Schlechtes Arbeitszeugnis FSJ?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

Wie würdet ihr das Arbeitszeugnis interpretieren bzw. bewerten?

Um es vorneweg zu nehmen: ich halte das Zeugnis nicht für schlecht.

Allein die Tatsache, wie ausführlich und differenziert über Deine Tätigkeit berichtet wird (die schon mehr Richtung persönliches Feedback geht), spricht dafür, dass sich die zuständige Person Mühe und Gedanken gemacht hat - das spricht eindeutig für den Freiwilligendienstleistenden.

Dazu kommt, dass man die Aussagen dank des Detailreichtums durchaus gut einordnen kann.

Zum Punkt mit der Eigeninitiative...

Ich glaube, dass das so ein wenig der "Fluch der ruhigen Menschen" ist.

Die Zurückhaltung, der ja durchaus sinnige Gedanken vorausgehen (nicht in den Unterricht "reingrätschen", nicht die eigenen Kompetenzen überschreiten...), wird von Dritten leicht als Passivität interpretiert und kann auch tatsächlich einfach in diese übergehen.

Hier kommt dann - gerade ohne Erläuterung - bei anderen einfach etwas anderes an, als man eigentlich beabsichtigt.

Unterm Strich

Der einzige "Kritikpunkt", wenn man es so nennen will, der in dem Zeugnis deutlich wird, ist: man hätte sich schlichtweg gewünscht, dass Du etwas mehr aus Dir rauskommst.

Manchmal ist "etwas mehr" dann doch mehr.

Wie bei jeder Form von Feedback entscheidet man am Ende selbst, was man davon annimmt - und was nicht.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger FSJler im Rettungsdienst

Das klingt für mich doch eigentlich sehr positiv. Du scheinst viel gelernt und dich wohl gefühlt zu haben!

Gut, du warst etwas ruhig, aber das kann noch werden. Etwas mehr Eigeninitiative zeigen und dir selbst mehr zutrauen, vor allem wenn du gutes Feedback bekommen hast! Bist du denn generell auch eher ein zurückhaltender Mensch?

srarz 
Fragesteller
 31.07.2023, 23:00

Was das kollegiale angeht, war ich auf jeden Fall sehr zurückhaltend, bei der Arbeit mit den Kindern habe ich mich allerdings sehr bemüht und ich fühle mich etwas gekränkt, dass ich nicht als eigeninitiative Person wahrgenommen wurde. Ich habe manchmal auf Arbeitsaufträge von der in dem Moment zuständigen Person gewartet, aber auch nur, weil ich keine Lehrkraft bin und ich nicht einfach so in den Unterricht eingreifen kann als Praktikantin, das wäre auch sehr unhöflich. Ich habe den Kindern natürlich während Arbeitsaufträgen geholfen und unterstützt. Wenn ich gesehen habe, dass etwas zu tun war, habe ich es auch gemacht.

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