Sollte die WM in Katar boykottiert werden?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Ja, weil... 76%
Nein, weil... 24%

10 Antworten

Ja, weil...

Weil an dieser WM nichts auch nur ansatzweise Grund zum Feiern und Jubeln gibt. Korruption, moderne Sklavenhaltung, ein fragwürdiges Regime im Gastgeberland…das alles lenkt vom eigentlichen Spaß des Wettkampfes ab. Wie soll man denn noch in Ruhe ein Sportevent genießen, wenn dafür hunderte Menschen gestorben sind? Sorry, das geht für mich gar nicht und es wird höchste Zeit, dass man den Funktionären, die das zu verantworten haben, mal Feedback gibt. Auf Inhalte und Logik wollen sie nicht hören, also muss man es wohl machen wie immer, wenn geldgeile Moral-Abstinenzler am Werk sind: boykottieren und ökonomischen Druck ausüben.

Ja, weil...

Keiner muss sich so eine Spaßveranstaltung anschauen, für das Land geht es am Ende nur um das eigene Image. Das Problem ist, dass es sich viele trotzdem ansehen werden.

Über 6000 Gastarbeiter starben, schlechte Unterkünfte für die Arbeiter. Es ist so eine dumme Idee, dass man in ein Land was im Hochsommer 50° ist, so eine Veranstaltung stattfinden zu lassen. Gut es wurde auf Winter verschoben, aber dass zerstört den kompletten Plan bei anderen Ligen.

Ja, weil...

... die Gründe dafür offensichtlich sind und alles andere nur eine Kapitulation vor dem radikalen Kapitalismus des Fußballgeschäftes wäre.

Jede Nation, die an dieser Skandal-WM teilnimmt, ist eine Schande für den ehemaligen Volkssport!

emesvau

Ja, weil...

Ich wäre dafür. Allerdings funktioniert das nur, wenn sich alle qualifizierten Nationen zusammenschliessen und das gemeinsam machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe selber viele Jahr auf hohem Niveau gespielt.
Ja, weil...
Benjamin Best: Ich habe mit Dutzenden Arbeitern aus Nepal, Indien oder Bangladesch sprechen können. Offen reden vor der Kamera, davor hatten fast alle Angst. Angst vor Repressalien ihrer Vorgesetzten, Angst vor ihren Arbeitgebern. Was mir die Arbeiter sagten, waren immer wieder dieselben Klagen: ausbleibender Lohn, miserable Unterkünfte und abgenommene Reisepässe. Teilweise sprachen sie sogar von weiteren massiven Vorwürfen. Sie sprachen davon, dass Gastarbeiter von ihren Vorgesetzten verprügelt wurden oder, dass zum Beispiel die Sicherheitsvorkehrungen auf WM-Baustellen nur mangelhaft gewesen sein sollen.
Friebe: Wie sieht denn die Lebenssituation der Arbeiter konkret aus?
Best: In den Camps, die ich besucht habe, sah ich wirklich menschenunwürdige, schlimme Zustände. Kleine enge Zimmer, dunkel, acht bis zehn, manchmal 12 Schlafplätze in Doppelstockbetten auf engstem Raum, teilweise auch ohne Klimaanlage. Ich habe 125 Gastarbeiter aus Nepal angetroffen, die teilweise seit November kein Gehalt bekommen hatten, deren Pässe eingezogen wurden. Offenbar aufgeschreckt durch unsere Presseanfragen, brachte dann ein Fahrer die eingezogenen Pässe ins Camp und so konnten die Arbeiter dann ausreisen. Auf die ausstehenden Gehälter warten sie bis heute. Einer dieser Arbeiter ist Adigoru.
„Ich werde nie wieder nach Katar gehen. Wir waren wortwörtlich Gefangene. Acht Monate ohne Gehalt, eingezogenen Pässe, das wird mich mein Leben lang verfolgen.“

https://www.deutschlandfunk.de/recherchen-ueber-wm-baustellen-in-katar-menschenunwuerdige-100.html

Wir sollten dem Land keine Bühne bereiten

Schönen Abend