Seit wann ist es in der deutschen Gesellschaft eigentlich ein Tabu, seine Kinder zu schlagen?

5 Antworten

Irgendwann in den 2000er hat sich heraus gestellt, dass Kinder schlagen ein nogo ist und keine gute Erziehungsmaßnahme ist. Da auch immer mehr Jugendliche/Erwachsene die in der Kindheit geschlagen wurden selbst Gewalt ausübten und/oder viele psychische Probleme hatten. Hingegen Kinder, die ohne jegliche Gewalterlebnisse in den Familien weniger anfällig auf psychische Erkrankungen waren.

Kinder muss man auch nicht schlagen, wenn man etwas Gehirn im Kopf hat. Denn respektvoller Umgang mit ein ander und auch mit dem Kindern und das so vorleben, ist die beste Art der Erziehung. Kindern fehler vernünftig erklären also was die falsch gemacht haben und warum, ist wesentlich besser als Schläge oder Strafen. Denn auf diese Art und weise lernen die Kinder aus dem Fehlern. Sogar Kinder anschreien, ist falsch. Da es genau wie beim Schlagen nur ein Kurzer Erfolg ist.

Wer nicht auf Kinder eingeht und nicht mit den Kindern reden kann, der sollte am besten das Thema Kinder überdenken. Denn so entstehen kriminelle und/oder psychisch kranke Menschen.

Seit dem Jahr 2000 ist es schon nicht mehr erlaubt, seine Kinder zu schlagen.

Dies regelt §1631 BGB Abs. 2.:

Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

Mich hatte man als Kind auch später noch geschlagen. Mein Problem war damals: ich war beim Großteil dieser Erziehung nicht auf deutschem Boden, sondern im Ausland wohnhaft, wo das Gesetz nicht da war und wo ich kein Jugendamt hatte, an das ich mich hätte wenden können. Sonst hätten sich meine Eltern ganz bestimmt mehrfach nochmal überlegt, ob sie mich verhauen.

Seitdem die Kinder eigene Kinder bekommen haben

  1. Es ist kein Tabu sondern eine Straftat.
  2. Mitfühlende Menschen haben auch früher nicht Ihre Kinder geschlagen.
  3. Seit man wissenschaftlich mehr weiß, was Traumatisierungen für Kinder bedeuten und was der Erziehungsstil der Nazizeit bewirkt hat. Seit man weiß, welche psychischen Erkrankungen, Straffälligkeit etc aus der Kindertraumatisierung erwächst.
  4. Seit die Elternglorifizierung auch durch die Kirche nachgelassen hat und man die Realität zur Kenntnis nehmen muss: es gibt Eltern die ihren Kindern schwer schaden, manche tun es aus Überforderung, andere weil sie ihre Kinder nicht lieben (können).
  5. Wissenschaftlich abgesichert sind die Eltern absichtlich oder unabsichtlich Schuld, wenn ihre Kinder straffällig werden, traumabedingte psychische Erkrankungen bekommen etc. Früher wurden die Opfer (Kinder) verantwortlich gemacht, anstatt die Verantwortung den Tätern (Eltern) zu geben. War ja auch einfach, wie sollten sich die Kinder wehren? Das ist auch heute noch so und alle Kinder lieben ihre Eltern, es dauert bis man erkennen kann, dass man möglicherweise die größten Arschlöcher zu Eltern hat, die Trauer und die Folgen hat man lebenslang. Kinder geben immer! sich die Schuld, da sie ja ohne Eltern, wenn sie klein sind nicht lebensfähig wären. Sie müssen sich also anpassen, um in einem kranken System zu überleben. Das hat aber Folgen. Heute kennt man sehr viele psychische Erkrankungen, die mit frühkindlichen Traumatisierungen oder jahrelanger Traumatisierung im Elternhaus zusammenhängen. Früher hatte man absurde Erklärungen für das "Fehlverhalten" der Kinder, die häufig schrecklich falsch behandelt wurden und alles noch schlimmer gemacht haben, anstatt die Eltern zur Rechenschaft zu ziehen.
  6. Eßstörungen sind ein schönes Beispiel. Nicht selten steckt dahinter sexueller Mißbrauch eines Elternteils. Es gibt auch andere Gründe, die meisten kann man aber auf traumatisierendes Elternverhalten zurückführen (99%)