Seid ihr pro oder contra Gendern?

Das Ergebnis basiert auf 49 Abstimmungen

contra 63%
pro 24%
anderes 12%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
contra

Ich bin gegen das „Gendern”, sofern es dabei um die abgehakte Schreibweise mit Sternchen und ähnlichem geht. Jeder bei klarem Verstand weiß, das bei „Kunden, Gäste” usw. nicht nur die männlichen Kunden und Gäste gemeint sind. Wer den Notruf wählt und einen Arzt anfordert, auch nicht im Kopf hat das jetzt ein Mann kommt.

Mehr noch als das, diese „Genderei” grenzt mehr Menschen aus als das es verbindet. Egal ob es Menschen mit Migrationshintergrund sind, Legastheniker sowie alle anderen Menschen die aufgrund unterschiedlicher Beeinträchtigungen auf eine vereinfachte Sprache angewiesen sind. Daher nein, ich gender in dieser Form nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.
anderes

Mir ist die Gendersprache völlig egal. Im Gegensatz zu Befürwortern und genauso auch Gegnern, die permanent darauf herum reiten, habe ich wirklich wichtigere Probleme und Angelegenheiten, mit denen ich mich befassen muss.

Die Gendersprache in ihrer jetzigen Form, die ich als selber nonbinärer Mensch ebenfalls für sehr sperrig und undurchdacht halte, wäre schon längst wieder verschwunden, wenn diese laute Mehrheit, die angeblich dagegen ist, nicht wäre. Das mag für Manchen vielleicht erst mal paradox klingen. Würde man auf die Gendersprache sowie deren befürwortende Minderheit jedoch einfach nicht eingehen und sie schlicht ignorieren, hätte sich dieses Aufreger-Thema bereits vor Ewigkeiten selber erledigt.

Gerade die lauten Gegner der Gendersprache erreichen exakt das Gegenteil von dem, was sie erreichen wollen: Durch ihr permanentes Aufmerksammachen auf die Gendersprache sorgen sie nämlich mit dafür, dass diese sich langfristig in den Köpfen der Menschen manifestiert.

Liebe Grüße.

pro

Ich bin für gendergerechte Sprache, da ich gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache generell für eine sinnvolle und auch nicht unwichtige Maßnahme. Sehr wohl gibt es aber Dinge, die wichtiger sind - das streitet aber auch wirklich niemand ab.

Passend eingesetzt ist Gendern für mich dann, wenn es aus einer Kombination der verschiedenen Formen und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.

Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible/-neutrale Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer/-neutralerer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.

Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, gemindert wird. Ich befürworte zudem weder Zwang noch Verbot.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
anderes

Ich nutze es nicht, aber wenn andere es wollen kann man sie nicht davon abhalten, aber dann bitte nicht im Fernsehen oder in Zeitschriften das kann dann keiner mehr Lesen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Linksalternativ, Radqueer Inklusive, Trans* und Bi-Map
anderes

Niemand soll zum gendern gezwungen werden...

Ebenso sollte niemand dazu gezwungen werden mit gendern aufzuhören