Selbstverletzendes-Verhalten?
Ich leide an einer sehr perfektionistischen Persönlichkeit und habe daher eine starke Angst vor Prüfungs und Leistungssituationen entwickelt sowie eine leichte ebenfalls vom Perfektionismus bedingte Zwangsstörung.
Ich studiere seit ungefähr einer Woche und merke, wie sehr mir der Leistungsdruck, der Stress und meine Zwänge zusetzen. Neu ist allerdings, dass ich seit kurzem dazu neige mich in stressigen Situationen mit meinen Fingernägeln bewusst zu schneiden (kein Blut, nur oberflächlich) oder mich stark zu kneifen bzw. mit der Kugelschreiberspitze in meinen Arm zu drücken. Auch wenn ich mich nie ernsthaft verletzen würde, ist der Drang nach diesen kleinen Verletzungen irgendwie präsent.
Leider sind Therapieplätze im Moment sehr rah gesäat und da es sich laut Arzt bei meinem Problem um kein "akutes" Problem handelt, muss ich leider mit Wartezeiten von mehreren Monaten rechnen. Ich weiß nicht, was ich tun soll, da ich mich auch nicht einweisen lassen bzw. das Studium auch nur ungern abbrechen möchte.
1 Antwort
An deiner Stelle würde ich mich sofort hinsetzen und sämtliche Therapeuten ringsherum kontaktieren. Die Wartelisten werden nicht wie von Zauberhand kürzer. Je nachdem, wie deine finanzielle Situation aussieht, könntest du auch via Selbstzahler nach Hilfe schauen. Da ist die Wartezeit meist viel kürzer.
Und dann noch was: Schraub deine Erwartungen an dich runter. Schau mal in dich rein, erforsche deine Glaubenssätze. Warum musst du immer perfekt sein? Wieso ist eine gute Leistung nicht ausreichend, warum müssen es 120 % sein? Hängt dein Selbstwert von deiner Leistung ab? Denkst du, du bist anderen nur was wert, wenn du Topleistungen bringst?
All das zu ergründen ist sicher leichter gesagt als getan, aber das wird auch alles in einer Therapie auf dich zukommen.