Schoppenhauer Ideenabfall?

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Schopenhauer hat mit Ende 20 sein Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung" geschrieben. Die darin erkennbare radikal pessimistische Einstellung zur Welt und zu den Menschen ist noch seinem jugendlichen Überschwang, seiner jugendlichen Radikalität geschuldet (obwohl dieses Hauptwerk ein Meisterwerk war und ist.)

Doch älter geworden, hat bei ihm - vermute ich einmal - die Auffassung sich stärker durchgesetzt, dass der Pessimismus eigentlich keine sinnvolle Lebenshaltung ist, denn ohne einen gewissen Optimismus kann man auf dieser knüppelharten Welt nichts Gescheites werden. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Philosoph gut 30 Jahre später ein zweites Meisterwerk veröffentlichte, das man getrost als Anleitung zum Glücklich-Sein bezeichnen kann, nämlich die „Aphorismen zur Lebensweisheit“. Darin teilt er dem Leser gleich im ersten Kapitel mit, worauf es ankommt, um 'möglichst angenehm und glücklich zu leben': Er solle nicht auf das schwankende Urteil der anderen (Prestige, Ehre, Image etc.) setzen, auch nicht in erster Linie auf Besitz (wenngleich finanzielle Unabhängigkeit ein ‘unschätzbarer Vorteil‘ sei), sondern auf das, worauf er sich unbedingt verlassen kann, was er ist und an sich selber hat, auf seine Persönlichkeit.   

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