Schreiben?
Halli Hallo,
Ich habe eine Frage, von der ich hoffe, dass ihr sie beantworten könnt.
Also, ich schreibe sehr gerne Geschichten (v.a. Fantasy) und arbeite gerade an einem Buch von dem ich mir nach Aufbau min. 200 Seiten erhoffe. Nur leider komme ich gerade nicht weiter, sprich ich stecke in einer Schreibkrise. Deshalb wende ich mich nun an die Welt. Wie finde ich wieder neue Ideen? Wie komme ich wieder rein? Wie kommt man raus aus einer Schreibkrise? Und wie krieg ich das mit den Seiten hin, dass ich am Ende wirklich so viel schaffe? Anbei noch ein möglicher Cover dass ihr ein wenig über das Buch erfahrt.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen. 📚🙏
Ganz liebe Grüße, Finni201224
4 Antworten
Wie finde ich wieder neue Ideen?
Viele meiner Ideen kommen mir tatsächlich recht spontan. Manchmal sitze ich in der Bahn und starre einfach aus dem Fenster, manchmal kommen sie durch Lieder, andere Geschichte oder den Austausch mit Freunden. Am Ende habe ich kein wirkliches Erfolgskonzept, wie ich an eine herankomme. Entweder sie kommen oder eben nicht.
Beim Ausarbeiten einer Idee finde ich es häufig hilfreich, mir gezielt Fragen zu stellen und einfach erstmal alle Möglichkeiten in einer Mindmap zu sammeln. Dabei fange ich immer mit dem Groben an und gehe dann später ins Detail. Will ich beispielsweise eine Geschichte schreiben, wo am Ende mein Protagonist den Antagonisten in einem Kampf besiegen muss, würde ich mir erstmal die Frage stellen, warum er es nicht sofort kann. Eine Möglichkeit wäre, dass er zu schwach ist. Im nächsten Schritt überlege ich mir dann, wie kann er die Schwäche ausgleichen. Das würde zum Beispiel durch Artefakte oder Unterstützung gehen. Dann überlege ich mir, was für Artefakte kann er gebrauchen, wo kriegt er sie her, etc. Am Ende habe ich also eine ziemlich gute Vorstellung, was erledigt werden muss, bevor mein Held seinen letzten Kampf bestreiten kann.
Wie komme ich wieder rein?
Es kommt immer darauf an, woran es bei mir gerade hakt. Wenn es eher auf der Ideenebene hakt, hilft es mir oft, wenn ich einfach mal eine Pause mache. Wie schon geschrieben, kann ich mich nicht dazu zwingen, eine Idee zu haben. Außerdem hilft oft ein frischer Blick. Anders ist es, wenn ich gerade mit meinen Formulierungen unglücklich bin. Dann finde ich es in der Regel hilfreicher, die unschönen Formulierungen erstmal stehenzulassen, um einfach wieder in den Schreibflow zu kommen. Meistens legt sich das Gefühl, wenn ich richtig in der Szene bin. Den Anfang kann ich dann noch immer an einem besseren Tag überarbeiten.
Wie kommt man raus aus einer Schreibkrise?
Tatsächlich war mein Weg aus der Schreibblockade die Erkenntnis, woher sie eigentlich kommt. Bei mir trat sie nur auf, weil ich mir vor dem Ausschreiben keine Zeit zum Ausarbeiten einer Idee genommen habe. Das heißt, ich habe eine Grundidee genommen und einfach mal drauf losgetippt. Nach zwanzig Seiten habe ich dann gemerkt, dass ich eigentlich keinen Plan habe, wie die Geschichte weitergehen soll. Wie auch, wenn meine "Idee" aus zwei Sätzen besteht.
Vielleicht ist die mangelnde Vorarbeit gerade auch dein Problem.
Und wie krieg ich das mit den Seiten hin, dass ich am Ende wirklich so viel schaffe?
Du solltest deine Seitenvorgabe vergessen. Deine Geschichte wird so lang sein, wie sie am Ende lang ist. Es bringt nichts, deine Idee irgendwie zu strecken, nur damit du auf x Seiten kommst. Das verschlechtert am Ende nur die Qualität. Trotzdem gibt es natürlich grundsätzlich ein paar Dinge, die man beachten kann:
Erstmal haben Romane im Gegensatz zu Kurzgeschichten meistens Nebenhandlungsstränge mit Nebenkonflikten. Das heißt, eigentlich soll es in dem Roman gehen, dass der Bösewicht getötet wird und man dafür Artefakte suchen muss (Haupthandlung). Auf der Reise gibt es jedoch Streit im Freundeskreis, der ebenfalls noch einmal etwas Raum einnimmt (Nebenkonflikt).
Ebenfalls typisch ist es, dass in Kurzgeschichten das Ziel meistens einfacher zu erreichen ist. Das heißt, dort würde man das Artefakt nach einem schnellen Einbruch in ein Museum haben und den Bösewicht töten. Bei einem Roman hingegen gibt es häufig mehrere Hindernisse. Man würde z.B. nicht sofort ins Museum einbrechen können, weil man jemanden braucht, der die Alarmanlage knackt. Also muss man erst eine solche Person suchen. Oder man braucht eben nicht ein Artefakt, sondern mehrere, die man auf unterschiedliche Weise beschaffen muss.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Länge eines Romans ist der Schreibstil. Beschreibt man viel kriegt man natürlich wesentlich weniger Handlung auf die gleiche Anzahl an Seiten, wie jemand, der kaum oder gar nicht beschreibt. Grundsätzlich gibt es beim Beschreiben ein breites Maß, was die meisten als "gut" ansehen. Gerade Anfängerautoren neigen dazu kaum bis gar nicht zu beschreiben, weshalb sie mit besseren Fähigkeiten meistens wesentlich mehr Platz für die gleiche Geschichte brauchen.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Antwort ein wenig weiterhelfen.
Hi, also ich bin nicht so der Mensch der Bücher schreibt aber hab es schonmal gemacht, aber viele liest . Also du könntest um auf 200 Seiten zu kommen vielleicht aus mehreren Perspektiven schreiben von verschiedenen Charakteren , wenn das möglich ist. Da kannst du auch mehr Ideen reinbringen und musst nicht immer an einem Charakter hängen wo dir dann die Ideen irgendwann ausgehen könnten . Und um Ideen zu bekommen, auch generell für die Geschichte würde ich dann probieren mich in die einzelnen Charaktere oder den Hauptcharakter hineinzuversetzen. Vielleicht hilft das ja
Letztlich musst du für dich schauen, was für dich funktioniert.
Zum Teil hilft es, sich einfach zu 'zwingen' sich dranzusetzen und dann was zu schreiben. Einfach um 'in den Flow' zu kommen. Dabei wäre es dann auch erstmal egal WAS du genau schreibst.
Das kann besonders dann hilfreich sein, wenn du deine Geschichte genau konzipiert hast und dich jetzt erstmal durch eine Passage quälen musst, die für dich ggf. etwas dröge ist, bevor du zu einer Szene kommst, auf die du wieder richtig 'Lust' hast.
Ansonsten kann auch das genaue Gegenteil helfen: Erstmal liegen lassen, warten bis du wirklich wieder den Kopf frei hast um was zu schreiben.
Wenn es an der Idee selbst harkt ist es etwas schwieriger... da würde ich dir empfehlen das Projekt vielleicht erstmal zur Seite zu legen und dich erstmal in Gedanken wieder mit den Stellen zu beschäftigen, die für dich Problematisch sind.
Wie man auf Ideen kommt ist sehr verschieden. Mir helfen lange Spaziergänge oder Telefonate mit meiner Freundin, wo wir einfach über ganz verschiedene Sachen reden. Von der Geschichte, die ich plane (da eignen sich Gespräche mit dritten gut, um es mal durchzusprechen und ggf. Logiklücken zu finden, die einem selbst nicht auffallen) über die aktuellen Entwicklungen der Tennissaison bis zu meinem heutigen Abendessen.
Tatsächlich konnten mich Ideen bereits in jedem dieser Bereiche 'Anspringen', die mir geholfen haben daraus eine nette Story zu machen. Eine meiner liebsten selbstgeschriebenen Geschichten basiert z.B. auf einem Kinderlied, das mal versehentlich in meine Youtube Playlist gerutscht ist und plötzlich war die Idee da.
Und wie krieg ich das mit den Seiten hin, dass ich am Ende wirklich so viel schaffe?
Daran würde ich tatsächlich weniger denken. Eine Geschichte hat so viele Seiten wie sie eben hat und ich würde dir nicht raten die noch großartig künstlich zu strecken, nur um auf 200 Seiten zu kommen.
Ich lese lieber 150 Seiten, die auch wirklich gut und stringent mit tollem Stil und Spannungsbogen geschrieben sind als 200 Seiten, von denen ein Viertel überflüssig ist.
Wie gesagt... das ist immer schwer und vielleicht bin ich da auch nicht SO gut drin, denn bei mir hat es irgendwie immer gereicht, aber ich würde mich an sowas nicht zwingend orientieren. Achte lieber auf die Geschichte an sich. Ab einer gewissen 'Ausplanung' merkt man in der Regel auch auf wie viele Seiten man bei sowas kommt.
Wie du es schaffst zu sagen 'das werden um die 200 Seiten' finde ich tatsächlich bemerkenswert, da würde es mich interessieren wie du das schaffst :)
Alles Gute fürs Schreiben und ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen :)
Ja. Das Cover ist verdammt langweilig.
Schreib erst die Geschichte.
Immer teile davon, was dir in den Sinn kommt.
Und baue dann die Brücken dazwischen.
Das Cover richtet sich immer an dem dramatischten Punkt der Geschichte, dem Höhepunkt.
Hier stehen zwei Leute eher so wie du aktuell vor einem unüberwindbarem Hindernis.