Vielleicht hast du sogar gelernt, das als „normal“ zu betrachten. Aber selbst wenn gewisse Anteile deiner Verpeiltheit oder inneren Unruhe eine familiäre Grundlage haben, heißt das nicht, dass du nichts verändern kannst. Gene sind kein Schicksal. Sie bieten vielleicht eine Ausgangslage, aber wie du damit umgehst, wie du dein Leben gestaltest, liegt in deiner Hand.

Manchmal hilft es, erst einmal Ordnung im Außen zu schaffen. Strukturieren. Rituale entwickeln. Jeden Tag eine kleine Sache bewusst tun, zum Beispiel morgens fünf Minuten ganz bewusst atmen oder abends drei Gedanken aufschreiben, die den Tag zusammenfassen. Diese Mini-Schritte helfen deinem System, wieder Halt zu finden. Und das wirkt auch nach innen.

Zwei Dinge können dich zusätzlich stärken: Erstens der ehrliche Austausch mit einem Menschen, der dich nicht bewertet. Zweitens ein guter therapeutischer Blick auf deine Geschichte, um herauszufinden, ob deine innere Verwirrung vielleicht eine gesunde Reaktion auf alte Verletzungen ist. Es ist in Ordnung, nicht alles im Griff zu haben. Wichtig ist, dass du dir selbst nicht egal wirst. Du darfst nach Klarheit suchen, auch wenn der Weg dorthin erstmal neblig ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich helfe Menschen, ihre innere Balance wiederzufinden