Schutzleiterwiderstand, löst RCD aus?

ProfDrDrStrom  11.05.2022, 16:30

Was ist jetzt genau die Frage?

MeisterRosapony 
Fragesteller
 11.05.2022, 16:34

Wie groß darf mein Wiederstand maximal sein, damit mein RCD noch ausslöst und keine gefährdung besteht und wie errechne ich den?

3 Antworten

Ich würde die mobile UV nicht als Anlage sondern als Gerät sehen, damit gilt hierfür die VDE 0701 bzw. 0702.

In DIN VDE 0701Teil 1:2001-09 wurde die gleiche Vorgabe aufgenommen, wie sie sinngemäß auch in DIN VDE 0702:1995-11 zu finden ist: „4.3.1.2 Der Grenzwert für den Schutzleiterwiderstand beträgt 0,3 Ω für Geräte mit Anschlussleitungen bis 5 m Länge, zuzüglich 0,1 Ω je weitere 7,5 m, bis zu einem Maximalwert von 1,0 Ω.

Diese Norm wurde letztes Jahr über den Haufen geschmissen, das stimmt so nicht mehr.

Nun kommt es darauf an: Bis 5m Länge der Anschlussleitung und maximal 1,5mm² darf R_PE max. 0,3 Ohm sein. Darüber muss er mit dem Rechenwert (abhängig von Länge und Querschnitt) vergleichbar sein, darf aber 1 Ohm nicht überschreiten.

Das gilt separat sowohl für die UV als auch das nicht näher beschriebene Gerät.

So würde ich es zumindest auffassen...

electrician  11.05.2022, 17:07

Stimmt so nicht ganz:
Unabhängig vom Querschnitt darf der RPE bei 5 m max. 0,3 Ω betragen, theoretisch kann man also auch eine Leitung mit 0,296 mm² verwenden.
Bei 20 m Leitung würde ein Querschnitt von 0,12 mm² ausreichen, damit der Schutzleiterwiderstand max.0,5 Ω beträgt.

Einziges Problem, weshalb man größere Querschnitte benötigt, sind die Übergangswiderstände und die belasteten Adern in Abhängigkeit von der Leistung eines Gerätes.

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140Colin  11.05.2022, 17:17
@electrician

Danke für die Ergänzung, das ist in meiner Antwort etwas unglücklich formuliert!

Bei 20 m Leitung würde ein Querschnitt von 0,12 mm² ausreichen, damit der Schutzleiterwiderstand max.0,5 Ω beträgt.

Mit 20m und 0,12mm² komme ich aber auf einen Widerstand von 2,98 Ohm.
R_PE = l / (kappa * q) mit kappa = 56 m/(Ohm*mm²)
Kannst du mir sagen, wo mein Rechen-/Denkfehler liegt?

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electrician  11.05.2022, 17:41
@140Colin

Mein Fehler!
Ich habe eine Tabellenkalkulation verwendet und leider den Querschnitt für 20 m bei 3 Ω anstatt 0,5 Ω gesucht - das war natürlich völlig falsch und lässt mich gerade an mir selber etwas zweifeln ;-((
Bei RPE 0,5 Ω beträgt der zulässige Querschnitt etwa 1,191 mm².

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Das ist eigendlch ganz einfach. der Schleifenwiderstand darf exakt so groß sein, dass das kleinste Schutzorgan gemäß VDE 0100-410 rechtzeitig auslösen wird, der RCD zählt hier nicht!

Gehen wir davon aus, dass die Schutzkontaktsteckdose mit einem Leitungschutzschalter, Charakterstik "B" In = 16 Ampere abgesichert ist, muss im Fehlerfall ein Nennstrom von 80 Ampere erricht werden. das wären dann irgendwas um 2,7 Ohm. weniger ist natürlich immer besser.

lg, Anna

ProfDrDrStrom  11.05.2022, 17:24

Warum zählt der RCD nicht? Der wird in der VDE 0100-410 ausdrücklich gefordert.

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Peppie85  12.05.2022, 07:04
@ProfDrDrStrom

Es wird hier eine gewisse Redundanz gefordert. d.h. für den Fall dass der RCD nicht funktioniert, muss die Schutzmaßnahme "Schutzterdung" bzw. Abschaltung durch Schutzerdung funktionieren.

lg, Anna

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Widerstand bitte nur mit i und nicht ie (das tut beim Lesen richtig weh).

Die Berechnung erfolgt über das Ohmsche Gesetz.

Die fehlende Größe ist die Spannung und hier sollte die maximal zulässige Berührungsspannung (50V~) gewählt werden.

Der Differenzstrom wäre mit 0,03A abzüglich 30% Toleranz = 0,021A zu veranschlagen.

Lösung:

Es wird nicht gerechnet!

Die VDE 0702 gibt einen Richt-/Grenzwert von 0,3 Ω vor. Thatˋs it.

Peppie85  15.12.2022, 10:22

besser kann man es nicht sagen!

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